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José Carreras: Standing Ovations auf dem Domplatz

Von Peter Grubmüller, 26. Juni 2012, 00:04 Uhr
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Bildergalerie Star-Tenor José Carreras in Linz
Bild: Alfred Reiter

José Carreras braucht man die Verschränkung von Kunst und Unterhaltung nicht zu erklären. Am Sonntag zum Auftakt der von den OÖNachrichten präsentierten „Klassik am Dom“-Reihe zelebrierte er italienische und spanische Lieder, die zu Herzen gehen, ohne an künstlerischem Mehrwert einzubüßen.

Die Sympathien des Publikums – 3500 Zuhörer und Zuschauer waren gekommen – flogen dem 1946 geborenen Katalanen durch die ungetrübte Sommerluft zu. Und bald hörte auch das Publikum auf, den Himmel nach den prophezeiten Regenschauern abzusuchen, weil sich die Wolken im Tempo des sensibel musizierenden Symphonieorchesters der Wiener Volksoper über den Linzer Domplatz verzogen. Dirigent David Giménez verschaffte seinem Onkel Carreras den größtmöglichen Komfort. Zart und darauf bedacht, die Strahlkraft des Sängers zu betonen, schwelgten die Musiker in südeuropäischen Sphären. Wozu sie wirklich imstande sind, verwirklichten sie in ihren großen instrumentalen Momenten mit der flotten Zigeunerbaron-Ouvertüre von Johann Strauß und mit Georges Bizets Farandole zu Alphonse Daudets „L’Arlesienne“.

Carreras wird dafür verehrt, dass er in jeder seiner Darbietungen die Seele der Musik in Verschmelzung mit seiner eigenen zum Klingen bringt. In Linz gelang ihm das im Mix von Edvard Griegs „T’estimo“ über Mitch Leighs „The impossible Man“ aus „Der Mann von La Mancha“ bis Nicola Valentes „Passione“ scheinbar spielerisch. Angesichts seiner Wirkung ist es völlig einerlei, dass er Stücke gewählt hat, die selten den Rahmen einer Oktave sprengen.

Innerlich versammelte sich in ihm jede nur vorstellbare Empathie, äußerlich blieb er ein eleganter Gentleman, der seiner Partnerin Rebeca Olvera den Vortritt ließ. Nicht nur, wenn es darum ging, sich nach höher gelegenen Tönen zu strecken, sondern auch bei der Begeisterung des Publikums, das es nach Manuel Caballeros „Duo Y Jota“ aus „El Duo de la Africana“ nicht mehr auf den Sitzen hielt.

Die Mexikanerin Olvera ist Ensemblemitglied am Züricher Opernhaus, häufige Konzertbegleiterin von Carreras – und spätestens nach „Mein Herr Marquis“ aus Strauß’ „Fledermaus“, in dem sie die klaren Koloraturen ihrer schönen Soubrettenstimme auskostete, war klar, dass sich der Besuch dieser Klassik-Gala nicht nur wegen Carreras gelohnt hat. Das im Stehen gefeierte Trinklied aus „La Traviata“ wollte niemand als Ende des Abends durchgehen lassen. Tatsächlich war es nur die Überleitung zum nächsten Fest: Elina Garanca, 12. Juli, Linzer Domplatz.

José Carreras, Rebeca Olvera und das Symphonieorchester der Volksoper Wien, Dirigent David Giménez, 24. Juni, Linzer Domplatz.

OÖN Bewertung: fünf von sechs Sternen

„Klassik am Dom“, die Höhepunkte des OÖNachrichten-Konzertsommers

Donnerstag, 12. Juli:
Elina Garanca mit der Sopranistin Elena Gorshunova und dem Tenor Ho-Yoon Chung. Es spielt das Symphonieorchester der Volksoper Wien unter der Leitung von Karel Mark Chicon.

Samstag, 14. Juli:
Tenor-Weltstar Jonas Kaufmann mit dem Linzer Bruckner Orchester, Dirigent: Jochen Rieder.

Sonntag, 15. Juli:
Hollywood meets Classic – Filmmusik zum Träumen mit der Vienna Brass Connection und Carl Orffs „Carmina Burana“ mit dem Ensemble Venezia Festival Opera.

Freitag, 20. Juli:
Der Weltstar Katie Melua präsentiert das Beste der Alben „Call Off The Search“ und „Piece By Piece“.

Samstag, 21. Juli:
30 Jahre Domorganist – Wolfgang Kreuzhuber spielt Werke von Johann Sebastian Bach, César Franck u. a.

Karten gibt es im OÖN-Ticketcenter (0732 / 7805-805) und in den OÖN-Vorverkaufsstellen Linz, Wels, Steyr und Ried.

Infos unter www.klassikamdom.at

 

 

 

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5  Kommentare
5  Kommentare
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subbagoeal (13 Kommentare)
am 26.06.2012 17:32

Das mit der Aktion war wirklich eine Gemeinheit. Wie gesagt, wir wollten ja die besten Plätze und hätten auch die ca 170 bezahlt. Die Personen vor uns in der 00-Reihe waren ebenso enttäuscht. Die waren letztes Jahr schon und wollten heuer eben auch bessere Plätze haben, bezahlten dieses Mal sogar mehr und sahen rein gar nichts. Einer von ihnen meinte sogar, die Bestuhlung hätte sich verändert, weil sie die Karten in einem Kartenbüro gekauft haben, wo die Bestuhlung eben noch anders angezeigt wurde. Wenn dieses Konzept beibehalten wird, ist es allerdings am besten rechts zu sitzen, aufgrund des Flatscreens. Links ist man wirklich ein armer Aus-Den-Boxen-Zuhörer und Nichts-Seher.

Meine Motivation war es eben anderen Informationen zu geben und ich hoffe dadurch anderen unseren Ärger zu ersparen.
Viel Spaß bei Kaufmann und Co.
Subbagoeal

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( Kommentare)
am 22.07.2012 14:31

Mit Interesse habe ich Ihren Beitrag gelesen. Auch wir gehören zu den Enttäuschten. Wir waren bei Garanca - Reihe O Block 4 - Preis pro Platz Euro 160,--. Wenn man das Bild vom letzten Jahr im Programmheft betrachtet, sieht man ganz klar, dass in diesem Jahr anders bestuhlt wurde. Ich glaube nicht, dass es für die Zukunft von "Klassik am Dom" von Vorteil ist, wenn man auf Teufel komm heraus bestuhlt und die Karten dann auch noch als A-Kategarie verkauft und die Besucher enttäuscht das Konzert verlassen. Dann kauft man sich besser eine tolle CD und hat einen Kunstgenuss!
Mit herzlichem Gruss von einer Leidensgenossen
Eva

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subbagoeal (13 Kommentare)
am 26.06.2012 09:21

Es war toll José Carreras live zu hören. Die ganze Atmosphäre am Domplatz war spitzen & das Wetter hat zum Glück auch gehalten. Absolut enttäuschend war hingegen die Organisation, die durch falsche Angaben & Unfähigkeit in Erinnerung bleiben wird. Wir wollten uns das Beste gönnen (Sitzplatz ca 170 Euro) & als wir die Karten online kauften gab es zufällig eine Aktion. Die teuerste Kategorie statt o.g. Preis um 114,50. Voll Freude ein Schnäppchen gemacht zu haben kauften wir 6 Karten in der 1. Reihe & sehnten den Abend mit dem Spanier entgegen. Wie gewonnen so zerronnen. Wir saßen links von der Bühne mit direktem Blick auf die Absperrung, von der Bühne konnten wir genau noch die Metallgestänge sehen.Wir hörten das Konzert nur durch eine Box, die ganze Akustik ging dadurch flöten. Achja, der größte Schmäh war allerdings, dass es gar nicht die 1.Reihe war. Es gab nämlich noch eine 00.Reihe. Rechts von der Bühne gab es wenigstens einen Flatscreen. Links nicht. Um den Preis eine Frechheit.

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jago (57.723 Kommentare)
am 26.06.2012 11:13

hat es mit 95% Sicherheit einen Haken, sonst müssten sie keine machen.

Die Kunstmanager sind gewissenlose Leutverarscher, überall auf der Welt.

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tabatha (2.926 Kommentare)
am 26.06.2012 12:24

Ja, das mit der Reihe 0/1 das ist leider auch in so manchem Konzerthaus ein Reinfaller. Nix mit fußfrei zum Höchstpreis. In Wirklichkeit sogar manchmal Reihe 2. Bin auch schon darauf hereingefallen. Wenn's geht, schau ich mir die Bestuhlung jetzt immer vorher im Internet an. Ist leider nicht immer möglich. Für die nächstrn Domplatz-Konzerte (Garanca, Kaufmann) sind wir jedenfalls von Ihnen jetzt vorgewarnt. Danke!

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