Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

Welser-Möst: Voll brennender Emotionalität

Von Michael Wruss, 19. September 2014, 00:04 Uhr
Bild 1 von 22
Bildergalerie Das Cleveland Orchestra unter Welser-Möst
Bild: Reinhard Winkler

Auch im zweiten Konzert des Cleveland Orchestra beim Brucknerfest verfolgte Franz Welser-Möst seine ungemein packende und von jeglicher romantischer Verkitschung weit entfernte Herangehensweise an die Musik von Johannes Brahms.

Auch im zweiten Konzert des Cleveland Orchestra beim Brucknerfest verfolgte Franz Welser-Möst seine ungemein packende und von jeglicher romantischer Verkitschung weit entfernte Herangehensweise an die Musik von Johannes Brahms. Was andere als Gefühlskälte bezeichnen, ist symphonische Wahrhaftigkeit.

Welser-Möst jagt nicht einem imaginären subjektiven Wunsch nach unschuldiger Sinnlichkeit nach, sondern legt ganz analytisch offen, welche Sprengkraft in dieser Musik steckt. Kein zahmer Antipode Bruckners, der vermeintlich unreflektierte Gefühlsduselei erfindet, sondern brennende Emotionalität in einem aufwühlenden Orchestersatz, der allerdings erst dann als solches begreifbar wird, wenn man nicht alles Widerborstige glattbügelt. Und trotz aller Aufgewühltheit verlassen der Dirigent und sein trotz aller Strapazen der Tournee bestens disponiertes Orchester nie den Pfad der Ästhetik, und das Bewusstsein, dass Attacke nicht Brutalität heißen muss und trotz aller Spannungsgeladenheit Ruhe genug vorhanden ist, auch die zartesten Farben zu zelebrieren, ohne die die ohnehin lyrische zweite Symphonie op. 73 nicht auskommen kann und darf. Grandios, wie sich aus dem verhaltenen Beginn des ersten Satzes ein vielschichtiger Kosmos entwickelt, wie elegant das Orchester das Allegretto grazioso tänzeln lässt und wie impulsiv sich das Finale zur strahlenden Größe entwickelt. Und das wirkt alles absolut selbstverständlich.

Zwischen der Brahms-Symphonie und dessen "Tragischer Ouvertüre" op. 81 stand, wie auch beim ersten Konzert, ein Werk des deutschen Klarinettisten und Komponisten Jörg Widmann, der sich in seinem symphonischen Hymnus "Teufel Amor" von einem Fragment aus einem verschollenen Schiller-Gedicht inspirieren ließ. Das mehr als halbstündige Werk spielt mit extremen Gegensätzen. Gegensätze klanglicher Natur, aber auch Gegensätze in Bezug auf die innere Bewegtheit.

Brucknerfest: 2. Konzert des Cleveland Orchestra unter Franz Welser-Möst, Linzer Brucknerhaus, 17. 9.

OÖN Bewertung: 6 von 6 Sternen

 

mehr aus Kultur

Song Contest: Oberösterreicherin Kaleen mit Startnummer 6 im 2. Semifinale

Warum der LIVA-Aufsichtsrat "reine Augenauswischerei" ist

Neues Werk von Banksy mit Plastikschutz und Absperrung versehen

Trauer am Landestheater: Fritz Breitenfellner ist tot

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen