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Österreich braucht "Selbstvertrauen, nicht dieses aufgesetzte ,Mir san mir'

Von OÖN/kasch, 23. Juni 2017, 12:11 Uhr
Nikolaus Büchel Bild: kein Such-Ergebnis

Der Regisseur Nikolaus Büchel erweckt mit seinen Festspielen Schloss Tillysburg in St. Florian ab 6. Juli nach Jahren der Pause zu neuem Leben. Er verfolgt eine rein österreichische Programmatik.

Felix Mitterers himmlisches Lustspiel „Krach im Hause Gott“ eröffnet am 6. Juli die Festspiele, mit den ehemaligen Landestheater-Größen Gerhard Brössner als Gott, Karl M. Sibelius als Geist. Nikolaus Büchel spielt den Satan. „Ich freu mich schon, wenn ich als schwärzeste Figur in den Schlosshof komme“, sagt der neue Intendant, der sich in den Ort, dessen helles Gelb-Weiß und die „lebensfrohe Eleganz“ verliebt hat.

Am 13. Juli folgt mit „Komtesse Mizzi“ ein Stück von Arthur Schnitzler, mit der Linzerin Lisa Wildmann. „Es geht mir um eine rein österreichische Programmatik“, sagt Nikolaus Büchel (59), daher auch sein Motto: „Tu felix Austria“. Nachsatz: „Wir haben überlegt, ein Fragezeichen dahinter zu setzen …“

Gelassen statt wurscht

Ausschlaggebend für seine Stückwahl sei vor allem „der Ort, dieses alte Adelsschlösschen“ gewesen. „Was für mich dorthin passt, sind Schnitzler, Hofmannsthal, Hermann Bahr, aber auch Mitterer, Thomas Arzt, Franzobel“, sprudelt der ehemalige Intendant der Sommerspiele Melk vor Ideen. Betört hätten ihn neben der denkmalgeschützten Linde im Innenhof vor allem „die doppelt verglaste Treppe und die verspiegelte Fassade“, die sich auch symbolisch sehen lässt: „Mich interessiert das Ambivalente, der Überschwang im Wehmütigen, wie bei Schnitzler“, der zu „einer Referenzgröße“ der Festspiele werden soll. „Bei ihm denkt man sich oft: War er zuerst oder doch Freud?“

Büchels Wunsch für ein glückliches Österreich? „Ein wirkliches Selbstbewusstsein, nicht dieses aufgesetzte ,Mir san mir‘. Ich bin der Meinung, man soll sich mit seiner Identität auseinandersetzen, dann kann man sich auch auf andere Identitäten einlassen. Gelassenheit statt Wurschtigkeit.“ Auch dazu soll sein Programm, zu dem auch drei Gastspiele zählen anregen.

PROGRAMM 
Felix Mitterer: „Krach im Hause Gottes“:
6. Juli (Premiere), weitere Termine: 7., 8., 9., 21., 22., 23., 27., 29.7.; 5., 6. 8.
Arthur Schnitzler: „Komtesse Mizzi“: 13. 7. (Premiere), 14., 15., 16., 20., 30.7.;
3. 8. (21 Uhr!), 10., 11., 13., 14. 8.
Gastspiele: Karl M. Sibelius mit „Adam Schaf hat Angst“ (28. 7.) – Konstanze Breitebner mit „Madame Johann Strauss“ (4.8.) – Franz Schuh/Paul Zauner (12. 8.) Beginn: je 20.15

ZUR PERSON 

Der Wiener studierte Kunstgeschichte, Theaterwissenschaften und Romanistik und ab 1977 Schauspiel und Regie
am Mozarteum in Salzburg. Engagements führten ihn nach Bonn als Schauspieler, später als Assistent der Intendanz und Dramaturgie. Seit 1985 rund 80 eigene Inszenierungen (u. a. Schiller-Theater Berlin, Volkstheater, Kammeroper Wien, Staatsschauspiel Stuttgart, Schauspiel Frankfurt).

Als Intendant leitete er neun Jahre die Sommerspiele Melk (1992– 2001). Von 2003 bis 2006 war er Teil der künstlerischen Leitung am Theater Bonn. Seit 2006 ist er freier Dramaturg und Regisseur.

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