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Neil Young in Wien: Wenn alte Männer genialen Krach machen

Von Lukas Luger, 25. Juli 2014, 00:04 Uhr
Neil Young in Wien oder: Wenn alte Männer genialen Krach machen
In Topform: Neil Young in Wien. Bild: APA

Mit wilden Gitarrenduellen und wunderschönen Akustiksongs überzeugte der Kanadier mit Crazy Horse in der Stadthalle.

"And I’m getting old". Als Neil Young 1972 diese Zeilen seines Klassikers "Heart of Gold" einspielte, war er 27 Jahre alt. Damals wohnte diesem Textausschnitt ein Kokettieren mit der eigenen Sterblichkeit inne. Die Unsentimentalität und lakonische Gnadenlosigkeit, womit der mittlerweile 68-jährige Young bei seinem Auftritt am Mittwoch in der Wiener Stadthalle diese Zeile alleine zur akustischen Gitarre vortrug, zeigten, wie sehr der Kanadier mit sich und seinem Alter im Reinen ist. Ja, die Jahresringe in seinem Gesicht weisen ihn als 45er-Baujahr aus. Na und? Vom Hals abwärts könnte er mit seiner Kraft und Vitalität problemlos als Enddreißiger durchgehen.

Show der Sonderklasse

Gemeinsam mit seiner Begleitband Crazy Horse bot Young vor 8000 Fans vom ersten Song "Love And Only Love" an eine elektrisierende, inspirierte und gänsehautevozierende Show der Sonderklasse. Wüste Feedbackorgien, in ihrer Intensität die Magengrube malträtierende Gitarreneruptionen, ekstatische Soli – zwei Stunden lang mäanderten und prügelten sich Young, Gitarrist Frank "Poncho" Sampedro, Drummer Jason Molina und der für Billy Talbot eingesprungene Rick Roses am Bass durch ein perfekt austariertes Set. Die Gitarrenduelle, die sich Young bei "Love To Burn", "Goin’ Home" und vor allem "Cortez The Killer" mit Sampedro, der mit augenkrebsverursachend buntem Hawaiihemd an einen Rentner aus Florida erinnerte, lieferte, waren schlicht atemberaubend.

Der glasklare Sound bewies außerdem, wie viel ein motivierter Soundtechniker selbst in einem akustischen Alptraum wie der Stadthalle auszurichten vermag. Zwischen all dem genialen Altmänner-Krach gab’s mit dem folkigen "Days That Used To Be" und dem CSNY-Klassiker "Name of Love" Momente der Besinnung. Berührend: der Unplugged-Teil, bei dem Young neben "Heart of Gold" auch Dylans "Blowin’ In The Wind" in abgespeckter Version darbot. Was für ein unvergesslicher Abend!

Neil Young & Crazy Horse: Wiener Stadthalle, 23. Juli

OÖN Bewertung:

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2  Kommentare
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fanatiker (6.115 Kommentare)
am 25.07.2014 22:10

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jack_candy (7.728 Kommentare)
am 25.07.2014 14:27

Im Großen und ganzen absolute Zustimmung - Höhepunkte des wunderbaren Konzerts waren "Goin' Home" und "Cortez the Killer", diverse Gitarren-Ausflüge in den langen Songs, das "Bass-Solo" von Rick Rosas während "Rockin in the Free World" und Frank Sampedros Dauergrinsen.
Nach dieser wunderbaren Cortez-Darbietung konnte man sogar das Fehlen von "Like a Hurricane" oder "Down by the River" (wurde bei dieser Tour schon gespielt) verschmerzen.

Ein kleiner Widerspruch nur zum akustischen Teil: Warum mussten es ausgerechnet diese beiden Stücke sein? Klar, Crowd-Pleaser, und auch nett gespielt, aber auch furchtbar abgedroschen.
Dylan selbst fasst "Blowin' in the Wind" nur noch mit der Kneifzange an, sprich: er spielt es in komplett umarrangierten Versionen (vor kurzem in Klam als Piano-getriebener Walzer). Auf der anderen Seite ist die fast schon naive Ernsthaftigkeit, mit der Young diesen alten Song spielt, fast schon rührend.
Mir wäre trotzdem "Pocahontas" lieber gewesen

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