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Russische Fernsehmacherin mit Medienpreis geehrt

Von nachrichten.at/apa, 15. September 2017, 06:02 Uhr

POTSDAM/MOSKAU. Mit einem Appell für mehr Menschlichkeit in Politik und Medien hat die russische Fernsehdirektorin Natalja Sindejewa in Potsdam den Medienpreis M100 Media Award entgegen genommen.

"Die Wahrung der menschlichen Würde sollte die neue Religion sein", sagte die Gründerin von Russlands einzigem unabhängigen Fernsehsender Doschd TV am Donnerstagabend in der Orangerie von Schloss Sanssouci.

"Bild"-Chefredakteurin Tanit Koch lobt in ihrer Laudatio Sindejewas "Leidenschaft und Hartnäckigkeit". "Ich würde mir wünschen, dass man so auch in Russland gewertschätzt wird", sagte die 46-jährige Sindejewa, die in ihrer Dankesrede emotional vom Kampf ihres Senders mit der staatlichen Repression berichtete. Sindejewa hatte im Jahr 2007 den Fernsehsender gegründet. Doschd TV bot fortan renommierten Journalisten und der Opposition eine Plattform.

Die Redaktion berichtete umfangreich über die Proteste gegen die Wiederwahl des Staatschefs Wladimir Putins im Frühjahr 2012 genauso wie über Prozesse gegen Oppositionelle. Doschd TV erreichte auf seinem Höhepunkt elf Millionen Menschen, dann verlor der Sender seine Kabellizenzen und seine Räumlichkeiten. Der Kanal überlebte dank eines Bezahl-Abomodells im Internet.

"In Russland sagt man oft, wir brauchen eine starke Hand", sagte Sindejewa. "Ich glaube: Wir brauchen eine Führungspersönlichkeit mit Gewissen und mit Menschenwürde." Heutzutage würden Menschen für ihren Erfolg bewundert, ganz gleich was sie für einen Charakter hätten. "Es ist wichtig, dass wir uns alle daran erinnern, dass Ehre, Mut und Gewissen keine leeren Worte sind", sagte Sindejewa.

"In drei Worten beschrieben ist ihr Sender: das andere Russland", sagte Laudatorin Koch. "Das andere Russland existiert, es ist wild, liberal, es ist kreativ und kritisch." Doschd TV sei "das Gegengewicht zum austauschbaren Brei, mit dem die staatlichen Medien die Frequenzen verstopfen", sagte Koch.

Der M100 Media Award wird jährlich an Menschen vergeben, die "durch ihr Schaffen in Europa und der Welt Spuren hinterlassen", insbesondere im Kampf um die Presse- und Meinungsfreiheit. Zu den früheren Preisträgern gehören der italienische Journalist und Mafiaexperte Roberto Saviano, das französische Satiremagazin "Charlie Hebdo" und der verstorbene frühere deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP).

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