Lion: Berührendes mit Nicole Kidman
Als Fünfjähriger besteigt der indische Bub Saroo (Sunny Pawar) einen Zug, der ihn fortbringt: Weg von Mutter und Geschwistern.
Erst 25 Jahre später sollte er sie nach langer Suche wiederfinden. Die Geschichte, die das Drama "Lion" erzählt, beruht auf wahren Begebenheiten. Nicht nur deshalb ist der Film ein heißer Oscar-Anwärter.
Einerseits weiß das emotionale Grundgerüst zu fesseln, andererseits hat man mit Dev Patel ("Slumdog Millionaire") als erwachsenen Saroo und Nicole Kidman als Adoptivmutter hochkarätige Namen im Angebot. Patel gibt der verzweifelten Suche seiner Figur ein glaubwürdiges Gesicht, während Kidman nur wenige Auftritte braucht, um sich in den Mittelpunkt zu spielen. Beide wurden dafür mit einer Oscar-Nominierung bedacht, ebenso wie Drehbuchautor Luke Davies. Trotzdem: Regisseur Garth Davis setzt das Drama ohne Experimente um, mit pathetischer Musik. Nicht zuletzt verhindert er so, dass der Film das gewisse Etwas hat.
Lion: USA/GB/AUS 2016, 129 Min.,
OÖN Bewertung: