Vor 50 Jahren revolutionierten die Beatles den Pop
Am 1. Juni 1967 veröffentlichten John, Paul, George und Ringo ihr "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band"-Album.
"Sgt. Pepper’s Lonely Hearts Club Band" ist nicht das beste Album aller Zeiten. Ja, vielleicht ist es trotz etlicher Geniestreiche nicht einmal die beste Platte, die die Beatles je aufgenommen haben. Und doch markiert ihre Veröffentlichung am 1. Juni 1967 einen Meilenstein in der Musikgeschichte. Denn: Mit dem als audiovisuelles Gesamtkunstwerk konzipierten Album, das sich 32 Millionen Mal verkauft, zertrümmern John Lennon, Paul McCartney, George Harrison und Ringo Starr vor 50 Jahren alle Vorstellungen davon, was Popmusik kann, darf und soll. Surreal verfremdete Lyrics, ein Staunen machendes Cover, gefinkelte Orchester-Arrangements, psychedelische Klangkunstwerke wie "Lucy In The Sky With Diamonds" oder "A Day In The Life", die von den dreiminütigen Beat-Schlagern jener Zeit nicht weiter entfernt hätten sein können – mit "Sgt. Pepper" emanzipiert sich die Popmusik endgültig von ihren Wurzeln als bloße Gebrauchsbeschallung für tanzwütige Teenager.
Schwierige Voraussetzungen
Allerdings: Die Voraussetzungen hätten kaum schwieriger sein können, als die Beatles am 6. Dezember 1966 die Londoner "Abbey Road Studios" betreten. Nach einer wegen Johns "Wir sind populärer als Jesus"-Sager spärlich besuchten US-Tour beschließt die Band, das Live-Spielen aufzugeben, auf den Philippinen wird das Quartett sogar fast gemeuchelt, weil es die Diktatoren-Gattin versetzt. Zudem verspüren weder Neo-Familienvater John noch George, der sich in Indien dem Mystizismus hingibt, Lust auf eine weitere Beatles-LP. Es ist eine spontane Eingebung McCartneys während eines Überseefluges, die den kreativen Funken neu entzündet. Paul entwickelt die Story einer fiktiven Militärkapelle, die als "Alter Ego" den Beatles erlaubt, ihrer Experimentierlust ungehemmt zu frönen. Diese narrative Note ist es, die "Sgt. Pepper" zum ersten Konzeptalbum des Pop macht.
"Sgt. Pepper": Das ganze Album als Playlist
Dank der neuen Multi-Track-Technik, die es Produzent George Martin ermöglicht, unzählige Soundspuren aufeinander zu "schichten", und mit dem Wissen, bei den neuen Liedern keine Rücksicht auf eine Live-Umsetzung nehmen zu müssen, nutzt die Band die 129-tägigen Aufnahmesessions zu ausgedehnten Ausflügen in die Avantgarde. So sind auf "Good Morning Good Morning" Tierstimmen zu hören, der psychedelische Schluss von "Lovely Rita" beeindruckt sogar die im Nebenstudio arbeitenden Pink Floyd, während "Within You Without You" westliche Harmonien mit indischen Sitar- und Tabla-Klängen vermengt.
Spätestens wenn der endlos ausgehaltene Klavierakkord der brillanten Mini-Symphonie "A Day In The Life" das Album nach 39:50 Minuten zu einem Ende bringt, stellt sich beim Hörer ein Gefühl ein, das bis heute nichts von seiner Gültigkeit verloren hat. Das Gefühl nämlich, dass die Möglichkeiten der Popmusik schier unendlich sind.
Neue Jubiläums-Edition
Für die neue "Anniversary Edition" hat George Martins Sohn Giles "Sgt. Pepper" einen druckvollen Stereo-Mix verpasst, der Puristen verschrecken wird, die Stärken des Albums aber fein herausarbeitet. Nie klang der clever konstruierte Sound mächtiger, besonders Ringos Drums. Die rauen Outtakes sind nette Draufgaben, die Pop-Geschichte wird deswegen aber nicht neu geschrieben. Die 6-CD-Box enthält auch Dokus und einen Mono-Mix.
Die Reihenfolge ist falsch!
Von li nach re sind:
Ringo, John, Paul und George!
Sie scheinen ein Fan zu sein....
Ist offensichtlich alphabetisch gereiht...
Die besten Musiker des 19 Jahrhunderts
Russenverstand,
Im freien Westen durften wir sie erst im 20. Jahrhundert erleben. Aber dafür live.
Wenn das vorige Jahrhundert das 19. gewesen sein soll, dann bedeutet das nur, dass etliche noch immer nicht im 21. angekommen sind.
Ma bitte, lass die in Russland
ein neues Gehirn einpflanzen!
Deine Unweisheiten schreien ja zum Himmel!