Stück über Zarah Leander von Autor Franzobel
"Ich Zarah oder das wilde Fleisch der letzten Diva" ist ein Werk, das der oberösterreichische Autor Franzobel im Auftrag des Vorarlberger Landestheaters geschrieben hat.
Am Samstag gab es in Bregenz eine überzeugende Reaktion auf die Uraufführung des Schauspiels mit Musik: tosender Applaus und Jubel für die Darsteller, die Musiker und das Produktionsteam.
Den Mythos Zarah Leander erzählt Franzobel anhand verschiedener Lebensstationen: Zarah als junge Sängerin, in ihrer Zeit als großer Star, als umstrittene Diva in den Kriegsjahren, bei ihrer Rückkehr nach Schweden ins "Exil" und viele Jahre später dem Alkohol verfallen und von Zweifeln geplagt. Um die Sängerin ranken sich viele Legenden und Gerüchte.
Der Text von Franzobel ist klar, manchmal witzig und vor allem bildreich, ohne zu verspielt zu werden, mit klaren Ansagen gleitet er aber nie in bloße Verteidigungsreden ab. Tamara Stern als Zarah ist authentisch und facettenreich. Mit ihren Gesangseinlagen, vor allem "Davon geht die Welt nicht unter" und "Clowns", berührt sie das Publikum. Dieses dankt der 40-jährigen Berlinerin mit tosendem Schlussapplaus.
Regisseur Markus Trabusch gibt auch den weiteren Darstellern viel kreativen Spielraum. Isabelle Kittnar gestaltete ein einfaches Bühnenbild mit einer Treppe in der Mitte und einem Steg, der bis in die zweite Reihe des Zuschauerraums reicht. Die musikalische Leitung lag bei Ivo Bonev, der mit seinen Musikern den perfekten Rahmen für dieses wunderbare Schauspiel mit Musik bot. (emo)
Schauspiel mit Musik: "Ich Zarah oder das wilde Fleisch der letzten Diva" von Franzobel, Vorarlberger Landestheater Bregenz (www.landestheater.org), Uraufführung am 18. 10.
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