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Kein in sich gekehrter Wissenschafter, sondern ein erfolgreicher Netzwerker

Von Christian Schacherreiter, 27. November 2015, 00:04 Uhr
Kein in sich gekehrter Wissenschafter, sondern ein erfolgreicher Netzwerker
Herbert Zeman, Fachmann für österreichische Literatur und Nestroy-Kenner Bild: privat

Herbert Zeman erhielt den oö. Landeskulturpreis für Geisteswissenschaften.

Wie soll man einer so schillernden Persönlichkeit wie Herbert Zeman mit wenigen Sätzen gerecht werden? Vielleicht ist es angemessen, ihn als (letzten?) Repräsentanten einer essenziell österreichischen Geisteswissenschaft zu würdigen.

Herbert Zeman wurde 1940 in Pernitz (Niederösterreich) geboren, studierte in Wien Germanistik und Anglistik und konnte sich schon in den 1960er Jahren am Germanistischen Institut der Universität Wien etablieren, zunächst als Assistent, 1976 wurde er zum ordentlichen Professor für "Neuere deutsche Literatur unter besonderer Berücksichtigung der österreichischen Literatur" berufen.

Standardwerk der Literatur

Obwohl ihn Gastprofessuren nach Deutschland, Luxemburg, Italien, Ägypten, Argentinien und in die USA führten, blieb das Zentrum seines Lebens und Wirkens Wien, nicht nur im geografischen, sondern auch im kulturellen Sinn.

Herbert Zemans beeindruckende Publikationsliste zeigt deutlich den Österreich-Schwerpunkt seiner Forschung.

Als Hauptautor und Herausgeber der "Literaturgeschichte Österreichs – von den Anfängen im Mittelalter bis zur Gegenwart" hat er ein Standardwerk vorgelegt, das jüngst in überarbeiteter Neuauflage erschienen ist.

Darüber hinaus hat sich Herbert Zeman auch um die Forschung um Johann Nepomuk Nestroy verdient gemacht, ebenso wie um die Liedforschung und das österreichische Musiktheater, aber auch um regionale Kulturthemen abseits des Mainstreams.

Nicht ohne gute Gründe scheinen unter seinen vielen Auszeichnungen auch Würdigungen durch die Bundesländer Steiermark und Burgenland auf – und jetzt auch der Kulturpreis des Landes Oberösterreich im Bereich Geisteswissenschaften.

Ehe mit Sängerin Raimondi

Herbert Zeman ist nicht der Typus des in sich gekehrten Wissenschaftlers. Mit heutiger Terminologie könnte man ihn als erfolgreichen "Netzwerker" bezeichnen.

Er übernahm immer wieder Vorstandsfunktionen in Wissenschaft und Kunst. Unter anderem ist er seit 1984 Präsident des "Wiener Goethevereins", denn die Goethe-Forschung und -Vermittlung ist ihm ein besonderes Anliegen.

Außergewöhnlich für einen Literaturwissenschaftler ist auch der große Stellenwert der Musik, der nicht nur durch Herbert Zemans Ehe mit der bekannten Sopranistin Ildikó Raimondi inspiriert ist. Schon während seiner Studienzeit nahm der Philologe regelmäßig Gesangsstunden, er gilt als Begründer der literaturwissenschaftlichen Lied- und Libretto-Forschung und gehört dem Senat der "Wiener Gesellschaft der Musikfreunde" an.

Ein Blick in die Bildergalerie seiner Homepage (www.herbertzeman.com) zeigt uns auch den geselligen Herbert Zeman, der gerne an kulturellen Events teilnimmt, seien es nun die Johann-Strauß-Tage in Coburg oder der Ausseer Kultursommer.

Ein Geistesmensch

Ein Bild zeigt ihn bei einer Privataudienz von Papst Johannes Paul II. – Seine Nähe zur katholischen Kirche, unter anderem ausgewiesen durch einen Lehrauftrag an der philosophisch-theologischen Hochschule des Stifts Heiligenkreuz, fügt sich in das Bild eines Geistesmenschen, der sich in der österreichischen Tradition verankert sieht.

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