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Raunacht-Maschkerer: Bojazl, Harpfn-Nannerl und der Urberl mit der Leiwat

Von Klaus Huber, 04. Jänner 2018, 00:04 Uhr
Kolumne
Karl Pumberger-Kasper Bild: Furtner

Morgen Abend kann es schaurig zugehen. Und rauchig. In der "foasten Raunacht" vor dem Dreikönigstag scheint alter Aberglaube nicht restlos überwunden.

 In vielen ländlichen Gebieten gehört das Räuchern noch zum gelebten Brauchtum. Auf Glut aus dem Küchenherd werden Weihrauch und die Überreste des getrockneten Palmbuschens gestreut. Damit ziehen der Bauer und seine Familie betend und Weihwasser sprengend durch Haus und Hof, das Vieh im Stall erhält dazu geweihtes Brot als "Maulgabe". All das soll im neuen Jahr vor Unheil schützen. Ein traditionelles Abwehrritual gegen die "Wilde Jagd", durch die Lüfte sausende Wintergeister, wie es viele Kulturen in unterschiedlichen Ausprägungen kennen.

Noch weiter zurück reicht vermutlich das Wirken der "I’viertler Maschkerer", erzählt Karl Pumberger-Kasper, Bürgermeister von Gurten, Mundartautor und Volkskulturkenner. Seine aus dem Bezirk Braunau stammende Mutter habe sich daran erinnert, wie verkleidete Dienstboten von den Nachbarhöfen am Abend des 5. Jänner tanzend in die großen Bauernstuben kamen und dort ihre Späße trieben. Als dabei mitwirkende Figuren beschrieb sie Rauchfangkehrer, Bojazl (Kasperl) und altes Wei’ (Hexe).

Weitere typische Maschkerer-Rollen sind der Würstlmann, der mit Sagscharten gefüllte Würste verkauft, der Schulmoaster mit’n Staberl, d’Harpfn-Nannerl (Harfe- oder Zitherspielerin), Rastlbinder oder Pfannaflicker, der kaputtes Geschirr herrichtet, und im Mühlviertel "der Urberl mit der Leiwat" (Urban mit der Leinwand), eine alte Kripperlfigur, die umherziehende Leinwandhändler darstellt. Nach dem Besuch der Maschkerer wurde das Raunachtbratl verspeist, dazu kräftig getrunken und dann gemeinsam musiziert. Die Bezeichnung "Maschkerer" geht übrigens laut "Wörterbuch zur oberösterreichischen Volksmundart" von Jungmaier/Etz auf das italienische "maschera" (Maske) zurück, das wiederum aus dem arabischen "mas-chara" (Possenreißerei) entlehnt wurde. Eine drollige Erklärung, wenn wir an das Wort "Mascara" für Wimperntusche denken.

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