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Beruf: öffentliches Ärgernis

25. Februar 2009, 00:04 Uhr
Beruf: öffentliches Ärgernis
Provokateur Hubsi Kramar Bild: apa

Spätestens seit seinem Auftritt beim Opernball 2000 ist er einer breiten Öffentlichkeit bekannt: Da mischte sich Hubsi Kramar aus Protest gegen die Regierungsbeteiligung der FPÖ als Adolf Hitler verkleidet unter die honorigen Gäste des Opernballes und wurde vor ...

Spätestens seit seinem Auftritt beim Opernball 2000 ist er einer breiten Öffentlichkeit bekannt: Da mischte sich Hubsi Kramar aus Protest gegen die Regierungsbeteiligung der FPÖ als Adolf Hitler verkleidet unter die honorigen Gäste des Opernballes und wurde vor laufenden TV-Kameras verhaftet. Nun, der 1948 im niederösterreichischen Scheibbs geborene Schauspieler gibt in seinen Biographien als Beruf ja auch „öffentliches Ärgernis“ an. Bei der 2003 mit dem Theaterpreis Nestroy ausgezeichneten Inszenierung von George Taboris Hitler-Farce „Mein Kampf“ hat er das Stück im Männerheim Meldemannstraße spielen lassen: in jenem Heim, in dem Hitler von 1910 bis 1913 wohnte.

Und in der viele Jahre die Veranstaltungshäuser im Lande füllenden Satire „Überlebenskünstler – Helmut Zilk im Gespräch mit Adolf Hitler“ verkörperte er das Nazi-Monster, das bei Zilk nicht viel zu reden hatte.... Wieso immer wieder Hitler? Kramar meint, dass Österreich sich erst dann von diesem Schreckgespenst befreien könne, wenn darüber offen geredet und vor allem gelacht werde.

Hubsi Kramar weiß, wo die wunden Punkte der Gesellschaft liegen. Darauf hinzuweisen, dafür ist ihm der Aktionismus zum Ausdrucksmittel und die Provokation zur Routine geworden. Auch jetzt hat Kramar mit seiner Mediensatire „Pension F.“ über das Inzest-Drama von Amstetten wiederum enormes, auch internationales Medienecho erwirkt. Und die sattsam bekannten Mechanismen der Skandal-Schreier funktionieren wie immer. Hinter dem medialen „Mitgefühlstheater“ mit der Familie F. stünden „knallharte Profitinteressen“. Die Journalisten seien „die eigentlichen Autoren dieses Stücks“, denn sie „zerren jedes Opfer in ihre Sudelblätter. Ich führe nur Protokoll“, sagt Kramar.

Hubsi Kramar hat am Reinhardt-Seminar Wien seine Schauspiel-Ausbildung absolviert, besuchte die Filmhochschule Wien, studierte kulturelles Management an der Harvard University. Er war u.a. am Burgtheater engagiert. Nachdem ihm bürgerliches Theater zu langweilig wurde, gründete er 1980 sein erstes Off-Theater. Seit 2007 leitet er das 3raum-anatomietheater in der ehemaligen Veterinärmedizinischen Hochschule, das sich nach der „Pension F.“-Premiere in ein Medienzentrum verwandelte, in dem Kramar unzählige Interviews gab. Somit hat er für seine Inszenierung ja schon wieder Mitspieler gefunden ...

Über die Uraufführung von „Pension F.“ lesen Sie im verlinkten Artikel.

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