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Michael Glawogger: Der Jet wäre schon bereit gestanden

Von Julia Evers, 25. April 2014, 00:04 Uhr
Der Jet wäre schon bereit gestanden
Verstorben: Michael Glawogger Bild: APA

Michael Glawogger starb auf dem Weg vom Krankenhaus zum Flughafen.

"An Malaria stirbt man doch heutzutage nicht mehr, oder?" Neben Betroffenheit war es vor allem diese Reaktion, die der Tod des österreichischen Filmemachers Michael Glawogger in der Nacht auf Mittwoch in Liberia bei vielen Menschen hervorgerufen hat.

Der 54-Jährige erkrankte am Freitag in der kleinen Hafenstadt Harper in Liberia. Mit hohem Fieber wurde er zuerst auf Thyphus behandelt. Am Ostermontag wurde bei einem zweiten Test Malaria Tropica diagnostiziert und Glawogger ins Krankenhaus der Hautpstadt Monrovia geflogen. Gleichzeitig wurde die Rückholung in die Wege geleitet. Am Mittwoch sollte er in Wien eintreffen. "Es wäre sogar schon ein Jet der Flugambulanz bereit gestanden, ihn auszufliegen ist sich aber nicht mehr ausgegangen, weil sich sein Krankheitsverlauf rapide verschlechtert hat", sagt Produzent Tommy Pridnig von Lotusfilm. Auf dem Weg vom Krankenhaus zum Flughafen starb Glawogger an einem schrittweisen Organversagen. Die Reanimierung durch das kurz davor gelandete österreichische Ärzteteam blieb ohne Erfolg – ebenso wie die Versuche, in Liberia oder einem Nachbarland an ein Dialysegerät zu kommen.

In Österreich wären Glawoggers Überlebenschancen wahrscheinlich höher gewesen, bestätigt Oberarzt Rainer Gattringer vom Institut für Hygiene, Mikrobiologie und Tropenmedizin im Krankenhaus der Elisabethinen in Linz. "Die in Afrika vorherrschende Malaria Tropica ist aber nach wie vor eine sehr gefährliche Krankheit", sagt der Mediziner. Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben noch immer 90 Prozent der jährlich 660.000 Malaria-Opfer in Afrika.

Der Erreger wird durch Stechmücken übertragen. Die wichtigste Maßnahme im Kampf gegen Malaria ist deshalb auch der Schutz vor Mücken, sagt Gattringer und empfiehlt unter einem Moskitonetz zu schlafen, Insekten-Repellent zu verwenden und Prophylaxe-Tabletten zu schlucken.

Das Wichtigste: Schnell zum Arzt

Langzeit-Reisende wie Glawogger, der im Dezember aufgebrochen ist um für seinen "Film ohne Namen" ein Jahr lang die Welt zu erkunden, werden normalerweise mit einer Standby-Medikation ausgestattet. "Die sollte man nehmen, wenn man hoch fiebert, aber innerhalb von 48 Stunden nicht an medizinische Versorgung kommt", sagt Gattringer. Hohes Fieber, das meist innerhalb von 14 Tagen nach der Übertragung ausbricht, ist ein typisches Symptom von Malaria.

Wer zu spät Hilfe sucht, für den kann es auch in Österreich knapp werden. "Wir hatten erst im Jänner einen Patienten, der eine Malaria-Infektion nur dank intensivmedizinischer Betreuung ganz knapp überlebt hat", sagt Gattringer.

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