Viel Blech, aber nicht immer im besten Glanz
Blechbläser und Schlagwerker "Phil Blech" musizierten am Samstag im Musiktheater Linz.
Nicht alles glänzt, was aus Blech ist, und nicht immer gelingt ein perfektes Konzert. So auch am Samstag, wo Phil Blech im Musiktheater zu Gast war und nicht gerade für einen Publikumsansturm gesorgt hat. Plätze gab es noch genug.
Ob das am Programm, das weder im Vorfeld noch am Abend in irgendeiner Weise abgedruckt war, lag, mag bezweifelt werden, denn Phil Blech versteht es sehr gut, seine üblicherweise herausragende Meisterschaft in Sachen Opern- und Orchestermusik ideal auf sein Format zuzuschneiden.
Aber so richtig Stimmung wollte in diesem Konzert nicht aufkommen, und so wirklich unfehlbar waren die ersten Blechbläser und Schlagwerker der Wiener Philharmoniker, der Staatskapelle Dresden, der Staatsoper Hannover, der NÖ Tonkünstler, des Sinfonieorchesters Kärnten und des Orchesters der Volksoper an diesem Abend auch nicht. Begonnen hat man standesgemäß mit der Wiener-Philharmoniker-Fanfare von Richard Strauss und einem Streifzug durch Barock und Klassik. Darunter Händels erste Coronation Anthem "Zadok the Priest", Haydns Schlussfuge des zweiten Teils der Schöpfung "Alles lobe seinen Namen" und Ausschnitte aus Mozarts Zauberflöte.
Im zweiten Teil ging es mit Opernromantik weiter – unter anderem mit Wagners "Tannhäuser" (Einzug auf die Wartburg) und "Lohengrin" (Vorspiel zum 3. Akt), mit einem Querschnitt durch die Triumph-Szene aus Verdis "Aida" und als Draufgabe mit der "Danse Bohème" aus der 2. Carmen-Suite von Georges Bizet.
Ein bunter Abend, dem allerdings ein schwungvoller Ausflug in die Moderne nicht geschadet hätte und der insgesamt knackiger und nicht derart philharmonisch steif hätte musiziert werden sollen.
Musiktheater: Konzert mit Phil Blech, 11. März
OÖN Bewertung:
Hätten Blechbläser des Brucknerorchesters musiziert, hätten sie sich sicher selbst übertroffen vor lauter Begeisterung, Herr Wruss.