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Mira Lobe nahm die Kinder ernst

Von Martin Dunst, 28. September 2013, 00:04 Uhr
Lobe nahm die Kinder ernst
Bunt kariertes Tier sucht Identität und stellt fest: »Ich bin ich.« Bild: Verlag

Die Geschichten von Mira Lobe faszinieren kleine Leute bis heute. Allein vom „Kleinen Ich- bin-ich“ wurden bis dato knapp eine Million Exemplare verkauft.

Sie gehören zur Standardausrüstung in Kinderzimmern wie Kuscheltiere, Puppen und Spielzeugautos – die Bücher von Mira Lobe. Die Autorin wäre im September 100 Jahre alt geworden. Jeder hat seine Lieblingsgeschichte. „Die Geggis“, „Das Kleine Ich-bin-ich“, oder „Valerie und die Gute-Nacht-Schaukel“. „Die Omama im Apfelbaum“ ist das Lieblingsbuch von Lobes Sohn Reinhardt. „Ich war als Kind neidisch auf meine Freunde, die alle eine Großmutter hatten. Ich hatte keine. Darüber beschwerte ich mich bitterlich bei meiner Mutter – als Konsequenz daraus ist die Omama im Apfelbaum entstanden“, sagt Lobe im Gespräch mit den OÖNachrichten.

Mehr als 100 Kinderbücher hat Mira Lobe geschrieben. „Das kleine Ich-bin-ich“ (1972) wurde in 25 Sprachen übersetzt. „Dieses Buch gibt es sogar auf Chinesisch, und bis heute druckt der Jungbrunnen-Verlag jährlich 30.000 Exemplare“, sagt Reinhardt Lobe, selbst Vater von drei Kindern.

Warum kommen Mira Lobes Geschichten bei Generationen von Kindern so an? „Die Bücher sind anspruchsvoll, aber in einer verständlichen Sprache geschrieben. Kinder werden ernst genommen, die behandelten Themen, wie die Suche nach der eigenen Identität, sind für junge Leute damals und heute relevant“, sagt der Sohn.

Das Talent zum Schreiben zeigte sich bei der 1913 in Görlitz (damals Schlesien, Anm.) geborenen Mira Lobe bereits in ihren Schulaufsätzen. Als junge Frau wollte die geborene Mirijam (Mira) Rosenthal studieren und Journalistin werden. Als Jüdin musste sie diesen Wunsch im nationalsozialistischen Deutschland begraben. 1936 flüchtete sie und kam nach Palästina. Dort heiratete sie den Schauspieler Friedrich Lobe. Ab 1950 lebte sie in Wien, wo sie am 6. Februar 1995 starb. Für ihre Kinder- und Jugendbücher wurde die Schriftstellerin vielfach ausgezeichnet. Zum Erfolg der Lobe-Bücher tragen die liebevollen Illustrationen einen wesentlichen Teil bei. „Mit Susi Weigel oder Angelika Kaufmann arbeitete meine Mutter sehr eng zusammen. Die Ideen wurden immer gemeinsam entwickelt und zu Papier gebracht“, sagt Reinhardt Lobe.

Zum Jubiläum fanden viele Veranstaltungen rund um Leben und Werk von Mira Lobe statt. Einige Buchtitel wurden neu aufgelegt. In Lobes Geburtsstadt Görlitz hatte man sich lange Jahre nicht für die Autorin und ihr Schaffen interessiert. Auch da hat längst ein Umdenken eingesetzt. „Ich selbst war Gast bei einem großen Symposium, eine Gedenktafel wurde enthüllt, eine Schule ist nach Mira Lobe benannt worden“, erzählt Reinhardt Lobe. Als Kind habe er den Geschichten seiner Mutter gerne zugehört, „aber meine absolute Lieblingsschriftstellerin war Astrid Lindgren“.

Mehr zu der Autorin im Netz: www.miralobe.at

Bücher von Mira Lobe

Die Geggis (ab 5 Jahren). Es gibt Sumpfgeggis und es gibt Felsgeggis. Die einen sind grün und können schwimmen und tauchen. Die anderen sind rot und können springen und klettern. Eines Tages treffen zwei Geggikinder aufeinander.

Bimbulli (ab 4 Jahren). Annerl und Peter spielen Vater-Mutter-Kind. Sie verkleiden sich, basteln ein Kind aus einem Stück Stoff und nennen es Bimbulli. Die Kinder werden zum Essen gerufen. Bimbulli bleibt alleine im Stall zurück und wird von einer Henne entdeckt...

Komm, sagte die Katze (ab 3 Jahren). Es regnet, es schüttet seit Tagen. Die Katze ist auf einen Baum geflüchtet, der vom Hochwasser unterspült wird. Im Wasser treiben und schwimmen viele Tiere, die ums Überleben kämpfen.

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