"Musikschule goes Brucknerhaus": Ein Tag voll Klänge und Kinderstimmen
"Musikschule goes Brucknerhaus" lockte Hunderte kleine und große Besucher nach Linz.
Auch die Musikschule ist Moden unterworfen: "Wenn ein Star-Geiger wie David Garrett oder früher Vanessa Mae in den Medien präsent ist, dann merken wir das an den Anmeldezahlen für dieses Instrument ganz stark", sagt Christian Denkmaier, Direktor der Linzer Musikschule.
Auch die sechsjährige Nika hat sich für das Instrument Geige entschieden. Seit September wird sie an der Musikschule unterrichtet und findet es "mittelschwer". An das Üben muss zwar meistens die Mama denken, ist sie aber erst einmal dabei, macht es ihr Spaß. Die Inspiration dafür, gerade dieses Instrument zu wählen, kam auch bei Nika aus den Medien. Im Piratenfilm "Fluch der Karibik" sah sie Geigen und war begeistert.
Damit Kinder nicht nur Film, Fernsehen und Familienmitglieder angewiesen sind, wenn es darum geht, die Liebe zu einem Instrument zu entwickeln, stand gestern der ganze Tag im Brucknerhaus unter dem Motto "Musikschule goes Brucknerhaus".
Das Programm war vielfältig: Am Vormittag traten eingeladene Volksschulklassen spielerisch in Kontakt mit Musik, am Nachmittag gab es vom Musical über verschiedenste Bands diverse Musikstile zu hören, und am Abend lockte das große Konzert.
Neben dem Hören, Angreifen und Ausprobieren von Instrumenten für die Kleinen konnten sich die Eltern auch über den Unterricht informieren. Etwa ein Jahr Wartezeit gibt es in Linz, wenn man ein Instrument lernen möchte, selten mehr als zwei Jahre.
Direkter Einfluss der Medien
Blockflöte ab Schulbeginn und bevor man ein anderes Instrument lernen darf, Klavier ab sieben Jahren, Gitarre ab sieben Jahren, Geige ab fünf Jahren: Galten früher noch strenge Altersbeschränkungen, wird das Einstiegsalter heute immer mehr individuell angepasst. "Die Tendenz geht dahin, dass man früher anfängt und das Instrument in Kleingruppen kennenlernt", verrät die Dame am Infoschalter.
Marco Palewicz, 34, unterrichtet seit zehn Jahren Klavier an der Musikschule. Stand früher nur Klassik auf dem Unterrichtsplan, kitzelt er jetzt seinen Schülern heraus, was sie wirklich spielen möchten. "Da entdecke ich, dass die Medien direkten Einfluss auf das Repertoire haben, das sie spielen wollen – zum Beispiel Avicii."
Generell habe sich vor allem eines gewandelt: "Es geht nicht darum, Musiker zu züchten. Druck ist nicht mehr das Mittel der Wahl, sondern die Freude an der Musik zu fördern." Überhaupt gehe es beim Lernen eines Instrumentes vor allem darum, "Spaß an der Musik zu haben und sein Hirn zu entwickeln", sagt Palewicz: "Jeder, der ein Instrument lernt, lernt sich zu disziplinieren, sich selbst Aufgaben zu stellen und an etwas zu arbeiten. Das macht es einem später auch in Schule, Studium und Berufsleben leichter."
Umfrage
„Von welchem Instrument träumst du?“ haben wir junge Besucher im Brucknerhaus gefragt.
„Ich möchte einmal E-Gitarre lernen, aber Schlagzeug gefällt mir auch. Musik höre ich gerne, vor allem die „Mini.Music“ im Brucknerhaus.“
Peter Mezger (6), Linz
„Ich möchte einmal Gitarre spielen lernen, weil mein großer Bruder das kann.“
Valentin Leo Forstner (6), Linz
„Klavier! Das möchte ich einmal lernen, weil das Instrument so schön klingt. Jetzt gehe ich schon in die Singschule.“
Lourdes Kina (7), Linz
.. und wie jeder mittlerweile weiss, fördert Musik
die Vernetzung der Gehirnhälften,
die soziale Kompetenz,
schult die Ohren und den Geist für die feinen Zwischentöne,
ist lebenslang machbar...