Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Volkskultur mittendrin: Kein Vorgaukeln einer heilen Welt

Von Klaus Huber, 20. Mai 2010, 00:04 Uhr

Das klinget so herrlich“, lässt Mozart den Sklavenchor in der Zauberflöte fröhlich singen. Diese einfache Glockenspiel-Melodie mit Volksliedcharakter schätzen Opernfreunde rund um den Globus.

"Das klinget so herrlich“, lässt Mozart den Sklavenchor in der Zauberflöte fröhlich singen. Diese einfache Glockenspiel-Melodie mit Volksliedcharakter schätzen Opernfreunde rund um den Globus.

Andererseits begeistern Blasorchester mit eigens für sie arrangierten Opernarien ebenso wie mit Innviertler Triowalzern oder Michael Jacksons „We are the World“. All das ist Volkskultur.

Erzherzog Johann bekannte sich zur steirischen Tracht, und Politiker unserer Zeit schlüpfen nicht nur aus Wahlkampf-Kalkül ins Gwand vom Land.

Auf leicht durchschaubare Äußerlichkeiten lässt sich die gewachsene Volkskultur nicht reduzieren.

Diese Phase, modernistisch und damit kurzlebig, ist überwunden. Selbst in Linz wird etwa ein Paar in Tracht längst nicht mehr belächelt – ein großer Fortschritt in dieser Stadt der Computerkunst, Jugend- und Eventkultur. Träger der Volkskultur interessieren sich für das Ars Electronica Center, alternative Künstler bestaunten im Linz09-Projekt „Brauhaus“ die gestalterische Kraft von Volkstanz, Volksmusik und Mundartdichtung.

Dieses Herantasten an kulturelles Miteinander gilt es auszubauen und zu fördern. Gegenseitige Anerkennung ist gefragt.

Anerkennung darf sich freilich nicht auf Duldung beschränken. Anerkennung erfordert auch Respekt. Und Respekt wiederum bedeutet nicht kritikloses Hinnehmen. Auch begründeter Widerspruch ist eine Tugend. Warum soll die Volkskultur trotz mancher Kratzer immer eine heile Welt vorgaukeln? Es kann nicht ihre Aufgabe sein, eine angeblich „gute alte Zeit“ ins Gläserkastl zu stellen und dort an Feiertagen zu bewundern. Volkskultur muss gelebt werden, sie muss sich also ständig weiterentwickeln. Das birgt auch Konfliktstoff.

Es wird daher in dieser Kolumne – zum Wohle des gemeinsamen Anliegens Volkskultur – auch über Unzulänglichkeiten offen zu reden sein. Vor allem jedoch über das Gute und das Schöne im Leben.

Ein Beispiel: Niemand trägt Gedichte des vor 40 Jahren verstorbenen Innviertler Mundartdichters Hans Schatzdorfer überzeugender vor als seine Tochter Gertraud Stöckler aus Frankenburg. Die junge Innviertler Musikgruppe „Dickschädlat“ hat sie hervorragend vertont und auch auf CD herausgegeben.

Am Dienstag, 25. Mai, 19 Uhr präsentiere ich Gertraud Stöckler und Dickschädlat gemeinsam im Linzer Ursulinenhof. Platzreservierung: Tel. 0732 / 781912-0.

H

Vor 41 Jahren durfte ich mir in der OÖN-Sportredaktion die ersten journalistischen Sporen verdienen. Das wurde, völlig unerwartet, zum Einstieg in ein faszinierendes Berufsleben. 1976 wechselte ich zum ORF. Nun kehre ich nach 34 Jahren zurück zu den OÖN. Abwechselnd mit meiner jungen Kollegin Sandra Galatz werde ich Sie in dieser Kolumne durch die vielfältige und vielfärbige oberösterreichische Volkskultur-Landschaft führen.

Ihr Klaus Huber

mehr aus Kultur

Terence Hill ist 85: Ein Leben zwischen Bombenangriffen, Verlusten und Bud Spencer

Nach Diebstählen: Neuer Direktor für British Museum

"Tanz pulsiert in jedem Moment" in Brasilien

Robert Schindel: "Ich bin nur durch ein Wunder auf der Welt"

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen