Mehr als nur Busen und Beine: Gina Lollobrigida feiert 90er

Gina Lollobrigida bietet auch noch im hohen Alter großes Kino. Es geht um Heiratsschwindel und Familienstreit. Heute wird sie 90. In ausgefallenen Abendroben, grell geschminkt und mit schriller Haarpracht ist die Italienerin immer noch gern gesehener Gast bei Galas. Auch wenn zuletzt ihr Gesundheitszustand Sorgen bereitete. In ihrer langen Karriere hat sie sich nie auf eine Rolle reduzieren lassen – Kinostar, Bildhauerin oder UN-Botschafterin. Lollobrigida ist alles in einem. Zuletzt schrieb vor allem ihr Privatleben die besten Dramen.

Geboren wurde sie 1927 in dem Örtchen Subiaco östlich von Rom. Nach dem Zweiten Weltkrieg ging sie in die Hauptstadt, wollte Malerei und Bildhauerei studieren und schlug sich mit Statistenrollen durch. 1946 wurde sie entdeckt, 1947 von Mario Costa für den Film „Opernrausch“ engagiert. Lange galt die Brünette mit den aufregenden Kurven in Anlehnung an einen ihrer Filme als „die schönste Frau der Welt“. Doch hatte Lollobrigida stets mehr zu bieten als Busen und Beine: In mehr als 60 Filmen hat sie mitgewirkt. Der Evergreen „Liebe, Brot und Fantasie“ (1953) brachte ihr den „Goldenen Bären“. Später machte sie als Fotografin und Bildhauerin Karriere.

„Weniger Glück als andere“ hatte sie „in Herzensangelegenheiten“. Man sagte ihr viele Affären etwa mit dem Politiker Henry Kissinger nach. 1949 heiratete sie den jugoslawischen Arzt Milko Skofic. Aus der Ehe, die 1971 geschieden wurde, ging Sohn Milko Jr. hervor. Der wiederum wollte sie zuletzt entmündigen lassen, weil seine Mutter sich mit windigen Männern umgebe. 2006 will sie den 34 Jahre jüngeren Spanier Javier Rigau heiraten, überlegt es sich anders, er aber nicht. Im März wurde Rigau vom Vorwurf des Heiratsschwindels freigesprochen. Doch Ginas Kampf ist nicht vorbei, sie will Revision.

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