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Thomas David: "Ich bin sehr einfühlsam"

Von Reinhold Gruber, 28. April 2017, 12:30 Uhr
"Ich bin sehr einfühlsam"
Thomas David singt seine Liebeslieder am 11. Mai in Linz.

"Thomas ist mein Vorname." Humor hat er, der 32-jährige Steirer. . "To Love" heißt das zweite Album des Songschreibers. Eines voller Liebeslieder. Wie es dazu kam und warum er keine Berührungsängste mit dem Thema Liebe hat, verriet Thomas David vor seinem Konzert am 11. Mai im Posthof Linzer.

Was hat die Liebe, dieses Allzeit-Thema in der Kunst, so dominant gemacht, dass sie zum Dreh- und Angelpunkt des gesamten Albums geworden ist?

Thomas David: Grundsätzlich bin ich kein Mensch, der ein Konzept verfolgt oder sich ausdenkt. Natürlich ist die Liebe ein altes und ausgelutschtes Thema. Aber was macht uns Menschen aus? Wir lieben. Wir haben Bindungen. Wir haben Beziehungen. Es geht einem schlecht oder gut. Auf diesem Album habe ich ganz tief in meine Beziehungskiste hineingegriffen.

Gab es dafür einen speziellen Grund?

Es hat sich so entwickelt, dass ich über meine Beziehungen geschrieben habe. Über vergangene und die aktuelle, auch über die Beziehung zu meinem Sohn. Es ist passiert. Ich habe keine Berührungsängste damit gehabt, dass es jetzt um die Liebe geht. Als Künstler kann ich nur darüber singen, was ich erlebt habe. Hier fängt es an (deutet auf sein Herz, Anm.), hier muss ich hineingraben, hier muss ich reflektieren. Ich muss zuerst das Glück bei mir suchen, bevor ich erwarten kann, dass jemand anderer mich glücklich macht.

Das Bewusstsein, wie kostbar die Zeit zum Beispiel mit seinem Kind ist, kommt meist erst im fortgeschrittenen Alter. Sind Sie diesbezüglich reifer als sie alt sind?

Ich habe sehr viel schon erlebt. Meine Mama war Alleinerzieherin, ich war sehr früh alleine, habe immer viele Freunde gehabt. Ich habe aber keine große Familie. Bindung und Liebe war nicht immer nur die Beziehung zur Familie, sondern auch innige Umarmungen mit Freunden. Das war mir immer schon wichtig. Mit 32 Jahren schon Papa von einem neunjährigen Sohn zu sein – ich finde, da kann man schon etwas erzählen, gerade auch über die Liebe.

Sie geben sehr viel her von sich und sind damit angreifbarer. Haben Sie jemals darüber nachgedacht, wie nahe Sie die Zuhörer an sich heranlassen wollen?

Nein. In unserer Welt der Oberflächlichkeit werden die Bindungen und Beziehungen nicht mehr so gepflegt wie früher. Man kommuniziert schnell mit jemandem, hat Tausende Facebook-Freunde. Aber wie viel Zeit nimmt man sich bewusst, um sie mit seinen Liebsten zu verbringen? Es gibt nicht zu wenig Zeit für den Menschen, es gibt nur falsche Prioritäten. Einen Job zu machen, der viel Geld bringt, mich aber nicht erfüllt, den würde ich um nichts in der Welt eingehen.

Redet sich da ein Künstler leicht, der von seiner Musik leben kann ...?

Es geht doch letztlich nur um meine Ansprüche, die ich an das Leben habe. So kann jeder von der Musik leben. Es kommt nur darauf an, wie du lebst.

Zurück zur Liebe: Geht es in unserer digitalen Welt überhaupt noch, dass man seinen Partner noch ganz normal kennenlernen kann?

Ja. Ich habe meine Partnerin vor zwei Jahren in einer Zeit kennengelernt, in der ich bewusst zurückgegangen bin, damit ich so etwas erleben kann. Ich habe es nicht gesucht, aber es ist passiert. Nach einigen schlechten Erfahrungen habe ich mir auch schon gedacht, nicht beziehungsfähig zu sein. Egal, was du denkst. Liebe ist. Wenn es so ist, ist es so. Da gibt es keine Fragen. So ist es mir gegangen vor zwei Jahren. Meine Partnerin kommt nicht aus dem Musikbereich, was sehr gesund ist.

Inwiefern?

Ich brauche das nicht, wenn ich nach Hause komme, dass auch meine Partnerin noch singt, mich bittet, dass ich in ihr Album hineinhöre. Ich finde dadurch Abstand zur Musik und das erdet mich.

Wer "To Love" hört, hört da auch einen Romantiker. Sind Sie einer?

Ich glaube, ich bin sehr einfühlsam und sehr situations-sensibel. Das bin ich auf alle Fälle. Was ist Romantik? Dinge schön zu sehen, weil sie schön sind? Ja. Ich finde es aber auch romantisch, wenn man um eine Liebe kämpft, von der man weiß, dass sie keine Zukunft hat.

Anmerkung: Das Posthof-Konzert von Thomas David war ursprünglich für den 27. April anberaumt. Aufgrund von Krankheit wurde es allerdings auf den 11. Mai verschoben. Bereits gekaufte Karten behalten ihre Gültigkeit. 
www.posthof.at 

 

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