"Skulptur" aus Fäden verhängt den Altar
Ein Fastentuch der anderen Art verhüllt derzeit das barocke Hochaltarbild in der Linzer Pfarrkirche St. Magdalena.
Das Foto einer "Stoff-Skulptur" der Künstlerin Andrea Pesendorfer fügt sich erstaunlich gut in die sakrale Architektur.
Pesendorfer verfolgt in ihren Werken eine "skulpturale" Herangehensweise, aber eigentlich passt diese Bezeichnung nicht zu den zarten Objekten. Die 1970 in Gmunden geborene Künstlerin trägt Stück für Stück vom Material ab, bis sie die passende Form gefunden hat. Allerdings haut sie ihre Motive nicht in Stein, sondern zieht Fäden aus Stoffen. Auch die Arbeit, die in St. Magdalena zu sehen ist, "Katenoide", ist so entstanden. Die Künstlerin hat aus einem Stück Stoff den Großteil der Kettfäden gezogen. Die so freigelegten Fäden sind der Schwerkraft ausgeliefert. Ein Faltenwurf entsteht, der in der Fotografie einen umso malerischeren Eindruck erweckt.
Es gibt starke Parallelen von Pesendorfers Objekt zu den gotischen Bögen der Kirche, Formen und Farben des Tuchs harmonieren mit der Umgebung. Diese künstlerische Intervention in einem historischen Sakralraum ist insgesamt sehr gelungen.
Installation "Katenoide", bis 19.3., Pfarrkirche St. Magdalena; 10. März, 18.30 Uhr: Kunstgespräch mit Andrea Pesendorfer
Schaut gut aus!