Junge Talente und Mainstream-Jazz im Brucknerhaus
Nach dem Konzertmarathon im Vorjahr hat sich die lange Jazznacht reduziert. Drei Konzerte präsentierten gut die unterschiedlichen Spielarten des Genres im ansprechend besuchten Mittleren Saal.
Den Opener machte der jugendliche Haufen von Daniel Holzleitners Comprovisition Project. Der Posaunist und seine Mannen sind Studenten der Musikuni Graz, die sechs haben Ordentliches zu Wege gebracht. Holzleitner schrieb feine, suitenartig angelegte Stücke mit klugen Übergängen, die die Musiker ziemlich fordern. Da hätte ein bisschen weniger Konstruktion mehr Freiheit zugelassen. Aber eine echte Talentprobe.
Klassischeer Mainstream-Jazz
Der Hauptact war das Quartett des Tenorsaxophonisten Jean Toussaint: klassischer Mainstream-Jazz. Toussaint hat einen warmen, eleganten Ton und erinnert ein wenig an Dexter Gordon. Pianist Kirk Lightsey sprüht vor Ideen. Aber irgendwie ist das auch Musik, die die Innovationen der vergangenen fünfzig Jahre links liegen lässt. Ein bisschen nerven die ewig gleichen Abläufe, Thema – Soli – Thema. Am Ende gab es noch ein Kennenlernen der KY Organic-Band des Sebastian Studnitzky. Der Pianist/Trompeter aus Berlin zelebriert mit seinem Quartett tiefenentspannten Pop-Electronic-Jazz. Sehr chillig, fein.
Konzert: Lange Jazznacht im Linzer Brucknerhaus, 23. 9.
OÖN Bewertung: