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Wie Parov Stelar die Magie des Blues entdeckte

Von Lukas Luger, 03. Dezember 2016, 00:04 Uhr
Wie Parov Stelar die Magie des Blues entdeckte
Vor elf Jahren startete Marcus Füreder das Projekt Parov Stelar. Bild: Jan Kohlrusch

Am Mittwoch gastiert der gebürtige Lichtenberger Marcus Füreder in der ausverkauften Wiener Stadthalle.

Electro-Swing adé? Marcus Füreder alias Parov Stelar hat den Blues. Warum das so ist, wie sein neues Album klingen wird, und was ihm das anstehende Konzert in der ausverkauften Wiener Stadthalle bedeutet, verrät der 42-Jährige im großen OÖNachrichten-Interview.

 

OÖN: Vor einigen Tagen haben Sie den Kunstwürdigungspreis der Stadt Linz bekommen. Wer hat sich darüber mehr gefreut: Sie oder Ihr Vater, der in Ihrer Abwesenheit den Preis entgegengenommen hat?

Parov Stelar: Ich glaube, er war sehr stolz. Für mich ist der Preis ein zweischneidiges Schwert. Am Anfang meiner Karriere habe ich jahrelang um Förderungen und Stipendien angesucht – vergeblich! Und jetzt, wo die Sache läuft, kommt plötzlich der Preis daher. Das ist ein ganz eigenes Gefühl.

Eine Vorabsingle ist oft die auf 3:30 Minuten verdichtete Essenz eines Albums. Trifft dies auch auf Ihre neue Single "Grandpa’s Groove" und das für das erste Halbjahr 2017 avisierte neue Album zu?

Nein. Ich sehe die Nummer definitiv nicht als Single. Derzeit überlege ich, ob der Song überhaupt auf’s Album kommt. "Grandpa’s Groove" spiegelt den "alten" Parov Stelar wider, das neue Album tendiert in eine komplett andere Richtung.

In welche neue Richtung wird’s denn musikalisch gehen?

Ich bin an einem Punkt angelangt, wo ich alles gesagt habe, was den Electro-Swing betrifft. Diese alten Trompeten und Klarinetten, das gibt mir nicht mehr denselben Kick wie früher. Ich war auf der Suche nach neuen musikalischen Feldern und habe dabei – neben viel ganz aktueller Musik – auch den Blues für mich entdeckt. Es wird aber kein typisches Blues-Album. Ich habe aber versucht, Blues-Elemente in den Parov-Stelar-Kontext zu integrieren. Die Schwierigkeit wird sein, das Album zu sortieren, ein Tracklisting zu erstellen. Es soll kein wilder Haufen werden.

Ein Album ist für Sie also immer noch ein homogenes Kunstwerk, keine Sammlung von Songs?

Vielleicht bin ich ein Dinosaurier. Die Wenigsten nehmen sich noch die Zeit, ein ganzes Album zu hören. Wir sind zu einem Einzel-Track-Business verkommen. Ich stamme aber aus der alten Schule, und finde es wichtig, dass sich ein roter Faden durch ein Album zieht.

Was fasziniert Sie am Blues?

Die dreckige Aufnahmequalität. Ich habe versucht, die Blues-Vocals von Größen wie Lightnin’ Hopkins oder John Lee Hooker zu reproduzieren. Keine Chance! Da habe ich erst zu verstehen begonnen, wovon der Blues eigentlich lebt: einer ganz speziellen Rhythmik, und einer gesanglichen Ausdrucksform, die quasi unbeschreibbar ist. Diese alten Blues-Nummern haben eine Magie, die schlichtweg nicht reproduzierbar ist. Entweder man hat den Blues oder eben nicht.

Die aktuelle Tournee, die Sie am Mittwoch mit Ihrer Band in die ausverkaufte Wiener Stadthalle führen wird, läuft unter dem schönen Namen "Burning Spider". Wird das kommende Album denselben Titel tragen?

Das will ich mir offen lassen. "Burning Spider" war aber in der Tat ein Song, der die Entstehung des neuen Albums stark beeinflusst hat.

Was bedeutet es für Sie, Österreichs größte Halle zu füllen?

Als wir vor zwei Jahren vor 11.000 Leuten in der Marx-Halle in Wien spielten, dachten wir nur: "Irre, einfach irre!’. Dann kommt aber etwas anderes ins Spiel. Wenn du das nächste Mal in Wien nur 10.900 Besucher hast, geht’s bergab. Das ist ein ganz anderer Druck, den du da spürst. Der ist zermürbender. Vorher hattest du nichts zu verlieren, plötzlich schon.

Besteht die Gefahr, dass dieser selbst auferlegte Druck völlig den Blick auf das tatsächlich Erreichte verstellt?

Die Gefahr besteht, ja. Wir hatten als Band aber nie über Nacht den großen Hit, wir konnten Schritt für Schritt persönlich mitwachsen. Wir stehen dem Erfolg demütig gegenüber, weil wir noch genau wissen, wie schwierig es früher war.

Wissen Sie exakt, wofür Parov Stelar künstlerisch steht?

Es ist sehr gefährlich, wenn man sich selbst als Künstler exakt verorten kann. Dann können dich auch andere einordnen – und ab diesem Zeitpunkt bist du Beute! Weil Dinge, die man einordnen kann, folgen einem Muster, und jeder Jäger folgt den Mustern seiner Beute. Umso wichtiger ist das kommende Album für mich, auch wenn es ein Risiko darstellt. Der Mut, die eigene Arbeit zu verändern, unterscheidet einen Künstler von einem Produzenten.

Für das Album "Demon Diaries" haben Sie eine Reihe Ölgemälde angefertigt, was haben Sie sich dieses Mal Spezielles überlegt?

Gemeinsam mit meiner Frau Lilja Bloom habe ich für die international aufstrebende Gmundener Firma TRAPA eine Möbellinie entworfen. Darunter einen großen Tisch, mit dem in Hinblick auf das Album einiges passieren wird. Mehr will ich aber noch nicht verraten. Nur so viel: das wird ein großes Projekt!

 

Gewinnspiel

Karten für Parov Stelar gewinnen!

Das Gewinnspiel endet am 6. Dezember um 11 Uhr. Die Gewinner werden per E-Mail verständigt. Die Karten sind an der Abendkasse hinterlegt. Viel Glück!


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1  Kommentar
1  Kommentar
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closeeyes (143 Kommentare)
am 04.12.2016 19:23

Parov Stelar ist einfach in Linz ein Begriff ob seiner Kunst und seine Klänge - Die Klangwolke ist ja dann doch auch bekannt wie nichts, dementsprechend ist der Preis ja verdient. Ich bin immer wieder gerne auf seinen Konzerten.

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