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Nur der Schlussgong rettet vor dem szenischen K.o.

Von Reinhold Reiterer, 29. Oktober 2011, 00:04 Uhr
Nur der Schlussgong rettet vor dem szenischen K.o.
Joachim Nimtz, Sandra Cervik Bild: Astrid Knie

Vor 14 Jahren setzte Helmuth Lohner als neu amtierender Direktor des Theaters in der Josefstadt einen Paukenschlag. Er ließ den renommierten deutschen Regisseur Günter Krämer Friederike Roths „Das Ganze ein Stück“ inszenieren, und zwar als Signal eines absoluten Neubeginns.

„Todestanz/Lebenstanz“: Stück von Friederike Roth mit Szenen von August Strindberg (Uraufführung im Theater in der Josefstadt, 27. Oktober)

OÖN Bewertung:

Vor 14 Jahren setzte Helmuth Lohner als neu amtierender Direktor des Theaters in der Josefstadt einen Paukenschlag. Er ließ den renommierten deutschen Regisseur Günter Krämer Friederike Roths „Das Ganze ein Stück“ inszenieren, und zwar als Signal eines absoluten Neubeginns. Bei der Premiere ließen erboste Besucher bei der Flucht aus dem Zuschauerraum die Tür knallen.

Nun gibt es eine Friederike-Roth-Uraufführung in der Josefstadt, die wegen der inszenatorischen Geschmäcklerei nicht wirklich beglückt. Ein paar Premierenbesucher schlichen sich in der Pause leise davon, der schwache Schlussapplaus enthielt ein paar dezente Buhs für den Regisseur. Einzelne Szenen aus August Strindbergs „Totentanz“, wo sich ein seit 25 Jahren verheiratetes Paar (Michael Abendroth und Sandra Cervik) das Leben zur Hölle macht, werden mit Friederike Roths „Lebenstanz“ verschränkt. Roths sehr poetischer Text thematisiert das Altern, spricht von der erworbenen Katastrophenresistenz und Furchtlosigkeit auf dem Weg in die Unausweichlichkeit. Der Ansatz: Jedes Scheitern der Liebe ist ein Tod.

Regisseur Günter Krämer scheint bei der Inszenierung der Teufel geritten zu haben. Einerseits setzt er auf eine symbolistisch überfrachtete Ägyptomanie (Bühnenbild: Herbert Schäfer) mit Fernand-Khnopffscher Sphinx, Gott Anubis und Mumie, die Joachim Nimtz, der „Kurt“ aus den Strindbergszenen, völlig sinnentleert über die Bühne schleift. Sandra Cervik absolviert Passagen in einer Lady-Gaga-Kostümierung, und die „Leidensfreien“ kommen als achtköpfiger Chor mit der Dachmarke „Happiness“ daher.

Roths austarierte Dramaturgie muss vom szenischen Illustrationshammer einen ordentlichen Kinnhaken einstecken. Der Schlussgong rettet vor dem K.o.

Info: 4., 13., 23. November. Karten: 01/42 700-300. www.josefstadt.org

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