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Noomi Rapace: „Trage Lisbeth noch immer in mir“

Von Von Ludwig Heinrich aus Berlin, 04. Juni 2010, 00:04 Uhr
„Trage Lisbeth noch immer in mir“
Eine Genusszigarette nach einem nervenaufreibenden Gerichtsprozess für Hackerin Lisbeth Salander (Noomi Rapace). Bild: nfp

Sie wurde als Noomi Norén, Tochter einer Schwedin und eines spanischen Flamenco-Sängers, geboren. Als Schauspielerin nennt sie sich Noomi Rapace. Internationale Aufmerksamkeit erregte die 30-Jährige mit der Rolle der Lisbeth Salander in der „Millennium“-Trilogie von Stieg Larsson. Teil drei, „Vergebung“, läuft jetzt in Österreichs Kinos an.

OÖN: Ihr Look war auch in den beiden vorhergegangenen Filmen ungewöhnlich. In „Vergebung“ kommt eine weitere Variante dazu?

Rapace: Gegen Ende von Teil drei habe ich eine Irokesen-Frisur, rechts und links rasiert, in der Mitte einen riesigen Haarschopf. Mein kleiner Sohn war dabei, als ich geschoren wurde. Er ist erschrocken und hat gefragt: „Mami, warum willst du denn wie ein Bub aussehen?“ Aber ich mache alles, was notwendig ist. Für „Verblendung“ war ich auf Diät, trainierte wie eine Wahnsinnige und ließ mich piercen, um androgyner auszusehen.

OÖN: Wie sehen Sie die Rolle der Lisbeth?

Rapace: Sie wird so sehr mit Gewalt konfrontiert, dass sie keine andere Wahl hat, als mit Gewalt zurückzuschlagen. Ich denke, es zeigt sehr viel über unsere Gesellschaft, wenn Menschen nicht Worte, sondern Gewalt einsetzen. Sie finden oft keinen anderen Weg, Probleme zu lösen. In Schweden, und mit Schweden hat die Trilogie sehr viel zu tun, gehört Gewalt zum Alltag auf den Straßen, und das nicht nur nachts. Die Schweden sprechen nicht gern und verbergen ihr Innenleben. Sie flüstern lieber statt zu reden. Meine Heimat ist für mich überhaupt ein komisches Land. Wie ein Eisberg, den keiner anrühren will.

OÖN: Lisbeth ist ein Computer-Genie, eine hochbegabte Hackerin. Sie auch?

Rapace: Nicht so sehr. Ich maile, bezahle meine Rechnungen via Netz, sehe mir Filme an. Aber das ist es auch schon. Hacking ist sehr kompliziert, eine Welt, von der ich nichts weiß und von der ich auch nicht viel verstehe.

OÖN: Wie war die Erfahrung, alle Filme der Trilogie hintereinander zu drehen?

Rapace: Interessant, manchmal auch schwierig. Sieben Monate dienten allein der physischen und psychischen Vorbereitung. Insgesamt habe ich eineinhalb Jahre mit Lisbeth verbracht. Nach einer Weile wusste ich oft nicht mehr genau, wer Lisbeth und wer Noomi war. Ihr Leben und meines schienen vermischt. Es war emotional sehr schwierig, auch für meine Familie. Deshalb war ich froh, als alles vorbei war. Doch manchmal glaube ich, dass ich Lisbeth immer noch in mir trage.

OÖN: Vielleicht ist noch gar nicht alles vorbei. Es gibt den Entwurf für einen vierten Roman, der in diesem Fall sicher auch verfilmt werden würde…

Rapace: Da weiß ich so viel wie sie. Stieg Larssons Lebensgefährtin Eva Gabrielsson, die wesentlichen Anteil am Zustandekommen der Geschichten hatte, ging nach seinem tödlichen Herzinfarkt leer aus. Die schwedischen Gesetze machten das möglich. Wie ich höre, kam es zuletzt jedoch zu Gesprächen mit den Erben, Larssons Vater und Bruder. Das Manuskript eines vierten Teils befindet sich nämlich auf ihrem Laptop. Wenn sie sich einigen, könnte es weitergehen.

OÖN: Inzwischen hat Hollywood die Rechte gekauft. David Fincher wird die Trilogie inszenieren, der Ermittler Mikael Blomkvist soll von Brad Pitt gespielt werden. Nach der idealen Lisbeth-Darstellerin sucht man noch. Wie sehen Sie die Sache mit den Remakes?

Rapace: Sagen wir so: Ich bin sehr neugierig. Die Amis sollten nicht vergessen, wie wichtig das schwedische Ambiente für die Geschichten ist.

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