ORF-Bauprojekt: Plan B löst Plan A ab - und kostet 303 Millionen
Der Finanzausschuss des Stiftungsrates tagte am Montag. Am Donnerstag stimmt der Stiftungsrat über Bauprojekt am Küniglberg ab.
Der Finanzausschuss des ORF-Stiftungsrates stellte gestern die Weichen für das lange geplante, aber ins Stocken geratene Bauprojekt ORF-Zentrum. Sieben von neun Mitgliedern stimmten für den sogenannten Plan B, der die künftige Unterbringung der ORF-Radioflotte Ö1, Ö3 und FM 4 sowie einen medienübergreifenden Newsroom im bestehenden Gebäudekomplex des ORF-Zentrums auf dem Küniglberg – samt umfangreicher Sanierung des Gebäudes – vorsieht.
Inklusive Sanierungsarbeiten wurden dafür rund 303 Millionen Euro – bis 2021 – veranschlagt. Dieser Alternativplan war von Generaldirektor Alexander Wrabetz ins Spiel gebracht worden, nachdem es für einen geplanten großen Zubau bis heute keine Flächenwidmung gibt.
Die ORF-Betriebsräte Gerhard Moser und Gudrun Stindl stimmten gestern gegen diesen Plan B. Am Donnerstag wird dann im Stiftungsrat die Thematik besprochen, eine Beschlussfassung laut Empfehlung des Finanzausschusses dürfte dabei nur noch Formsache sein. "Wir sehen diesen Plan B als Zukunftsprojekt und nicht als Sanierungsprojekt, denn der medienübergreifende Newsroom ist eine große Chance für den ORF und seine Mitarbeiter", sagt Thomas Zach, Stiftungsrat und Vorsitzender des Finanzausschusses.
Auch der – positive – Jahresabschluss 2017 wurde gestern vom Gremium diskutiert. Zach: "Das 2016 beschlossene 300-Millionen-Euro-Sparpaket zeigt offenbar Wirkung."
Am Sonntag war bekannt geworden, dass der ORF im vergangenen Geschäftsjahr einen Überschuss von 3,9 Millionen Euro vor Steuern erwirtschaftet hat. Beim Gesamtkonzern sind es 9,5 Millionen Euro. Von den gesamten Umsatzerlösen in Höhe von 993,6 Millionen Euro entfallen 624,8 Millionen auf Gebühren und 232,6 Millionen auf Werbeeinnahmen. Der Rest (136,2 Millionen Euro) entfällt auf "Sonstige Umsatzerlöse".
2016 stand beim öffentlich-rechtlichen Senderriesen ein Verlust von 30 Millionen Euro zu Buche. Für 2017 hatte Wrabetz zunächst eine Finanzierungslücke von 70 Millionen Euro, später von 42 Millionen Euro in der Bilanz prognostiziert. Die im Frühjahr 2017 in Kraft getretene Erhöhung der Programmentgelte soll ein Drittel des Budgetlochs gestopft haben, der Rest, so heißt es, sei durch Einsparungen und zusätzliche Einnahmen erfolgt. (att)
Zwangsgebühren, Dauerwerbung samt billigen amerikanischen Serien
brauchen wir nicht!
Der Plan B für den ORF-Rotfunk heißt Privatisierung und Verkauf.
Dann sind auch die überzogenen GIS Gebühren kein Thema mehr.
Erhöht die Gebühren!