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Von Erbschleichern und schweigenden Männern

Von OÖN/kasch, 20. April 2018, 06:34 Uhr
Von Erbschleichern und schweigenden Männern
Stefan Zweig (re.) schrieb "Signore Volpone und seine Erbschleicher"; oben: Josef Hader und Alfred Dorfer im Film "Indien" (1993) nach dem gleichnamigen Theaterstück von 1991. Bild: digitized by Sebastian Albert - www.sebastianalbert.com

Durch die Brille des Humors lässt theaterSPECTACEL-Intendant Joachim Rathke sein Publikum ab 10. Juli in der Scheune von Stift Wilhering auf gesellschaftliche Phänomene blicken. Etwa auf die Sache mit dem Erben, wie in Stefan Zweigs Komödie "Signore Volpone und seine Erbschleicher", die er "schon lange machen wollte. Ein reicher Junggeselle gibt sich darin als Sterbender aus, um Erben anzulocken. Ein gefährliches Spiel.

Auf das Haben konditioniert

"In dem Moment, in dem geerbt werden soll, passieren mit einem Menschen die seltsamsten Sachen. Da fängt er an, rabiat zu werden, verliert den Verstand, wird von der Gier gepackt und fühlt sich ungerecht behandelt. Diese ganzen Vorgänge sind sehr archaisch", und zeitlos. Zweigs Vorlage von Ben Johnson stammt aus dem 16. Jahrhundert. "Stefan Zweig hat das sehr gut in unsere Haben-Gesellschaft transferiert. Wenn eine ganze Gesellschaft so auf den Haben-Begriff konditioniert ist, verliert sie alle Kategorien der Freundschaft, der Wohlanständigkeit des Benehmens blitzschnell. Und weiß dabei gar nicht mehr, wie schräg sie ist", sinniert Rathke. In die Rolle Volpones schlüpft mit Günter Rainer der ehemalige Landestheater- Grande, an der Seite von Daniela Dett, Nora Dirisamer, Thomas Pohl u. a.

Im OÖNSommerKulturAbo zur Wahl steht als zweites Stück in Wilhering die Tragikomödie "Indien" (1991) von Josef Hader und Alfred Dorfer über zwei Wirtshausprüfern, die durch das Schicksal zueinander finden.

Rathke: "Männer sind in Gefühlssachen komplett sprachlos." Er selbst steht mit Martin Dreiling – wie schon im Kabarett "Daddies – Schief Gewickelt" – auf der Bühne . Wie beide als Fellner und Bösel, "aus der totalen Antipathie in eine richtige Freundschaft wechseln" erzählt das Stück, das ursprünglich als Kabarett konzipiert war und auch als Film in der Regie von Paul Harather legendär wurde.

(Selbst-)Erkenntnisse

Geprobt wird seit drei Wochen, in der Regie von Doris Happl. "Dass die Regisseurin eine Frau ist, war uns ganz wichtig als Gegengewicht", sagt Rathke und lacht.

Zu empfehlen ist "Indien" beiden Geschlechtern. "Den Frauen, die immer rätseln, was für ein Wesen an ihrer Seite lebt, weil sie dann vielleicht Erkenntnisse gewinnen", und den Herren, weil sie sich selbst erkennen mögen.

*****

Das OÖN-SommerKulturAbo ist noch bis 27. 4. erhältlich unter der OÖN-Tickethotline: 0732 7805 805, bei den OÖN-Verkaufsstellen in Linz, Wels und Ried/Innkreis oder im Internet unter
www.nachrichten.at/SommerKulturAbo

AUF EINEN BLICK
Viermal sommerlichen Theatergenuss bietet das neue OÖN-SommerKulturAbo mit vier Aufführungen an vier Orten. Noch bis 27. April können Sie es bestellen.

Theater in der Kulturfabrik Helfenberg:
Mit Nestroys Posse mit Gesang „Liebesgeschichten und Heiratssachen“ lockt ein Klassiker. „Eine großartige, bitterböse Komödie, nicht nur Tralala – da kann man mitunter auch über sich selbst lachen“, verspricht Regisseur John F. Kutil. 27. Juli oder 4. August.

Linzer Theater Phönix:
Die Komödie „Die Kehrseite der Medaille“ von Florian Zeller dreht sich um ein Abendessen eines Paares mit einem Freund und dessen neuer Freundin. Nicht nur was gesprochen, auch was gedacht wird, erfährt der Zuseher, der so Zeuge von ausgefeilten Manipulationen wird. 8. Juni oder der 4. Juli.

Spinnerei im Kultur.Park.Traun:
„Holodrio – Lass mich dein Drecksstück sein!“ nennt sich die „André-Heller-Revue“. Die Lieder und Texte des Künstlers, Sängers und Entwicklers stehen im Zentrum des musikalischen Abends, an dem Oliver Welter, Frontmann von „Naked Lunch“, singt und Gitarre spielt, Volksschauspieler Christoph Krutzler sein Können zeigt und Drag Queen Lucy McEvil aus Hellers Kindheitserinnerungen vorliest. Zu sehen ist das Gastspiel des Rabenhoftheaters am 3. oder 4. August.

TheaterSpectacel Wilhering:
Nicht nur der Termin, sondern auch das Stück steht zur Wahl: die Komödie „Signore Volpone und seine Erbschleicher“ von Stefan Zweig nach Ben Jonson am 17. Juli oder Alfred Dorfers und Josef Haders Tragikomödie „Indien“ (Regie: Doris Happl) am 15. August.

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