Verschollen geglaubter Klimt in Prag zu sehen
Jahrzehntelang galt Gustav Klimts atmosphärisch überaus dichtes Gemälde "Die Dame mit dem Muff" als verschollen. Zuletzt war das wunderbare Werk, das Klimt in den Jahren 1916–1917 geschaffen hat, 1926 in Wien zu sehen.
Im Rahmen der Dauerausstellung internationaler Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts präsentiert jetzt die Sammlung moderner und zeitgenössischer Kunst der Nationalgalerie in Prag den berühmten österreichischen Jahrhundertwendemaler. Eines der Hauptthemen Klimts waren unzweifelhaft seine Frauen-Darstellungen. Er schuf dabei zahlreiche Porträts zeitgenössischer Damen, die er oft mit einem Ausdruck von Geheimnis, Verträumtheit, aber auch Energie und Sehnsucht nach Leben festgehalten hat. In diese Bilderreihe seiner Spätwerke gehört auch das Bildnis "Die Dame mit dem Muff".
Verweis auf asiatische Impulse
Der Ausdruck von Koketterie, den die porträtierte Frau ausstrahlt, deren Gesicht zur Hälfte hinter einem Pelz verborgen ist, erinnert an Klimts früheres Werk "Bildnis einer Frau mit Hut und Federboa" (1909; Österreichische Galerie Belvedere).
Den Hintergrund des Bildes "Die Frau mit dem Muff" hat Gustav Klimt aber bereits anders gelöst – mit stärkerer Farbe und mit einem neuen Verweis auf die ihn inspirierenden bunten, asiatischen Figuren. Diese Verweise verdeutlichen Klimts Interesse an japanischer und chinesischer Kunst.
Gut recherchiert würde man jetzt auch lesen können, wo das verschollene Gemälde bis jetzt war.
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