Wienerisch gepfeffertes Gefühlschaos
Filmkritik zu "Anna Fucking Molnar": Die Geschichte vom Künstler, der sich vom Nullpunkt weg wieder aus dem Sumpf hinaus arbeitet, erfährt unter der Regie von Sabine Derflinger eine Renaissance als Romantikkomödie.
Rund um die erstmals auch für ein Drehbuch verantwortlich zeichnende Nina Proll in der Titelrolle, entspinnt sich in "Anna Fucking Molnar" die Story klassisch, aber wienerisch gepfeffert.
Was tut eine Theaterschauspielerin (Proll), wenn sie ihren Partner - wie im echten Leben auch hier Gregor Bloeb - in der Garderobe vor der Premiere mit der jüngeren Kollegin erwischt? Im Fall von Anna Molnar spült sie mit einem Alkohol-Pulverl-Cocktail ihre Theaterkarriere gleichsam sozusagen im Lokus hinunter. Ihr Blackout versperrt ihr allerdings auch die Sicht auf den vermutlich einzigen Lichtblick, den dieser Abend für sie bereithält - den smarten Feuerwehrmann Christian (Murathan Muslu), der die Diva kurzerhand aus dem Tiefpunkt errettet.
Vorhersehbare Story
So wie in der TV-Serie "Vorstadtweiber", in deren Rahmen Proll bereits mit Derflinger zusammenarbeitete, dominieren in "Anna Fucking Molnar" Situationen, die sich mit der Anbahnung von Sex, dessen erfolgreicher oder unerfolgreicher Ausübung und/oder dem Sinnieren darüber beschäftigen. Das Salz in der vorhersehbar aufgekochten Story-Suppe sind aber vor allem Charaktere, wie Robert Palfrader als quacksalbernder Psychiater oder Simon Schwarz als Urologe. Die Stärken dieser Romantikkomödie liegen auf dem zweitem Wortteil. (maf)
"Anna Fucking Molnar", A 2017, 100 Min.
OÖN Bewertung:
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