Landesmuseum konnte wertvolles gotisches Altarbild kaufen
LINZ. Das Oberösterreichische Landesmuseum hat das wertvolle gotische Altarbild "Darbringung im Tempel" vom "Meister von Mondsee" gekauft und stellt es bis auf Weiteres im Linzer Schlossmuseum aus.
Der Förderverein des Hauses hat die Finanzierung dieses und eines weiteren Erwerbes ermöglicht, wie in einer Pressekonferenz am Donnerstag informiert wurde.
Die Geschichte des etwa zum Ende des 15. Jahrhunderts entstandenen Werkes ist spannend: Abt Benedikt Eck stiftete einen Flügelaltar vermutlich für die Marienkapelle des Klosters Mondsee. Das Werk wird einem namentlich nicht bekannten Künstler zugeschrieben, der von Experten als "Meister von Mondsee" bezeichnet wird. Damals wurden die Künstler eher als Handwerker eingestuft, deshalb haben sie ihre Werke auch nicht signiert.
1791 wurde das Kloster aufgelöst, der Altar danach zerlegt und die Einzelstücke verkauft. Damals wie heute war für sie in Summe mehr Geld zu bekommen als für das Gesamtwerk. Über den Kunsthandel gelangten die Bilder in die Sammlungen des Fürsten Liechtenstein, dieser behielt aber nur eines. Die anderen kamen erneut in den Handel und über das Kunsthistorische Museum ins Belvedere. Zwei gelangten in Privatbesitz. Eines davon - "Anbetung der Könige" - konnte das Landesmuseum mithilfe eines privaten Sponsors kaufen. In einer Ausstellung "gotik SCHÄTZE oberösterreich" 2002 wurde die Vereinigung aller Bilder versucht. Dabei wurde auch das im Besitz eines Schweizer Sammlers befindliche Bild "Darbringung im Tempel" gezeigt.
Jetzt, 13 Jahre später, bot er das die Tafel dem Landesmuseum zu einem sensationellen Preis - ein Bruchteil der Summe, die im Kunsthandel zu erzielen wäre - zum Erwerb an. Als Motiv dieser Großzügigkeit wird vermutet, dass der Verkäufer das Umfeld der Ausstellung im Jahr 2002 geschätzt habe sowie das Anliegen, das Bild in sein Ursprungsland zurückkehren zu lassen, beziehungsweise einen Besitzer finden, der es dauerhaft bewahrt.
Dennoch überstieg der Preis das Ankaufsbudget des Museums. Deshalb sprang die "Gesellschaft zur Förderung des Oö. Landesmuseums" unter ihrem Präsidenten, dem früheren ORF-Landesdirektor Helmut Obermayr, ein. Die Direktorin des Landesmuseums, Gerda Ridler, spricht jedenfalls im Zusammenhang mit dem Erwerb des zweiten Altarbildes des selben Künstlers von einer "Sensation".
Dankbar ist sie dem Förderverein auch, weil er zudem den Kauf von zwei Werkkomplexen mit Polaroid-Fotos der mehrfach ausgezeichneten oberösterreichischen Künstlerin Inge Dick - zufällig auch am Mondsee ansässig - finanzierte. Darüber hinaus unterstützen die Förderer ein Vermittlungsprogramm des Museums, das sich an bildungsfernes, junges Publikum, auch mit migrantischem Hintergrund, wendet. Seit 2009 haben sie bereits insgesamt 400.000 Euro aufgebracht.
Diese Darstellung wurde mit grosser Inbrunst von vielen Künstlern gemalt. Ich hätte mir gewünscht, wenn das Bild des Meister von Mondsee anstelle des Landesmuseums abgebildet worden wäre.
Finde den Bericht und die Tatsache auf alle Fälle sehr positiv.
an Schreiber und Redaktion? Und mein Lob an die Leute im Artikel? Cool bis super…