Lade Inhalte...
  • NEWSLETTER
  • ABO / EPAPER
  • Lade Login-Box ...
    Anmeldung
    Bitte E-Mail-Adresse eingeben
    Bitte geben Sie Ihre E-Mail-Adresse oder Ihren nachrichten.at Benutzernamen ein.

gemerkt
merken
teilen

"Kindern das Gefühl geben, dass alles richtig ist, was herauskommt"

Von Helmut Atteneder, 24. September 2016, 00:04 Uhr
"Man muss Kindern das Gefühl geben, dass alles richtig ist, was herauskommt"
Mai Cocopelli: "Musikalische Prägung ist das Um und Auf." Bild: bysahlia

Best of Chormusik: Mai Cocopelli, die preisgekrönte Kinderliedermacherin aus Regau und Jurymitglied der Kinderchorwertung, über die Bedeutung von Singen im Kindesalter.

Seit 1990 füllt die Regauer Kinderliedermacherin Mai Cocopelli mit ihren Liedern Konzertsäle. Ihre Lieder wurden vielfach ausgezeichnet, unter anderem gewann die 41-Jährige den Deutschen Rock- und Pop-Preis für das beste deutschsprachige Kinderliederalbum.

 

OÖNachrichten: Frau Cocopelli, was ist ein gutes Kinderlied?

Cocopelli: Es braucht ein gutes Gesamtpaket, derjenige, der das Lied vermittelt, muss begeistert sein. Der Inhalt muss relevant, die Melodie Ohrwurm und das Thema aus der Welt der Kinder sein. Textlich sind Kinderlieder oft unterfordernd, das macht das Image nicht besser. Es gibt halt auch Interpreten, die nur für Entertainment zuständig sein wollen. Ich will Mehrwert mitliefern, Kinder sind für alles offen, weil sie alles aufnehmen, also warum soll ich ihnen nicht auch positive Gefühle vermitteln?

Welche zum Beispiel?

Meine Lieder haben oft Inselcharakter – die also das Gefühl geben, man ist auf dieser Insel, die so ist, wie man es gerne hätte. Also ich würde kein politisches Lied machen – ich bin aber auch nicht dagegen, dass man Probleme anspricht.

Welches Alter sprechen Sie mit Ihren Liedern an?

Da hat sich viel verändert. Früher hat man im Kindergarten- und Grundschulalter Kinderlieder gehört. Heute steigen Schulkinder oft schon auf Radio um, die stehen auf "Ein Hoch auf uns" von Andreas Bourani. Mit Christina Stürmer hat sich viel geändert. Was ich gut finde, aber es hat mir neue Herausforderung geschaffen, auch Popmusik zu machen.

Warum ist singen und musizieren für die Entwicklung von Kindern so wichtig?

Ich empfinde es so, dass das Musizieren Kinder im ganzen Wesen stärkt. Oft werden sie viel zu früh dem Druck der Leistungsgesellschaft ausgesetzt. Musizieren kann auch als Leistungssport gesehen werden, aber im Großen im Ganzen ist es Freude. Man wächst über sich hinaus, verbindet sich mit anderen, spürt den Puls der Musik. Darum ist es sehr wichtig, dass Singen in den Schulen positiv bewertet wird, im Sinne von: Ich darf meine Stimme erheben. Man muss den Kindern dieses Gefühl vermitteln, es ist alles richtig, was herauskommt.

Sie sind Jurorin bei Best of Chormusik – dabei mögen Sie Bewerten bei Kindern gar nicht so.

Kinder erforschen ihre Welt im Spiel, das geht bis zu einem gewissen Alter, speziell in der Schule nimmt das Spiel abrupt einen viel kleineren Bereich in ihrem Leben ein. Musizieren muss da ausgeklammert werden. Natürlich muss es Anreize geben und man muss sie puschen, denn das tägliche Üben gehört dazu, um besser zu werden. Mein Bild ist, dass man Kinder länger im Spiel lassen soll. Nach der Volksschule kann sich das ändern.

Merken Sie bei Ihren Konzerten, dass das Publikum anders wird, schwieriger, unruhiger?

Manche Kinder sehen die Welt durch eine Handylinse. Ich erlebe in meinen Konzerten auch, dass die Aufmerksamkeitsspanne kürzer wird. Diese Kinder meinen, dass, was passiert, ist fernsehen, und sind im Hypnose-Mode. Ein Konzert ist aber aktives Geben und Nehmen. Bei vielen funktioniert das aber noch. Auch Erwachsene sind oft berührt, weil sie bei den Konzerten ihre Kinder plötzlich anders sehen. Schüchterne werden stark und Rabauken machen plötzlich beim Yoga mit.

Warum machen Sie nicht Musik für Erwachsene?

Ich habe mich vor Erwachsenen gefürchtet. Wenn ihnen etwas nicht gefällt, werden sie höflich klatschen, aber ich erfahre nie, was sie wirklich denken. Gerade weil Kinder so ehrlich sind, wollte ich von Anfang an etwas für Kinder machen.

Wie wichtig ist eine musikalische Prägung?

Das ist das Um und Auf. Wir hatten zu Hause einen Kuhstall und ich erinnere mich, dass ich in dem Gang auf und abgelaufen bin und dabei immer gesungen habe. Musik war immer meine Insel.

 

Best of Chormusik ...

Die OÖN suchen die besten und beliebtesten Chöre im Land. Bewerbung und Voting bis 15. Oktober auf nachrichten.at/chormusik. Es gibt drei Kategorien: gemischte, gleichstimmige und Kinderchöre bis 6. Schulstufe. Die besten und beliebtesten Chöre treten beim Finalkonzert am 14. November im Brucknerhaus an. Um 15 Uhr ist das Kinderchorfinale, um 19.30 Uhr singen die Erwachsenen um den Gesamtsieg.

Kinderchöre bewerben sich auf nachrichten.at/chormusik. Die drei besten sowie die drei stimmenstärksten Chöre treten beim Finale im Brucknerhaus an. Der Sieger gewinnt einen Auftritt beim „Erwachsenenfinale“ und ein Chorwochenende auf Schloss Kremsegg, zur Verfügung gestellt von der OÖ. Vokalakademie. Der Chor mit den meisten Stimmen gewinnt eine Busfahrt zu einer Vorstellung im Hollywood-Megaplex Kino.

Karten für das Finale bei der OÖN-Ticketline unter 0732 / 7805-805, OÖN-Card-Inhaber erhalten Rabatt.

mehr aus Kultur

"Tanz pulsiert in jedem Moment" in Brasilien

Kulturtipps im Frühling

Bürgermeister gestattet Aufsichtsräten Einsichtnahme in Kerschbaums Dienstvertrag

Neues Werk von Banksy mit Plastikschutz und Absperrung versehen

Lädt

info Mit dem Klick auf das Icon fügen Sie das Schlagwort zu Ihren Themen hinzu.

info Mit dem Klick auf das Icon öffnen Sie Ihre "meine Themen" Seite. Sie haben von 15 Schlagworten gespeichert und müssten Schlagworte entfernen.

info Mit dem Klick auf das Icon entfernen Sie das Schlagwort aus Ihren Themen.

Fügen Sie das Thema zu Ihren Themen hinzu.

0  Kommentare
0  Kommentare
Zu diesem Thema wurden noch keine Kommentare geschrieben.
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
Aktuelle Meldungen