Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

„Stumpi, mach du das!“

Von Helmut Atteneder, 25. Juli 2017, 00:04 Uhr
bilder_markus
Markus Stumpner leitet ab Herbst den weltberühmten Knabenchor. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Florianer Sängerknaben: Markus Stumpner löst Franz Farnberger nach 35 Jahren ab.

Mit dem 26-jährigen Markus Stumpner übernimmt ein ehemaliger Florianer Sängerknabe ab kommendem Schuljahr die Leitung des weltberühmten Knabenchors. Unterstützt wird er dabei noch ein Jahr lang von Franz Farnberger, der die Sängerknaben 35 Jahre lang musikalisch geprägt hat. Danach geht der „Herr Magister“ in Pension. Was sein Nachfolger mit den Sängerknaben vorhat, erzählt er im Interview.

 

OÖNachrichten: Herr Stumpner, seit Sie neun Jahre alt sind, spielen die Florianer Sängerknaben eine Hauptrolle in Ihrem Leben. Zunächst Sängerknabe, dann im Chor der ehemaligen Sängerknaben, als Stimmbildner und bald als musikalischer Leiter. Was fasziniert Sie an diesem Chor?

Stumpner: An erster Stelle kommen für mich meine Familie und meine Freundin, und dann schon die Sängerknaben. Ich bin damals durch eine spontane Entscheidung zu den Sängerknaben gekommen und wusste sofort, dass ich mich hier sehr bemühen werde. Man erzählt von mir, dass ich schon damals gerne meinen Senf dazugegeben habe. Das führt jetzt weiter, da schließt sich der Kreis. Ich war auch im Männerchor immer ein wenig der Leader. Da hieß es oft: „Stumpi, mach du das.“

Die Fußstapfen, in die Sie treten sollen, sind sehr groß. Franz Farnberger, der Herr Magister, ist seit 1983 künstlerischer Leiter und hat den Chor qualitativ neu aufgestellt.

Ich habe mir oft Gedanken darüber gemacht, ob ich das auch schaffen kann. Es ist eine riesige Aufgabe. Es gab viele lange Gespräche. Ich bin halt vom Typ her anders als der Herr Magister und werde diese Aufgabe deswegen auch anders gestalten. Ich bin beim Herrn Magister groß geworden, damals war er der Vater für uns, jetzt ist er vielleicht schon eine Art Großvater. Und ich bin jetzt der Onkel, der einsteigt.

Kommt der Onkel bei den Buben gut an?

Ja, schon. Ich bin jetzt seit vier Jahren hier Stimmbildner und versuche, dass ich jedem Kind auf derselben Ebene begegne. Ich war selber Sängerknabe, dadurch weiß ich, wie die Buben so ticken. Man braucht Überzeugungskraft, dann kann man die Buben auch begeistern. Diesen Chor zu leiten, ist kein normaler Beruf, man ist irgendwie rund um die Uhr da.

Was werden Sie von Franz Farnberger übernehmen?

Da gibt es unzählige Punkte. Er hat eine elendslange Geduld, er ist großzügig, er geht die Stücke, die zu lernen sind, mit den Kindern spielerisch an. Da gibt es auch immer eine kleine Geschichte dazu, warum wir das jetzt singen, welche Bedeutung das Lied hat. Ganz zu schweigen von seinen Fähigkeiten am Klavier.
Haben Sie Angst, dass man Sie ob Ihres Alters nicht ausreichend respektieren könnte?
Da habe ich keine argen Bedenken, weil ich weiß, dass der Verein hinter mir steht und ich ja im nächsten Jahr noch viel vom Herrn Magister lernen kann.

Ist das nächste Jahr eine Art Probejahr für Sie?

Genau, man muss einfach ein bisschen abwarten, wie sich das Jahr entwickelt. Wir gehen alle davon aus, dass es gut läuft und dass ich dann in einem Jahr die Sängerknaben übernehme. Der Herr Magister bleibt uns auf jeden Fall erhalten, das ist auch für die Buben ein Riesenvorteil.

Werden die Florianer Sängerknaben unter dem Chorleiter Markus Stumpner moderner werden, was die Literatur betrifft?

Mir schwebt auf jeden Fall ein Queen-Medley vor, aber vom Programm her wird sich nicht allzu viel verändern, weil wir damit in den vergangenen Jahren sehr erfolgreich waren.

Bei den Sängerknaben war Franz Farnberger für alle nur der „Herr Magister“. Wie darf man Sie anreden?

Ich habe lange überlegt, ob ich den Buben sage, okay, ihr müsst ab jetzt Herr Stumpner zu mir sagen, oder ob ich für immer der Stumpi bleibe. Wichtig ist ohnehin der gegenseitige Respekt.

Werden Sie sich jetzt auch um das Ausnahmetalent Alois Mühlbacher kümmern?

Ich denke, da bleibt die Zusammenarbeit mit dem Herrn Magister bestehen. Die beiden kennen sich sehr lang und arbeiten intensiv miteinander. Ich bin überzeugt, Alois macht seinen Weg.

mehr aus Kultur

Anton Bruckners Meistersinger

Meister des Stahls: Richard Serra ist tot

Wolfgang Gurlitt: Kunsthändler und Profiteur

Neues Werk von Banksy mit Plastikschutz und Absperrung versehen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

2  Kommentare
2  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
susisorgenvoll (16.568 Kommentare)
am 25.07.2017 18:01

Hat Markus Stumpner Musikerziehung, Klavier, Dirigieren oder Gesang studiert?

lädt ...
melden
antworten
HansiHa (55 Kommentare)
am 25.07.2017 20:34

Seine überhebliche Art sollte doch reichen...

lädt ...
melden
antworten
Aktuelle Meldungen