"The Expendables": Haudegen im Testosteron-Rausch
Für „The Expendables“ hat Hollywood-Muskelstar Sylevster Stallone ein Team der ultimativen Action-Profis um sich geschart. Das ergibt einen schlagkräftigen Querschnitt durch die vielfältige Geschichte des Genres.
Sie haben Muskeln wie Stahl, ratternde Waffen, schnelle Autos und immer einen coolen Spruch auf den Lippen. Barney Ross (Sylvester Stallone) und seine Männer nennen sich scherzhaft die Expendables (Die Entbehrlichen) und sind eine erfahrene Söldnertruppe, die jeden noch so unmöglichen Auftrag übernimmt.
Ihr neuer Job führt Ross, Lee (Jason Statham), Bao (Jet Li) und Jensen (Dolph Lundgren) in eine südamerikanische Bananenrepublik, wo sie den Diktator stürzen sollen. Die Sache hat nur einen Haken: Der Machthaber wird von der CIA gedeckt, und auch der Auftraggeber der Expendables spielt ein falsches Spiel …
Was man von Hauptdarsteller, Regisseur und Drehbuchautor Sylvester Stallone nicht behaupten kann. In einem Alter, in dem sich andere auf die Pension freuen, packt das 64-jährige Muskelpaket noch einmal die alten Haudegen-Tugenden aus. Nachdem er in den vergangenen Jahren seine Kultfiguren Rocky und Rambo unter eigener Regie noch einmal reaktiviert hat, verbeugt er sich mit „The Expendables“ erneut vor dem Actionkino der 80er-Jahre.
Dafür hat sich Stallone die Actionstars von gestern und heute vor die Kamera geholt: Jason Statham („Transporter“) und Kampfsport-Ass Jet Li („Kiss of the Dragon“) gehören zum Jungfleisch. Dolph Lundgren boxte mit Stallone bereits vor 25 Jahren in „Rocky IV“ als russische Kampfmaschine. Mickey Rourke legte seine Filmkarriere sogar einmal auf Eis, um Profiboxer zu werden und bewies in „The Wrestler“, was aus ihm noch herauszuholen ist.
Der Höhepunkt ist jedoch die eine Szene, in der Stallone auf Bruce Willis und Arnold Schwarzenegger trifft. „Mein Freund liebt es, im Dschungel zu spielen, nehmt ihn“, lässt Stallone den Noch-Gouverneur von Kalifornien sagen und schnell wieder die Szenerie verlassen. „Was ist sein Problem?“, entgegnet Willis. „Er will Präsident der Vereinigten Staaten werden“, witzelt Ross alias Stallone!
In den 80er-Jahren wäre „The Expendables“ noch als brachiales Machwerk verrissen worden, heute freut man sich, dass ein solcher Film noch entstehen darf.
Jede Menge Selbstironie
Testosterongeladen bis über den Rand hat Stallone einen Actionkracher alter Schule inszeniert, bei dem die Helden tatsächlich zeigen müssen, was sie draufhaben. Keine Computertricks wie bei „Das A-Team“, nur wenig Handlung, aber jede Menge Selbstironie, womit der Spaßfaktor ordentlich in die Höhe getrieben wird.