Linzer Musiktheater: Erfreuliche Premiere von Wagners „Das Rheingold“
„Das Rheingold“, der Auftakt am 26. Oktober zum Linzer „Ring“-Projekt, wurde für Ensemble, Regie, Dirigent und Orchester zu einem bejubelten Erfolg – fast ohne Einschränkungen. Uwe Eric Laufenbergs Inszenierung ist nicht spektakulär, aber er setzt klug und behutsam prägnante Zeichen.
Wie ein großes Auge öffnet sich die Bühne und lockt den Blick des Publikums in die stilisierte Farbenwelt der Rheintiefe, wo sich zu sanft rieselnden Es-Dur-Klängen die mythischen Wasserfrauen Woglinde (Mari Moriya), Wellgunde (Gotho Griesmeier) und Floßhilde (Valentina Kutzarova) ihres naiven Naturzustands erfreuen. Damit sind wir mittendrin im Zauber der Rheingold-Welt, und da bleiben wir auch gerne, wenn eine Premiere so erfreulich verläuft wie am Samstag im Linzer Musiktheater.
„Das Rheingold“, der Auftakt zum Linzer „Ring“-Projekt, wurde für Ensemble, Regie, Dirigent und Orchester zu einem bejubelten Erfolg – fast ohne Einschränkungen. Uwe Eric Laufenbergs Inszenierung ist nicht spektakulär, aber er setzt klug und behutsam prägnante Zeichen, und Gisbert Jäkel (Bühne) dürfte für ihn ein kongenialer Partner sein. Besonders schön ist das Farbenspiel in der ersten Szene. Ironische Qualität hat die Gestaltung der zweiten Szene, die uns das göttliche Paar Wotan und Fricka beim Übersiedeln zeigt. Walhall, die neue Protzburg, ist beziehbar, die Kisten mit dem Hausrat stehen vor dem Tor – aber die Rechnung ist noch nicht bezahlt.
Gerd Grochowski legt seinen Wotan als distanzierten Narziss an, dem das Schicksal anderer gleichgültig ist, wenn nur seine Macht- und Ruhmfantasien befriedigt werden. Karen Robertson nimmt man ihre Sorgen mit diesem größenwahnsinnigen Gimpel ab (O lachend frevelnder Leichtsinn!), stimmlich war sie an diesem Abend nicht ganz auf seinem Niveau. Zum Opfer von Wotans Größenwahn wird Freia, die den Riesen Fafner und Fasolt als Lohn für den Neubau versprochen worden ist. Sonja Gornik gibt der Göttin viel feminine Emotion. Dominik Nekel als Fasolt und Nikolai Galkin als Fafner beeindruckten nicht nur durch Körper-, sondern auch durch Stimmgröße.
Da Wotan im Grunde zu blöd ist, seine Angelegenheiten selbst in Ordnung zu bringen, braucht er einen Coach und findet ihn in Loge, dem zwielichtigen Meister der Flamme. Michael Bedjai präsentierte die Rolle in den letzten beiden Szenen exakt so, wie sie von Wagner angelegt wurde. Loge ist der Zyniker, der zwar das eitle, gefährliche Spiel durchschaut, aber auf seine Weise mitspielt.
Stimmlich und darstellerisch herausragend: Matthäus Schmidlechner als Mime. Kraftvoll auch Oskar Hillebrandt (Alberich) und Bernadett Fodor in ihrem dämonischen Kurzauftritt als Erda, die den Untergang der Götter vorhersingt.
Schade ist, dass Antje Sternberg dieser stimmgewaltigen Erda kein auftrittstaugliches Kostüm zugestanden hat. Auf die Kostümfrage gab es einige schräge Antworten. Die semiorientalische Maskerade der Riesen war schon grenzwertig, aber die Götter Donner und Froh – überzeugend dargestellt von Seho Chang und Pedro Velázquez Diaz – hatte man ausstaffiert, als müssten sie grimmige Türsteher des Schut aus Karl Mays gleichnamigem Roman verkörpern.
Dass Dennis Russell Davies und das Bruckner Orchester beim Schlussapplaus lautstark gefeiert wurden, war in hohem Grad angemessen. Die Homogenität des Klangs, die hör- und spürbare Spannung und der ausgewogene Dialog Gesang-Orchester begeisterten in der einzigartigen Akustik des Musiktheaters.
Das Rheingold von R. Wagner, Regie: Uwe Eric Laufenberg, Bruckner Orchester unter Dennis Russell Davies, Linzer Musiktheater, Premiere: 26. 10.
OÖN Bewertung:
Super, daß die Aufführung nicht hypermodern ist! Mit einer moderat modernen aufführung bringt man auch jüngere Leute ins Theater! Muß eh nicht so werksgetreu wie in Wels sein, wo hauptsächlich wirklich Personen 70+ kommen und leider auch viele Alt-Nazis. Ich liebe das Musiktheater sehr und freue mich auf schöne Aufführungen! Wirklich besser als im alten Haus!
Für euch Rotnasen war Wagner auch nie gedacht, Posthof oder Phoenix passt besser zu euch. Trotzdem bin ich der Meinung,das Linz kein Musiktheater benötigt hätte. Eine Proletenstadt mit 50 Prozent Ausländern braucht keine Hochkultur, weil sie nicht verstanden wird,wie man an Pilatus leicht feststellen kann.....
Lieber kirow, ohne Proleten keine reichen Chefs? Schön wäre Kultur für alle, Wagner für die feinen Bürger, Musical für die Proleten. Noch schöner wäre es natürlich, wenn im Musiktheater einige Proleten die Oper besuchen und einige feine Bürger das Musical.
Wie ich ja schon feststellte, wird das PüPe-Theater hauptsächlich von Figuren Deines Genres, also 70+ besucht und man meint gemeinhin, es wäre mit enormen Steuermitteln nur
erbaut worden, um der österr. Gesellschaft für Akutmedizin einen passenden Rahmen zu bieten.
Es ist interessant, dass Du zu jedem Thema stänkerst, sinnentleerte Posts verfasst, aber offenbar liegt da die Ursache in Deiner Kindheit, die ja bekanntlich nicht sehr schön war, wie Du ja bekanntgegeben hast.
Stundenlanges Wagnerspektakel....
.. und wer tut sich das stundelange Discogedröhn inkl. Alkohol und Nikotin an? Wohl nur die, die geistig nicht mit Wagner mithalten können.
Eine fulminante Aufführung wird das Musiktheater a la longue nicht retten.
Schaut man sich die Auslastung am 25.10.2013 - Schwanengesang - an, kommen Zweifel auf, ob man mit den 10 Millionen Mehr-Zuschuss jährlich auskommt.
Das Musiktheater hat ein Publikum so um die 70+ , da kommen keine Jungen nach, also läutet die Sterbeglocke spätestens in 10 Jahren, obwohl da die Leasingverpflichtungen noch 20 Jahre weiterlaufen.
Da wird der Welser GKM anderer Meinung sein.
zum 100. Mal: stell endlich dein entbehrliches Jammern ein - davon hat niemand was - und geh endlich ins Theater, kauf dir Karten, geniess die Vorstellungen und mach was fuer die Auslastung!!
Du hast offenbar nicht begriffen, um was es wirklich geht ! Es sei Dir also unbenommen, weiter für Pühringer den Jubelperser zu spielen.
Wir wissen, "echte" Sternstunden sind nur in Wien und Bayreuth zugelassen. Bestenfalls darf man von einer Sternstunde auf einer Linzer Bühne sprechen, wenn die Wiener Philharmoniker ihr jährliches Pflichtkonzert abliefern. Berücksichtigt man das Handicap, das wir in der Provinz immer haben werden, dass uns keine Weltstars als Sänger zur Verfügung stehen, dann gebührt dem Rheingold im Musiktheater uneingeschränkt ******. Insbesondere, da das Bruckner Orchester an diesem Abend mit deutlich besserer Qualität agierte, als die Wiener Philharmoniker vertreten durch zahlreiche Substituten in der Staatsoper. Wir sollten darauf stolz sein, dass bei uns ehrlich und engagiert gute Oper gespielt wird, darum ******
Wir wissen, "echte" Sternstunden gibt es nur in Wien und Bayreuth, oder wenn die Wiener Philharmoniker ihr jährliches Pflichtkonzert in Linz spielen. Wenn man aber wie beim Golf ein Handicap berücksichtigt, das Musiktheater steht ja nur in der Provinz und muss bei den Sängern sich mit Nicht-Weltstars begnügen, dann gebühren ******. Insbesondere wenn das Orchester mit seiner Leistung deutlich über dem lag, was von den Philharmonikern in der Wiener Oper mit Substituten abgeliefert wird..