Nach dem Rekord: Wer hat "Salvator Mundi" gekauft, und wo taucht er auf?
Die Kunstwelt ist auch am Tag nach dem 450-Millionen-Dollar-Deal in Schockstarre.
Auch am Tag nach der Rekordversteigerung des angeblichen Leonardo-da-Vinci-Werkes "Salvator Mundi" bei Christie’s in New York hält die Kunstwelt ob der erzielten Summe den Atem an.
Viele Fragen stehen im Raum: Wie kann jemand für ein Ölgemälde, dass nicht einmal gesichert dem Meister zurechenbar ist, 450 Millionen Dollar zahlen? Vor allem dann, wenn dasselbe Bild im Jahr 1958 einem Käufer namens Kuntz smarte 45 Britische Pfund wert war? Wer ist dieser jemand, wie tickt er, was hat er mit dem Bild jetzt vor? Und welche geniale, preistreibende Marketingstrategie ist diesem Versteigerungs-Rekord vorausgegangen? Michael Kovacek, Geschäftsführer des renommierten Wiener Auktionshauses "im Kinsky", fasst den 450-Millionen-Euro-Deal mit einem Satz zusammen: "In diesem Fall ist der Kunstmarkt wohl aus den Fugen geraten. Da kann man als normal denkender Mensch nur sprachlos sein. Die Verkaufssumme ist jedenfalls ein Geniestreich einer Marketingstrategie."
Geniestreich mit Anlauf
Dieser Geniestreich hatte eine lange Anlaufphase. Zuerst wurde das Bild zum Da Vinci "gemacht", dann wurde nach diversen Käufen ein Wert von 127,5 Dollar erzielt. Zuletzt gehörte "Salvator Mundi" ("Erlöser der Welt") dem russischen Oligarchen Dmitri Rybolowlew.
Er kauft gerne gut und teuer, so gehört ihm auch der französische Fußballclub "AS Monaco". Das Auktionshaus Christie’s bot das Werk des Altmeisters unter der Rubrik "Zeitgenossen" an. Kovacek: "Genial, weil bei den Zeitgenossen das Geld offenbar abgeschafft worden ist, bei Altmeistern ist man summenmäßig weit weg davon."
Der Experte vergleicht die Explosion der Werte in der Kunst mit jener im Fußball. Mit einem Unterschied: "Beim Fußball wird das Geld nicht nur ausgegeben, man kann mit diesen Fußballern dann ja auch viel Geld verdienen."
Im Louvre von Abu Dhabi?
Wer der Rekordkäufer sein könnte, interessiert die Kunstwelt mindestens genauso, wie das Zustandekommen der Verkaufssumme. Michael Kovacek über sein Käuferprofil: "Für mich ist völlig undenkbar, dass der Käufer ein ernsthafter Sammler ist, der etwas von Kunst versteht und eine private Sammlung hat. Ich sage, es ist ein Investor, theoretisch einer, der den Louvre in Abu Dhabi besitzt und das Bild dort präsentieren will."
Andere, etwa der Münchener Auktionator Robert Ketterer sehen eine "mehr als 50-zu-50-Chance, dass das Gemälde einmal in einem Museum oder in einer Ausstellung zu sehen sein wird".
Trophäe oder Schauobjekt
Der Münchner Auktionator Robert Ketterer über das mögliche Profil des Käufers von „Salvator Mundi“:
„Ich kann mir vorstellen, dass der Käufer es wie eine Trophäe ansieht. Entweder ist das ein Geschäftsmann, der es ausstellt und Eintritt verlangt, denn als Einnahmequelle ist das Bild sicherlich auch gut geeignet. Unter anderem will man natürlich zeigen, was man sich leisten kann. Genauso gut ist aber auch möglich, dass es sich jemand in sein Wohnzimmer hängt.
Dort sieht es dann natürlich nur der Bewohner. Aber ich denke schon, dass die Chance bei mehr als 50 zu 50 steht, dass das Gemälde in einem Museum oder einer Ausstellung zu sehen sein wird.“
Abu Dhabi halte ich für brandgefährlich. Extrem brandgefährlich! Das Risiko tut sich dort niemand an.
Wurde vor 100 Jahren Bernadino Luini zugeschrieben
aber weil man nur mehr den leonardo kennt und dieser renommierter ist und sich auch besser verkaufen lässt, hat man die marketing maschine angeworfen und eine unbezahlbare globale plublicity erzeugt, die die ganze sache nicht wert ist.
Auftauchen? Ich glaubs nicht.
ob des in leo taugt hätt?....glaub i goar ned.