Kopenhagen überreichte Wien die Last der Song-Contest-Nachfolge
WIEN. 113 Tage waren es gestern noch, bis der Eurovision Song Contest (ESC) in Wien 200 Millionen Fernsehzuschauer mit Beiträgen aus 33 Ländern beschallen wird.
Es werden wieder schmalbrüstige und kräftigere Nummern mit Pomp in die Welt getragen, die es in Download-Statistiken ohne TV-Turbo schwer genug hätten. Durch das Wiener Rathaus wummerten ehemalige ESC-Siegerlieder in Endlosschleife. Sie hoben den Startschuss zu den finalen Vorbereitungen in den Himmel, um die sogenannte Insignien-Übergabe nicht so erniedrigend aussehen zu lassen. Sophie Haestorp Andersen, Präsidentin der Region Kopenhagen, und Lars Weiss, Vizepräsident von Kopenhagens Stadtrat, waren gekommen, um Wiens Bürgermeister Michael Häupl einen angerosteten Alteisenring in die Hand zu drücken, an dem schwergewichtig baumelte, was in Souvenirshops ehemaliger ESC-Austragungsorte liegen geblieben war.
Damit war offiziell, was Conchita Wurst mit ihrem Sieg im vergangenen Mai in Dänemark angezettelt hatte: Österreich schleppt die Last der Austragung. Das soll auch jeder sehen, deshalb setzten Häupl und ORF-Generaldirektor Alexander Wrabetz den riesigen Countdown bis zum ersten Halbfinale (19. Mai) auf dem acht Meter hohen ESC-Turm (Rathausplatz) bei 9,792.000 Sekunden in Gang. Jeder im Stadtsenatssitzungssaal klatschte, weil die beiden den riesigen Buzzer getroffen hatten.
Allein die Stadt Wien wird das ESC-Abenteuer unter dem Motto "Building Bridges" rund 17 Millionen Euro kosten, außerdem muss die für 13.500 Zuschauer hergerichtete Stadthalle von 6. April bis 31. Mai von jeder anderen Veranstaltung freigeräumt sein (Mietkosten: 8,89 Millionen Euro).
"Ganz so leise muss es nicht sein – aber ich verstehe, man ist ergriffen", sagte Moderator Andi Knoll. Edgar Böhm, der ESC-Produzent beim ORF, posierte als Strippenzieher der Show, und aus den Rathaus-Boxen sang Sandy Shaw "Puppet on a String", das ESC-Siegerlied von 1967.
Positiv an Wursts Erfolg sei, sagte Knoll, dass "ich auch im Mai jeden Tag mit dem Rad in die Arbeit fahren kann." Zusammen mit Kati Bellowitsch, deren Versprecher gestern offenbarten, dass sie wie der übrige ESC-Tross in Wien noch übt, wird sich Knoll ab 18. Mai mit einer täglichen 45-Minuten-Livesendung mit ESC-Hintergründen auf ORFeins melden. Bellowitsch moderiert obendrein 40 Pressekonferenzen und verkündet die Voting-Ergebnisse. Knoll bittet zur Einstimmung ab 17. April in vier Sendungen Chöre zum Wettbewerb auf die Bühne der "Großen Chance". Als Chor gilt eine Formation ab vier Personen. Repertoire: egal.
Auslosung der Halbfinale
1. Halbfinale, 19. Mai
Erste Hälfte: Griechenland,
Mazedonien, Estland, Finnland, Niederlande, Moldawien, Belgien, Armenien
Zweite Hälfte: Serbien, Ungarn, Weißrussland, Rumänien,
Russland, Albanien, Georgien, Dänemark
2. Halbfinale, 21. Mai
Erste Hälfte: Norwegen, Irland, Tschechien, Litauen, San Marino, Malta, Portugal, Montenegro
Zweite Hälfte: Schweiz, Polen, Aserbaidschan, Slowenien,
Lettland, Island, Israel, Zypern, Schweden
Die genaue Startreihenfolge wird Mitte März ausgelost.
Finale 23. Mai
Die jeweils zehn besten Nationen der Semifinale treffen auf die „Big Five“ (England, Deutschland, Spanien, Italien, Frankreich) und Veranstalterland Österreich.
Meinungen
„Wir werden jetzt täglich am Rathausplatz daran erinnert, dass es nur noch wenige Sekunden für die Vorbereitungen des Song Contests sind.“ Alexander Wrabetz, Generaldirektor des ORF
„ Es ist die größte Überraschung, in wie vielen Einzelprojekten dieser riesige Song Contest uns jeden Tag herausfordert.“ Pius Strobl, Eventmanager aller Song-Contest-Veranstaltungen
„Wien im Herzen Europas ist der perfekte Ort zur Ausrichtung des Song Contests. Wir sind glücklich, dass der Event hier stattfindet.“ Jon Ola Sand, Song-Contest-Chef der EBU (European Broadcasting
Tickets für Halbfinale ab Donnerstag
Seit Montag steht also fest, in welchem Halbfinale die einzelnen Teilnehmerländer des Song Contest starten werden: Nun gibt der ORF die nächste Tickettranche in den Verkauf - diesesmal für die insgesamt sechs Semifinalshows. Ab Donnerstag (29. Jänner) um 9 Uhr können Karten für die sogenannten Jury-, die Family- und die offiziellen Halbfinals gekauft werden.
So gibt es Tickets für die eigentlichen, im TV übertragenen Halbfinals am 19. und 21. Mai, in dem je 16 respektive 17 Länder um jeweils zehn Finalplätze rangeln. Zusätzlich zu den beiden Semifinalshows gibt es Karten für die jeweils tags zuvor angesetzten Durchläufe für die internationalen Fernsehjurys, die abgesehen von der Abstimmung am Ende ident ablaufen und für die "Family-Shows" am Tag selbst um 15 Uhr, die als Durchlaufprobe ebenfalls gleich wie das Halbfinale selbst ablaufen.
Erworben werden können sie bei www.oeticket.com (0043/1/96096), www.wien-ticket.at oder direkt in der Wiener Stadthalle (oder online via www.stadthalle.com).
Wenn sich nun die Berichte jeden Tag steigern werde ich zum Vegetarier und esse Wurstfrei!!!
dazu, dass mir dieser Quak täglich Sendezeit nimmt??? Ich möchte anderes sehen, nicht täglich diesen Schwachsinn. Zahlen muss ich dafür und das ist das Schlimmste.
der/die/das wurst gib uns heute.....