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Lukas Plöchl: "Nach dem Song Contest bist du ein bisschen schmerzbefreiter"

Von Julia Evers und Lukas Luger, 18. März 2017, 00:04 Uhr
Lukas Plöchl: "Nach dem Song Contest bist du ein bisschen schmerzbefreiter"
Lukas Plöchl und Waterloo waren schon dort, Nathan Trent hat seinen Songcontest-Einsatz noch vor sich. Bild: VOLKER WEIHBOLD

Fluch oder Segen? Die OÖN luden zum Gipfeltreffen der Songcontest-Generationen mit dem heurigen Starter Nathan Trent, Lukas Plöchl alias "Wendja" und Waterloo.

Karriereturbo oder Stempel, den man sein Künstler-Leben lang nicht wegbekommt? Lukas Plöchl von den "Trackshittaz" und Hansi Kreuzmayr alias Waterloo sagen Nathan Trent, der am 11. Mai beim Songcontest in Kiew singt, worauf er sich einstellen muss.

 

Welchen Tipp haben Sie als Song-Contest-Veteranen für Nathan Trent?

Lukas Plöchl: Es gibt diese Standardphrasen wie "Verbieg’ dich nicht", oder "Sei du selbst", aber ich weiß nicht, ob das was bringt (lacht). Für dich selbst bringt das sicher etwas, aber für den Erfolg dort? Ich würde mit offenem Herzen und bereit für ein Abenteuer dort reinstarten und alles als Erfahrung und Möglichkeit sehen. Schon alleine, weil es geiler ist, dort hinzugehen und nicht zu sagen: "Scheiße, bin ich nervös", sondern zu sagen: "Scheiße, es ist geil, es sind so viele Leute da."

Waterloo: Komm freundlich hin! Ob du Österreicher, Russe oder irgendein Mafioso bist, ist völlig wurscht. Lass’ ihnen das Freundliche sehen. Lachen, Freude, nicht Aufdrängen, das ist das Wichtigste überhaupt. Es geht sowieso um Politik dort. Der Song Contest ist das einzige Unternehmen, das rein politisch gesteuert ist.

Was war für Sie das Überraschendste, was Sie dort erlebt haben?

Plöchl: Die Größe und das Gesamte, diese Abläufe. Du hast fünf Stationen und Checks, bis du überhaupt zum Auftritt kommst. Von Station zu Station merkst du, jetzt wird’s immer ernster. Wenn du dann auf der Bühne stehst ...

Waterloo: Was habt ihr für einen Platz gemacht?

Plöchl: Wir haben den letzten gemacht, erfolgreich. Wir haben gesagt, wir werden Erster oder Letzter, das haben wir geschafft. Das klingt jetzt cooler, als es war, es hat schon ein bisschen weh getan.

Waterloo: Wir haben in dem Jahr, als wir angetreten sind, in Österreich mit "My little world" mehr verkauft als die Beatles. Da war ich schon stolz. Es kommt nicht darauf an, was für einen Platz du machst, sondern was du danach daraus machst.

Nathan, was wollen Sie daraus machen?

Nathan Trent: Es ist toll, als Künstler diese Plattform zu bekommen, weil ich ja ganz frisch bin, weil ich erst vergangenes Jahr meine erste Single veröffentlicht habe. Das Coolste ist, dass ich mit meinem eigenen Song hingehen kann.

Plöchl: Wir hatten eine andere Ausgangssituation. Wir hatten uns in Österreich gut etabliert mit Trackshittaz. Wofür wir gestanden sind, war relativ festgefahren. Wir hätten uns halt erhofft, dass das mehr gewürdigt wird, dass man in der Landessprache singt und etwas Lustiges macht. Im Endeffekt haben die Leute es nicht verstanden, oder es ist einfach untergegangen. Aus dem konnten wir dann in Österreich nicht so viel machen. Es ist dann auf uns draufgetreten worden, und nachher war auch bei uns die Haltung, es ist besser, die wohlverdiente Pause zu machen. Was ich aus dem Song Contest gemacht habe? Eine Pause. Das war ein wichtiger Meilenstein, im Nachhinein betrachtet. Heute bin ich Wendja, ein Mensch, nicht eine Statue, die für Party steht.

Was sagen Sie zur Nummer von Nathan?

Plöchl: Ich finde die Nummer gut, ich finde nur, das man aufpassen muss, dass man gar nicht auffällt. Das sehe ich ein bisschen als Gefahr. Du musst dir halt etwas überlegen, dass die Leute nicht nur wissen, dass deine Nummer da war, sondern auch, dass sie für deine Nummer anrufen. Wobei, das ist nicht so wichtig, wichtiger ist, dass sie den auf Song I-Tunes und Spotify suchen. Es ist eine TV-Show, du musst mit visuellen Reizen arbeiten.

Waterloo: Nimm die Wurscht her. Da war die Nummer gut, und sie ist aufgefallen, total. Und die Zeit hat gepasst. Ich muss Lukas recht geben, dein Titel sticht nicht heraus. Schön brav, schöner Song, es kann sich keiner damit verletzen.

Trent: Ich habe mehrere Songs zur Auswahl hingeschickt. Das war der Song, der sie angesprochen hat.

Waterloo: Sei froh und glücklich, dass du dabei sein kannst, dass du Österreich vertreten kannst.

Trent: Ich bin eh froh (lacht).

Plöchl: Ich würde es jetzt nicht noch einmal machen, aber ich würde es an der Stelle damals, als 22-jähriger Bursch mit den Infos schon noch einmal wagen, weil es eine echt gute Schule ist, du bist halt dann auf einer Bühne gestanden, wo echt viele Menschen zuschauen. Wenn ein anderer sagt ,Ha, ich muss vor 2000 Leuten spielen‘, sagst du: ,Heute sind es nur 2000‘. Nach dem Song Contest bist ein bisschen schmerzbefreiter und hast schon ein bisschen etwas erlebt. Du wirst definitiv lockerer durch das, du bist durch eine harte Prüfung gegangen.

 

Aus dem Nichts auf die Riesenbühne

Nathan Trent tritt mit „Running On Air“ für Österreich an. Bild: APA

Er liebt Amerika, eigentlich ist er aber eine Mischung aus Italiener und Tiroler und jetzt nach Wien gezogen: Nathan Trent (24), wie sich Nathanaele Koll nennt, wird dieses Jahr am 11. Mai in Kiew beim zweiten Halbfinale des Eurovision Song Contests für Österreich an den Start gehen.

Auch bei der Auswahl für den deutschen Beitrag war Trent in der engeren Auswahl, die interne ORF-Jury wählte ihn schließlich zum österreichischen Starter. Mit „Running on Air“, einer von ihm selbst (mit-)geschriebenen Mid-Tempo-Nummer wird er sein Glück versuchen. Fernseh-Erfahrung hat Trent bereits: Er nahm als 11-Jähriger beim Kiddy Contest teil, später trat er als Mitglied der Boyband „Boyz II Hot“ in der Castingshow „X-Factor“ auf.

Als „Wendja“ wandelt er auf neuen Wegen

Als "Wendja" wandelt er auf neuen Wegen
Lukas Plöchl in Baku 2012 Bild: ORF

Nach fünf Alben, Nummer-Eins-Hits, und einem 18. und letzten Platz beim Halbfinale des Songcontest 2012 in Baku, lösten sich die „Trackshittaz“ im Juli 2015 auf. Ein Befreiungsschlag für Lukas Plöchl, der sich mit der Party-Attitüde des Duos nicht mehr identifizieren konnte.
Anfang März meldete sich der 27-jährige Freistädter als „Wendja“ – sein chinesischer Zweitname – zurück. Auf seinem neuen Album „Poet & Prolet“ gibt sich Plöchl erwachsener und introspektiver, ohne seine Wurzeln zu verleugnen. Plöchl, der im Herbst auf Deutschland-Tour geht: „Niemand ist gezwungen, meine neue Musik zu mögen. Aber eine Chance, die habe ich mir verdient.“
Live: 8. 4. Frankfurt, 28. 9. Köln, 29. 9. Hamburg, 1. 10. Stuttgart, 2. 10. Berlin

Waterloo: Platz fünf für „My Little World“

Waterloo: Platz fünf für "My Little World"
Waterloo beim ESC 1976

Nach ersten zarten Anfängen als „Edward Brothers“ schrieben Hans Kreuzmayr und Sepp Krassnitzer ab 1974 als „Waterloo & Robinso“ österreichische Musikgeschichte. Mit „Baby Blue“ und „Hollywood“ belegte das Duo bis Ende 1974 abwechselnd die Plätze eins und zwei der heimischen Hitparade.
Unsterblich wurden „Waterloo & Robinson“ mit ihrem Auftritt beim Eurovision Songcontest 1976 in Den Haag. Mit der von Gerhard Heinz geschriebenen Nummer „My Little World“ landete das Zweiergespann mit 80 Punkten auf dem tollen fünften Platz.

Bis heute hat Waterloo 33 Soloalben veröffentlicht. 2016 brachte er mit Roberto Blanco eine Neuaufnahme von „Brauner Bär und Weiße Taube“ auf den Markt.

 

Rückblick: Was wurde aus den ehemaligen Song-Contest-Startern?

Conchita Wurst:

Conchita Wurst
Bild: APA/dpa/Jörg Carstensen

Tom Neuwirth hat mit Bart und Kleid Conchita Wurst erschaffen – und damit 2014 das geschafft, was zuvor nur Udo Jürgens gelang: Den Song Contest für Österreich zu gewinnen. Auch wenn Neuwirth angekündigt hat, sich von Conchita trennen zu wollen, ist die Frau mit Bart erfolgreich: in TV-Jurys, als Werbefigur, Sängerin und Fashion-Inspiration für Designer.

Simone Stelzer:

Simone Stelzer
Bild: Weiss

Mit „Keine Mauern mehr“ schaffte es die Schlagersängerin 1990 auf den 10. Platz. Ihre bisher letzte musikalische Kooperation mit Charly Brunner wurde mit einem Amadeus-Award gekrönt.

Bettina Soriat:

Bettina Soriat
Bettina Soriat Bild: Reuters

Die Linzerin erreichte 1997 den 21. Platz. Mit ihrem Exmann Michael Niavarani hat sie eine Tochter. Als Sängerin und Schauspielerin ist sie immer noch auf den Bühnen Österreichs aktiv.

Bobbie Singer:

Rückblick
Tina Schosser Bild: OÖN

Tina Schosser hieß die Sängerin aus Buchkirchen, die 1999 den 10. Platz belegte. Heute hat sie sich von der großen Bühne verabschiedet und ist Mutter.

Manuel Ortega:

Rückblick
Manuel Ortega Bild: privat

Ein 18. Platz im Jahr 2002, später „Dancing Star“ – nach einem Privatkonkurs ist der Steyregger heute hauptsächlich als Manager einer Internet-Firma tätig.

Eric Papilaya:

Rückblick
Eric Papilaya Bild: privat

Der vorletzte Platz wurde es 2007 für den Sänger aus Laakirchen. Von seiner Musik lebt er immer noch – zum Beispiel als Teil von „The Rats Are Back“

 

 

 

 

 

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