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Die Menschheit, ein Kracher

Von Bernhard Lichtenberger, 05. September 2011, 00:04 Uhr
Bild 1 von 21
Bildergalerie Linzer Klangwolke
Bild: Ruckerbauer Florian

120.000 Menschen verzauberte am Samstagabend im Linzer Donaupark die Klangwolke „2011 – Feuerwelt, eine Science-Fiction“. Das Feuerwerk stieg zum Kunstwerk auf.

So vergrämt konnte eine naive, wirre oder banale Klangwolke die Besucher in den vergangenen Jahren gar nicht zurücklassen, als dass sie nicht das krachende, leuchtende, dramaturgische Anhängsel versöhnte. „Aber das Feuerwerk war schön“, trösteten sich die Davontrottenden.

Was lag also näher, als den stimmungsaufhellenden Wurmfortsatz in die Hauptrolle zu drängen? Regisseur Beda Percht legte die Visualisierung seines Hörspiels, in dem Außerirdische die Archive der Menschheit durchstöbern und als geheime Beschützer unser Tun bewerten, in die profunden Hände des Kunstzündlers Christian Czech.

Es greift zu kurz, den Salzburger Feuerwerker oder Pyrotechniker zu nennen. Czech gefällt als Impressionist, der seine vergänglichen Gemälde in den Raum zeichnet, einmal mit wuchtiger, furioser Pranke, dann wieder mit dem feinen, Nuancen betonenden Pinsel. Er beherrscht die Balance aus Spannung und Entspannung, die verhindert, dass sich das Auge überfrisst und der Geist gesättigt gähnt.

Funkelnde Fontänen tanzen Ballett, Räder sprühen, feurige Fächer verglühen, Irrlichter schwänzeln himmelwärts, ein Ultraleichtflugzeug zieht Schweifspuren in die Nacht, Urfahraner Häuser und ein Schiffsverbund dienen als Raketenbasen. Grüne Laserlichter abstrahieren die wachenden Aliens, ein blendendes, verstörendes, chaotisches Effekt-Stakkato stilisiert die menschliche Verirrung namens Krieg.

Czechs zündende Choreographie ist dicht mit den sphärischen, repetitiven, populären, elektroakustischen Klängen des französischen Komponisten Thierry Zaboitzeff verwoben. Musik und Feuerkunst harmonieren und unterstützen einander.

Ein Haar findet sich in der Erzählsuppe, die Percht mit mythologischen, religiösen, wissenschaftlichen und esoterischen Einlagen aufgekocht hat. Inspiriert hat ihn dazu der Science-Fiction-Roman „Childhood’s End (Die letzte Generation)“ von Arthur C. Clarke aus dem Jahr 1953. Das Gezerre um den Wahrheitsanspruch zwischen Evolutionstheorie und göttlichem Schöpfungsglauben, die Obduktion der menschlichen Natur und des technischen Fortschritts ertrinkt in der Textflut oder wird vom Krachen übertönt. Kein Wunder, dass die Schaulust obsiegt.

Der mehrmalige Szenenapplaus, der eine klatschende Welle durch den bevölkerten Donaupark spült, gibt der flammenden, bildstarken Idee der pyrotechnischen Visualisierung recht.

„Feuerwelt“ war, ohne Zweifel, ein fantastisches, einmaliges Erlebnis. Das sollte es auch bleiben.

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21  Kommentare
21  Kommentare
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( Kommentare)
am 05.09.2011 13:07

und die FLAK schießt aus allen Rohren - wie 1945 - so bin ich mir vorgekommen!

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am 05.09.2011 12:07

mitten in der sonst so innovativen Feuerwerksorgie,

das war wirklich ein "Hammer",

aber nicht mit Familien für Kleinkinder und Babies.
Da sind dann halt einige gegangen ...

Super, mega ??????

Bleibende Eindrücke für den Nachwuchs. Wahrlich innovativ.
Ob die wohl wieder einmal zur "Klang"wolke kommen werden ???

Die Veranstalter und die "Investoren" jubeln ... auch wenn das Ohrenschmalz dabei zerbröckelt.

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am 05.09.2011 12:44

Derartige Veranstaltungen sind eher nicht fuer Kinder gedacht, und speziell Kleinkinder und Babies sollten um diese Zeit ohnehin im Bett sein.

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marlene123 (370 Kommentare)
am 05.09.2011 13:13

Ja Ja alle immer nur ins bett schicken....

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bernhardb. (1.696 Kommentare)
am 05.09.2011 11:21

Ich denke, dass 120.000 Besucher bei der visuellen Klangwolke (war nicht dort), 25.000 Besucher beim Wein & Kunst Fest (war am Donnerstag dort) für das Veranstaltungsangebot in Linz sprechen. Ich bin BJ 1969 und gerne Linzer, denn ich kann nur sagen, dass sich die Industriestadt in den letzten 20 Jahren zu einer schönen lebenswerten Stadt entwickelt hat.

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sting (7.357 Kommentare)
am 05.09.2011 11:28

Die Stadt Linz macht und investiert viel, um die Stadt für die Bewohner und Besucher attraktiv zu gestalten. Suderer gibt es überall. Unterm Strich ist Linz eine sehr attraktive Stadt.

Ausserdem: In welcher anderen Stadt spielen BM und SR so lange ein Dauer-Kasperltheater (SWAP) wie in Linz? Alles nur zur Unterhaltung der Linzer. Respekt.

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am 05.09.2011 13:04

Wohl noch nie in SALZBURG oder WIEN gewesen - von BILBAO (Effekt) oder SYDNEY(Oper) ganz zu schweigen! Linz ist noch immer das was es seit Kriegsende ist - eine kulturell bedeutungslose Industriestadt - dafür aber bald PLEITE - so schaut's aus (leider) !

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bernhardb. (1.696 Kommentare)
am 05.09.2011 13:35

Lieber na-so-was, war schon in Salzburg, auch in Wien bei Veranstaltungen. Zwar noch nicht in Sydney, aber anderen großen Städten. Nur, was hat das damit zu tun, dass Linz sich sehr wohl seit 1945 weiterentwickelt hat. Sie sind anscheinend , wie Sie ja weiter posten aus Ihrem FLAK-Turm nicht rausgekommen. Dass Linz Schulden hat stimmt, steht aber auf einem anderen Blatt. Willkommen im Jahr 2011!

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oneo (19.368 Kommentare)
am 05.09.2011 17:42

wenn die festspiele vorbei sind? unmengen von touristen, die sich durch die altstadt quälen und den mc donalds konsum pushen.
dazu eine festung, von der die meisten glauben, dort oben haben ritter gelebt. und wien kannst du mit linz überhaupt nicht vergleichen, dort ist kultur uns musik schon 200 jahre tradition. bleibt am ende sydney, deren opergebäude auch nur als wahrzeichen bekannt ist. oder werden dort ganz außergewöhnliche veranstaltungen durchgeführt?

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peterpk (5 Kommentare)
am 05.09.2011 11:08

Feinstaub hin oder her
Und wer denkt bitte an den wirtschaftlichen Erfolg in der Tourismusbranche.
Im Vergleich zum Sylvester sind doch wenig Raketen geflogen oder wollt Ihr die Knallerei am 31. Dezember auch unterbitten, oder geht es so manchen nur darum ein paar Zeilen zu posten.

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am 05.09.2011 07:45

... die "CO2-Öko-Bilanz" dieses Spektakels aus?

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am 05.09.2011 08:26

habe sich gebogen - aber Schwamm drüber, es genügt wenn wir von Klimaschutz reden und ein Klimabündnis unterzeichnen!!

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reibungslos (14.393 Kommentare)
am 05.09.2011 10:49

2 Wochen Autofahrverbot. Bringt zwar nichts, aber hört sich gut an.

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contra (1.272 Kommentare)
am 05.09.2011 07:42

Unser "GROSSER VORSITZENDE" war geneigt seinem Volke ein Spektakulum zu bieten! Was wäre schöner und gefälliger als das Volk an einem - alles bisher Dagewesene in den Schatten stellende - FEUERWERK teilhaben zu lassen!
Es würde sich sicher dankbar zeigen bei der nächsten Wahl! Noch dazu hat diese gigantische Umweltverschmutzung (zwei weitere müssen die Linzer in diesem Monat noch erleiden) nur einen Bruchteil an Euros vernichtet, welche durch das Franken-Debakel den Bach (Donau) hinuntergegangen sind!
Ich sehe diese Vorgangsweise angesichts des in der Ära Dobusch angehäuften Schuldenberges als eine Frivolität ersten Ranges, unsozial-istisch und präpotent.
Ich bin wegen der Luftverschmutzung zeitgerecht nach Doppl geflüchtet und konnte dort die Abschüsse noch als fernes Grummeln wahrnehmen. 4.00 Raketen und 350 Wasserbomben! Es ist nicht auszuschließen, dass dieses Kriegsspiel in bewohntem Gebiet bei genauer Prüfung der Sachlage, Straftatbestände zutage bringen könnte...

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lilien08 (9 Kommentare)
am 05.09.2011 08:48

Sind Sie hoffentlich zu Fuß nach Doppl gegangen. Eigense Auto - wegen Umweltverschmutzung tabu. Die Straßenbahn - die dürfen Sie ja auch nichverwenden, denn die ist unter Beteiligung des Großen Vorsitzenden errichtet worden.
Bitte und niemals lachen!!!!Verursacht Abgase.Und bitte schön : Alles ist kriminell, alles.Es gibt nichts Nichtkriminelles.

Diese moralinsaure Lebenseinstellung muss gewaltige Blähungen verursachen und ist Auslöser für mehr Krankheiten als ein einstündiges Feuerwerk.

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contra (1.272 Kommentare)
am 05.09.2011 16:16

Was glauben Sie wieviele Menschen - vor allem Kinder - mit irreparablen Gehörschäden die Veranstaltung verlassen haben?
Aber "Kunst" darf das - jeder andere steht vor dem Richter...
und - ja - ich bin mit der vom Volk - nicht vom "Großen Vorsitzenden" - errichteten Straßenbahn nach Doppl gefahren!

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peterpk (5 Kommentare)
am 05.09.2011 11:17

Ist ein Projekt von Brucknerhaus & ORF OÖ
Von unserem erwehrten Bürgermeister fließt kein Geld in diese Richtung, oder meinen Sie die Finanzelle Unterstützung laut Gemeinderatsitzung.

Wäre es nicht stillvoller mit echten Fakten zu glänzen.

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am 05.09.2011 11:24

ein Privatunternehmen und wer zahlt den ORF?

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( Kommentare)
am 05.09.2011 11:40

Schade, daß das Geld nicht aus der eigenen Tasche des Bürgermeisters kommt, sondern aus Steuermitteln!
Beinahe hätte ich mich bei Ihrer völlig korrekten Bezeichung "erwehrt" verlesen und wollte angesichts eines deplatzierten "ehrenwert" schon fast den Kopf schütteln.
Wie lange er sich wohl noch gegen den Finanzskandal "erwehren" kann?

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eulenauge (19.448 Kommentare)
am 05.09.2011 06:26

sagt ein alter Sinnspruch. Zeit also, den Klangwolkenunsinn einzusparen.

Feuerwerk gibts auch beim Bauernsaufen am Urfahrer Pendlergratisgroßparkplatz.

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milli34 (3.636 Kommentare)
am 05.09.2011 07:57

aus den diversen berichten hervorgeht kann man den bürgern mit allen möglichen unsinn, der eh nur geld kostet ,die zeit vertreiben traurig

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