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NextComic gibt’s schon seit der Steinzeit

Von Irene Gunnesch, 14. März 2012, 00:04 Uhr
Nextcomic gibt’s schon seit der Steinzeit
Die ersten Bildgeschichten erzählten bereits vor rund 30.000 Jahren von dem, was die Steinzeitmenschen so beschäftigte Bild: Reuters

LINZ/WELS/HAGENBERG. Von der Höhlenmalerei bis zu heutigen Bildgeschichten: Das NextComic-Festival präsentiert von 15. (Eröffnung: 16 Uhr, Moviemento) bis 23. März 50 Comic-Kunstschaffende aus acht Ländern an 22 Ausstellungsorten und ihre Auseinandersetzung mit dem Medium Comic.

Es geschah vor etwa 22.000 Jahren. Eine herabfallende Felswand verbarrikadierte schlagartig den Eingang zur Chauvethöhle in Frankreich. Eingeschlossen unter anderem: Wollnashörner, Höhlenlöwen, Mammuts, Wildpferde, Höhlenbären, Rentiere, Bisons, Wisente, Steinböcke, Riesenhirsche, Panther, Uhus und Hyänen. Eine Naturkatastrophe, eine Tragödie? Keineswegs. Die Tiere bestehen aus Holzkohle, aus rotem und hellerem Ocker. Höhlenmalereien sind’s. Man kann durchaus sagen: die ersten Comics der Menschheit. Und erst durch besagten Felssturz konnten sich die noch immer überaus lebendig wirkenden Meisterwerke paläolithischer Höhlenkunst so gut erhalten.

Diese und andere früheste Bildgeschichten erzählen von dem, was Menschen damals beschäftigte: von Suche nach Nahrung, Naturerlebnis, kriegerischer Auseinandersetzung. Letzteres behandelt auch der sogenannte „Teppich von Bayeux“. 68,3 Meter lang und rund 50 Zentimeter hoch, zeigt diese im 11. Jh. entstandene Stickarbeit in Bild und Text die Schlacht von Hastings, Englands Eroberung durch den Normannenherzog Wilhelm II.

Alltag und Vision

Nun: Auch asiatische Schriftzeichen, ägyptische Hieroglyphen, Runen (etwa im Gilgamesch-Epos aus ca. 2000 v. Chr.) und somit viele unserer Buchstaben haben sich aus Ab-Bildern, aus Bildgeschichten entwickelt. Aus Geschichten, die Realität ebenso widerspiegelten wie pure Phantasie. Dass Bildgeschichten noch immer höchst vitaler Ausdruck menschlicher Befindlichkeit sind, zeigt von 15. (Eröffnung: 16 Uhr, Moviemento) bis 23. März das NextComic-Festival in Linz, Wels und Hagenberg. 50 Comic-Kunstschaffende aus acht Ländern präsentieren an 22 Ausstellungsorten ihre Auseinandersetzung mit dem Medium Comic.

„Wir legen Wert auf die Feststellung, dass wir keine Comicmesse oder -börse sind, sondern eine Kunstausstellung“, sagt Kurator und Organisator Christian Wellmann, in der Programmierung vom NextComic-Urgestein Gottfried Gusenbauer unterstützt, der ja als neuer Direktor an das Karikaturmuseum Krems wechselte.

Ausgestellt: Erzählungen von Alltag und Vision – noch immer die Basis, und noch immer faszinierend. Ein Ende dieses Faszinosums ist auch nicht abzusehen.

 

NextComic, die neuen

Neu im Pool der NextComic-Standorte sind Wissensturm und Posthof. Während im Wissensturm anhand vieler Scribbles und Skizzen die Entstehung von Comics beleuchtet wird, wagt sich der Posthof grenzüberschreitend an das große Thema „Frank Zappa in Comics“, das auch in einer anschließenden Publikation gebündelt sein soll. Zur Eröffnung (15. 3., 21 Uhr) des Projekts gibt es im Posthof Zappa-Groove live von der Linzer „Hooch Gang“.

Nähere Informationen zu Eröffnung und Programmablauf von Nextcomic unter www.nextcomic.org


Was wir gerne lesen, und ob wir wüssten, wer das geschrieben hat, fragte uns die Volksschullehrerin Mitte der 1960er. Meine Antwort im O-Ton: „Rolf Kauker und Walter Tisne mit Maus und Fix und Foxi!“ Wer sich wie ich anhand von Comics das Lesen selber beigebracht hat, ist geprägt: Comicgeprägt auf Lebenszeit. Nextcomic befriedigt diese Prägung.


Tipps:

Rudi Klein

Lochgott: Ein Loch als Comic-Held? Genial, Rudi Kleins Gratwanderung zwischen satirischem Existentialismus und Radikalminimalismus. Comic-Konzentrat pur!
Linz, Lentos
ab 15.3., 18 Uhr
 

Aisha Franz

Alien: Feinstes grafisches Storytelling beim virtuosen Spiel mit Genre-Klischees bietet die Berliner Illustratorin auch in ihrer ersten Graphic Novel „Alien“.
Linz, Kapu
ab 16.3., 20 Uhr

Flemming Andersen

Disney: Stargast mit Signierstunde ist heuer der Däne Flemming Andersen, Schöpfer vieler verrückter Geschichten für „Walt Disneys Lustiges Taschenbuch“.
Linz, VH Bindermichl
ab 18.3.,11 Uhr

BIG

Architektur: „Yes is more“ nennt die dänische Bjarke Ingels Group (BIG) ihr in Comicform verfasstes Architektur-Manifest (Sonderpreis Architekturbiennale).
Linz, OK
ab 15.3., 16 Uhr

FH Hagenberg

Gamezone: Beim Tag der offenen Tür in „Österreichs Silicon Valley“ Games-Corner und Games-Performances von Studierenden der Fachhochschule bestaunen.
FH Hagenberg,
23.3., 9-18 Uhr


Am Mittwoch, 14.3. um 16 Uhr, wird das Nextcomic Festival 2012 in Linz eröffnet

 

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