Spielfreude und Eigenart bei neuer Linzer Jazzreihe
Der Hagenberger Label- und Studiobetreiber Peter Guschlbauer erweitert als Konzertveranstalter seinen Aktionsradius.
Zu seinen Aktivitäten vor Ort und dem kleinen, aber feinen Jazzfestival in Steyr – in diesem Jahr von 17. bis 20 März – eröffnet er im Linzer Kunsthaus in der Hafenstraße eine neue Jazzreihe.
An jedem ersten Donnerstag im Monat will er in den schönen Räumlichkeiten der Galerie Brunnhofer junge, aufmüpfig avantgardistische Musik präsentieren. Den Auftakt machten die beiden Akkordeonisten Atanas Dinovski und Paul Schuberth.
Stilmix mit Ziehharmonika
Die Ziehharmonika hat in den letzten Jahren in der improvisierten Musik eine ziemliche Karriere gemacht und ihr Image als behäbiges Folklorekitschvehikel abgelegt. Dinovski und Schuberth bringen einen bunten Stilmix aus Balkanblues, Worldmusic und Jazzaffinem. Ob das Ganze Avantgarde ist, sei einmal dahingestellt. Zweifellos können die Offenheit des Konzeptes und der lakonische Witz gefallen. Zuweilen singen die beiden auch. Da kommt auch ein deutsches Antikriegslied aus dem 19. Jahrhundert oder eine Ballade des schottischen Dichters Robert Burns aus dem 18. Jahrhundert aufs Tableau.
Was sich ein wenig nach postmoderner Beliebigkeit anhört, beeindruckt durch Spielfreude und Eigenart. Stürmischer Applaus der zahlreichen Zuschauer.
Konzert Atanas Dinovski (Akkordeon) und Paul Schuberth (Akkordeon), 4.2., Auftakt der Reihe "Jazz im Kunsthaus", Hafenstraße 33, 4020 Linz
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