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Oberösterreichs Museumslandschaft wird neu geordnet

20. September 2017, 00:05 Uhr
Großer Umbruch: Oberösterreichs Museumslandschaft wird neu geordnet
Noch beherbergt das historische Gebäude in der Museumstraße 14 die Linzer Landesgalerie. Bild: Weihbold

Landesgalerie soll ins Schlossmuseum übersiedeln, das Biologiezentrum wird Nachmieter.

"Alle Verantwortlichen im Landesmuseum müssen Kreativität aufbringen", forderte Landeshauptmann Thomas Stelzer kürzlich im Interview mit den OÖN – und kündigte Sparvorhaben an. Erste Eckpunkte einer geplanten Neustrukturierung sickerten jetzt durch. Es sind radikale Pläne, die die oberösterreichische Museums- und Galerienlandschaft komplett umkrempeln werden. In den betreffenden Häusern sowie in den sozialen Netzwerken wild kursierende Gerüchte, die Landesgalerie werde komplett geschlossen, sind allerdings haltlos. "Nein. Das wird auf keinen Fall passieren", sagte der ÖVP-Landeshauptmann auf eine entsprechende Anfrage.

Geplant ist laut OÖN-Informationen vielmehr Folgendes: Die Landesgalerie Linz übersiedelt ins Schlossmuseum und wird mit diesem – noch stärker als bisher – verschränkt. Angedacht ist, die Landesgalerie-Bestände mit jenen des "Lentos Kunstmuseums" zusammenzulegen. Insbesondere die fotografische Sammlung der Landesgalerie soll dabei für das Lentos von großem Interesse sein.

Biologiezentrum übersiedelt

Vor gravierenden Umwälzungen steht auch das derzeit noch in Dornach beheimatete Biologiezentrum. Dieses kämpft seit längerem mit niedrigen Besucherzahlen und dem nur wenig günstigen Standort an der Peripherie der Landeshauptstadt. Der Plan ist: Das Biologiezentrum übersiedelt von der Johann-Wilhelm-Klein-Straße in das derzeit von der Landesgalerie benutzte Gebäude in der Museumstraße. Der deutlich zentralere Standort soll mehr Aufmerksamkeit und damit ein größeres Besuchervolumen generieren, so die Überlegung. Geplant ist überdies eine inhaltliche Ankopplung an die Johannes Kepler Universität. Das Biologiezentrum soll in Zukunft sehr eng mit den naturwissenschaftlichen Fachrichtungen der JKU verknüpft werden. Das Ziel des Ganzen? Eine Art oberösterreichisches "Haus der Natur", in dem nach Salzburger Vorbild sämtliche Tätigkeiten im naturwissenschaftlichen Bereich im Bundesland gebündelt werden können. Das Gebäude, in dem das Biologiezentrum derzeit angesiedelt ist, wird im Gegenzug verkauft.

Die geplanten Umstrukturierungen wollte Walter Putschögl, Kaufmännischer Direktor des Landesmuseums, gegenüber den OÖN nicht kommentieren: "Kein Kommentar. Dazu sage ich nichts." Seine Kollegin, die wissenschaftliche Leiterin Gerda Ridler, weilt derzeit auf Urlaub und war bis Redaktionsschluss nicht für eine Stellungnahme erreichbar. (ll/att/hw)

Gegenwartskunst, Kulturgeschichte und Naturwissenschaft

 

Die 1854 gegründete Landesgalerie übersiedelte 1895 in das damals neue „Francisco-Carolinum“ in der Linzer Museumstraße. Dort befinden sich auch Direktion, Verwaltung, Bibliothek und Grafische Sammlung des OÖ. Landesmuseums. Die Landesgalerie beherbergt Kunst von 1900 bis zur Gegenwart, das Inventar umfasst rund 2000 Gemälde, Skulpturen und Installationen. Die Grafische Sammlung zählt rund 15.000 Grafiken und Fotografien. Für die große Sammlung an Werken Alfred Kubins gibt es das Kubin-Kabinett, das im vergangenen April neu gestaltet wiedereröffnet wurde. Die Ausstellungen in der Landesgalerie reichen von Präsentationen einzelner Künstler bis zu thematischen Projekten, der Schwerpunkt liegt auf Werken mit Bezug zu Oberösterreich.

***

1946 wurde die Neue Galerie der Stadt Linz auf Basis von 120 Kunstwerken des Privatsammlers Wolfgang Gurlitt gegründet. Ab 1979 war die Galerie im Lentia 2000 untergebracht. Seit 2003 besteht das Lentos Kunstmuseum Linz mit 2700 Quadratmetern Ausstellungsfläche an der Donau. Es gehört zu den wichtigsten Museen moderner und zeitgenössischer Kunst in Österreich. 2015 erwarb die Stadt Linz den Vorlass der in Linz geborenen Künstlerin Valie Export, deren Archiv wird in die Sammlung des Lentos eingebracht – die größte Erweiterung seit Ankauf der Sammlung Gurlitt.

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Seit 1966 besteht das Schlossmuseum als Museum für die Kulturgeschichte des Landes. Im Kulturhauptstadtjahr 2009 wurde der neuerrichtete Südtrakt eröffnet. Sonderausstellungen zu aktuellen regionalen und internationalen Themen ergänzen die Dauerausstellungen, die auf über 10.000 Quadratmetern die Natur- und Kulturgeschichte Oberösterreichs vermitteln.

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Die naturwissenschaftliche Sammlung des Landesmuseums ist seit 1993 im Biologiezentrum in Linz-Dornach untergebracht. Dort wird geforscht und Wissen über die Tier- und Pflanzenwelt, über Gesteine und Mineralien vermittelt. Pro Jahr finden ein bis zwei Ausstellungen zu naturwissenschaftlichen Themen statt. Alle zwei Jahre präsentiert das Biologiezentrum eine große Ausstellung im Südtrakt des Schlossmuseums.

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Zum oberösterreichischen Landesmuseum gehören außerdem: die Zoll- und finanzgeschichtliche Sammlung Linz, die Waffensammlung Schloss Ebelsberg, das Freilichtmuseum Sumerauerhof Sankt Florian, die Anton-Bruckner-Gedenkstätte Ansfelden, das Kubin-Haus Zwickledt, das Photomuseum im Marmorschlössl Bad Ischl, das Mühlviertler Schlossmuseum Freistadt und das OÖ. Schifffahrtsmuseum Grein. (hw)

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16  Kommentare
16  Kommentare
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Telekia (140 Kommentare)
am 23.09.2017 23:30

Ich bin entsetzt über das Ansinnen, das Biologiezentrum zu verscherbeln. Ich wünsche den Verantwortlichen des Landesmuseums Kreativität, um diesen Schildbürgerstreich abzuwehren und daran zu erinnern, warum das Biologiezentrum 1993 eingerichtet wurde: Um für die im Gebäude der Museumstraße kaum mehr zugänglichen naturwissenschaftlichen Sammlungen endlich Platz zu haben und für die Mitarbeiter geeignete Arbeitsräume zu schaffen, um an den wertvollen Sammlungen arbeiten zu können. Die Sammlungen bilden nämlich nicht nur für die Wissenschaft, sondern auch für jede Ausstellungstätigkeit die Basis. Außerdem sind sie Treffpunkt für die naturwissenschaftlichen Arbeitsgemeinschaften, die wesentlich zur Erforschung der Heimat beitragen. Der angelegte Ökologiepark und die dort gezeigten Ausstellungen sind auch für Schulklassen ein willkommenes Exkursionsziel.

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observer (22.129 Kommentare)
am 23.09.2017 23:38

Das Biologiezentrum liegt abgelegen und die Sammlungen haben dort gar nicht gneug Platz. Ein Übersiedlung in das Oberösterreichische Landesmuseum zur alleinigen Nutzung für die Natruwissenschaften und deren Ausstellungsstücke wäre viel sinnvoller.

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Telekia (140 Kommentare)
am 24.09.2017 00:38

Kennen Sie die Räumlichkeiten im Francisco-Carolinum? Für manche Ausstellungen wären sie tatsächlich geeignet, nicht aber für die Sammlungen und die Arbeit an diesen. Außerdem wird ein Teil der Fläche des Parks beim Builogiezentrum für die Kultur der Pflanzen für wissenschaftliche Untersuchungen genützt. Ökopark gäbe es beim Museum auch nicht, das wäre ein schwerer Verlust für eine zeitgemäße Naturvermittlung, besonders für die Jugendlichen.

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Motzi (4.918 Kommentare)
am 20.09.2017 17:28

19 Millionen Einsparungen beim Kulturbudget und das schon im ersten Jahr nach Pühringer.

Da geht noch mehr und man sieht wo die Prioritäten dieses ehemaligen Landeshauptmannes wirklich lagen.

Aber Hauptsache bei den Feuerwehren wurde und wird gespart.

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( Kommentare)
am 05.10.2017 16:37

Eine bedenkliche Neiddebatte wird hier von einem notorischen ähem losgetreten.

Tatsache ist:

Unsere Familien, auch unser Heim, gehören geschützt, so aber auch die Kultur. Sonst brauchen wir bald nichts mehr löschen und können auf die Bäume ziehen.

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mitreden (28.669 Kommentare)
am 20.09.2017 10:25

nicht die schlechteste Idee.

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( Kommentare)
am 20.09.2017 09:32

Etwas überraschend...
Ins Biologiezentrum-Gebäude wurde erst vor kurzem viel investiert, in der Landesgalerie die Kubin-Welt neu arrangiert,...

Gerade das Biologiezentrum war ein Beispiel von de-Zentralisierung, auch die naturbelassenen Grünflächen ums Gebäude bieten viel Platz zum Entdecken. Da ist das neue innerstädtische Quartier mit dem Barockpark ein (goldener) Käfig darin. Erinnert an Heidi in Frankfurt.

Dass vermehrt die Parallelwelt der Landes- und Stadtmuseen verschränkt wird, ist gut. Vielleicht wäre aber das Biologiezentrum besser am Freinberg bei der (gefährdeten) Naturkundlichen Station im Botanischen Garten besser aufgehoben.
Auch Lentos und Landesgalerie würde thematisch gut zusammenpassen.

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FreundlicherHinweis (15.581 Kommentare)
am 20.09.2017 13:34

Zustimmung mit einer Einschränkung: Im Botanischen Garten ist nirgendwo Platz für eine Erweiterung.

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observer (22.129 Kommentare)
am 20.09.2017 08:56

Mir scheint der Plan nicht unlogisch. Das Biologiezentrum liegt abgelegen und die naturwissenschaftlichen Sammlungen fristen seit Jahrzehnten ein Schattendasein, obwohl gerade sie für die Jugend besonders interessant sein sollten. Dafür war auch das Francisco Carolinum bzw. jwtztige Oberösterreichische Landesmuseum auch ursprünglich gedacht. Stadt und Land sollten übrigens generell im Museums- und Ausstellungsbereich zusammenarbeiten und sich koordinieren. Damit könnte für alle mehr erreicht werden.
Dazu noch etwas. Die Galerie Westlicht/Ostlicht, die in Wien hochinteressante Ausstellungen über bekannte FotografInnen durchführt(e) wird wahrscheinlich Ende des Jahres die QAusstellungen einstellen, weil Leica die jährliche Zuwendung von rd. 450 000 Euro streicht. Der Eigentümer besitzt auch
technsiche Exponate und mehr und hätte die einem Fotomuseum in Wien zur Verfügung gestellt, da geht aber nichts weiter und es gibt Widerstände anderer Museen.

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observer (22.129 Kommentare)
am 23.09.2017 23:40

Ein geeigneter Ort für ein Fotomuseum wäre wohl das Nordico, das man für diesen Zweck ohne grossen Aufwand nutzen könnte. Aber wahrscheinlich fühlt sich eh wieder niemand angesprochen, diese einmalige Chance zu nützen und man verschläft das wieder.

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Telekia (140 Kommentare)
am 24.09.2017 00:08

Der Plan, das Biologiezentrum ins Francisco-Carolinum zurückzubringen ist extrem unlogisch, wenn man von der „Logik“, für kurzfristigen Gewinn, alles ohne Rücksicht auf Verluste zu verscherbeln, absieht. Das Biologiezentrum liegt abgelegen?? - es liegt neben der Universität und ist zB auch von den Schülern des Schulzentrums Auhof und auch von anderen Schulen zu Fuß zu erreichen. Die naturwissenschaftlichen Sammlunge fristen seit Jahrzehnten ein Schattendasein?? Die wurden seit Gründung des Biologiezentrums stark erweitert und sind auch weit über die Grenzen Oberösterreichs hinaus bekannt und beachtet. Möglicherweise werden sie von der lokalen Presse nicht ausreichend gewürdigt.

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laskpedro (3.305 Kommentare)
am 20.09.2017 07:49

irre partie

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opus (5 Kommentare)
am 20.09.2017 07:22

Ohne die ganze Vorgehensweise näher kommentieren zu wollen, möchte ich doch korrigierend feststellen, dass sich in der Grafischen Sammlung der Landesgalerie Linz nicht 15.000 Werke befinden, sondern an die 60.000. Das macht an Volumen und Wert einen Unterschied!!!!!

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 20.09.2017 01:13

Hören wir Frösche quicken in der Stadt statt der Sirenen Gesang.

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Harbachoed-Karl (17.883 Kommentare)
am 20.09.2017 06:33

Quicken und Co sind dem Wörterbuch wieder
Bekannter als Quaken.

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observer (22.129 Kommentare)
am 20.09.2017 08:59

Dieser Eigentümer - Peter Coeln verfügt über umfangreichstes know how auf dem Fotografiesektor. Hier könnte sich für Linz und Oberösterreich eine grosse Chance auftun, man sollte mit diesem Herren schnell Kontakt aufnehmen. So was wäre auch ein Anzeihungspunkt für den Fremdenvekrehr, wenn man es richtig anpackt.

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