Kritik an der Stadtwache – eine Kunst?
Seit 1995 gibt es den Innovationstopf des Landes Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der Kulturplattform OÖ (Kupf). 15 Jahre lang wurden von einer Jury empfohlene Projekte von der Landeskulturdirektion finanziell (75.000 Euro) unterstützt.
Seit 1995 gibt es den Innovationstopf des Landes Oberösterreich in Zusammenarbeit mit der Kulturplattform OÖ (Kupf). 15 Jahre lang wurden von einer Jury empfohlene Projekte von der Landeskulturdirektion finanziell (75.000 Euro) unterstützt. Die Zeiten haben sich geändert. Die Förderungsstelle der Landes lehnte erstmals zwei von zwölf ausgewählten Projekten ab.
Die Kupf wittert nun politische Einflussnahme der FPÖ. Die Partei stellte eine diesbezügliche Anfrage im Landtag, weil sich die nicht förderungswürdigen Projekte mit der neu installierten Linzer „Stadtwache“ beschäftigen (Info-Kasten). Josef Ecker, Leiter des oö. „Instituts für Kunst und Volkskultur“ und zuständig für Kulturförderungen: „In der Umsetzung dieser Projekte war kein Kunst- oder Kulturanteil erkennbar. So etwas können wir nicht fördern.“ Ein Projekt sei bereits vor der FPÖ-Anfrage abgelehnt worden. Ecker: „Außerdem hat es weder einen Anruf noch ein E-Mail einer politischen Gruppe gegeben, so etwas würde unsere Entscheidung auch nicht beeinflussen. Wo kommen wir denn da hin, wenn wir auf politischen Druck reagieren?“
Kupf-Geschäftsführerin Eva Immervoll: „Wir haben von der Absage des ersten Projektes erst bei der FPÖ-Anfrage erfahren (dem widerspricht Ecker, die Ablehnung sei zugestellt worden, Anm.), insofern ist die Kommunikation zwischen dem Land und uns ungewöhnlich verlaufen.“ Immervoll möchte wissen, aufgrund welcher Förderungskriterien abgelehnt worden sei. „Uns geht es um Transparenz bei der Entscheidung, und ich habe nicht gewusst, dass es bei der Landesdirektion Experten gibt, die künstlerische Relevanz solcher Projekte einschätzen können“, sagt sie. Die Kupf rief eine „Petition für faire und transparente Fördergeldvergabe im Kulturland Oberösterreich“ ins Leben. Info: www.zumutungen.at (pg)