Kreative Freiräume für die Jugend statt Systemzwang
"Das Haus war für mich eine Stätte des Lernens", sagte Franz Welser-Möst, als er von LIVA-Aufsichtsratsvorsitzenden Klaus Luger und den OÖNachrichten nach dem dritten Konzert mit seinem "geliebten Cleveland Orchestra" den Brucknerhaus-Ehrenring erhielt.
Eine Ehre, die erstmals 2001 Cornelis van Zwol ebenso wie Lorin Maazel und Dennis Russell Davies zuteil wurde. "Ich nehme den Ring als Auftrag an, weiterzugeben, was ich hier empfangen habe." In seinem Blick zurück erinnerte sich der einstige Linzer Musikgymnasiast an die Eröffnung des Brucknerhauses 1974, der er prägende Begegnungen verdankte – mit Nikolaus Harnoncourt und seinem Concentus Musicus oder Wilhelm Kempff. "Ja, so alt bin ich schon", sagte der 54-Jährige augenzwinkernd.
Doch er ist viel zu jung, um ohne Wunsch zu sein für die Jugend: "Man kann junge Menschen zur Kreativität hinführen", doch dafür müsse man ihnen Freiräume ermöglichen, satt sie in ein System hineinzuzwingen. Der Maestro schloss mit einem Geständnis: "Die Besuche im Brucknerhaus haben mir mehr gebracht als so viele Schulstunden", außer jene bei seinem Lehrer Balduin Sulzer. Der Linzer Bürgermeister Klaus Luger dankte dem Maestro "für seine Treue zum Linzer Publikum, seine Energie und Leidenschaft, an der wir mitpartizipieren dürfen". Hoffentlich schon bald wieder. (kasch)