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Joschi Anzingers Wettlauf der Spermien gewinnt Stelzhamer-Preis

Von Helmut Atteneder, 18. November 2015, 00:04 Uhr
Joschi Anzingers Wettlauf der Spermien gewinnt Stelzhamer-Preis
Joschi Anzinger (li.) & Engelbert Lasinger, zwei Meister der Mundart-Dichtung Bild: kh

Prosa-Auszeichnung für den Linzer Mundartdichter, der Franz-Hönig-Lyrikpreis geht an Engelbert Lasinger.

Joschi Anzinger ist auf jeden Fall ein Sieger. Erstens, weil der Linzer Mundartdichter am Montag mit seinem Prosatext "Die Perle des Lebens" unter 68 Einreichungen den Franz-Stelzhamer-Preis gewonnen hat. Und zweitens überhaupt.

Weil er, noch als Spermium, den Wettlauf mit Millionen Konkurrenten gewonnen hat – bei einem Rennen, bei dem es um die "Perle des Lebens" ging, bei einem Rennen um Leben und Tod, das nur einen Sieger kennt. Den Schnellsten, Stärksten, Robustesten, Gefinkeltsten. Jenen, der sich mit der Eizelle vereint, ein Prozess, aus dem neues Leben entsteht. Dieser Gedanke hat den 56-Jährigen ("Granidd Fausdd", "S Mühlviaddla Nibelungenliad") vor gut einem Jahr nicht mehr losgelassen, und er hat begonnen, ihn auszureifen und niederzuschreiben.

Die Außerirdischen

Der passionierte Gegner harter Konsonanten und Verfechter doppelter Verweichungen ("dd" anstatt "t", "gg" anstatt "ck"): "Wir sind alle Sieger, sonst wären wir nicht auf der Welt, der Sieger hat aber auch die Aufgabe, etwas daraus zu machen." Etwas daraus gemacht hat auch Engelbert Lasinger: Der Linzer, Angestellter im Landesarchiv und vor zwei Jahren Gewinner des Stelzhamer-Preises, ist heuer der Sieger des zum zweiten Mal vergebenen "Franz-Hönig-Preises" für Lyriktexte in Mundart.

103 der rund 1100 Mitglieder des Stelzhamerbundes hatten eingereicht, es siegte der 55-jährige Lasinger mit seinem Gedicht "Schwungradl". Dabei beschreibt er mit einer Metapher die Gewalt in der Welt, in der immer der jeweils Größere, Wichtigere, Mächtigere die Schuld auf den Kleineren, Schwächeren weiterschiebt. Als Transportwerkzeug dienen ihm die mechanischen Gesetze eines Schwungrads. Dass Lasinger einen Lyrikbewerb gewinnt, ringt ihm ein Schmunzeln ab, zählt er doch, wie Joschi Anzinger, zur Gruppe der "Neuen Mundart".

"Wir reimen nicht", sagt Lasinger zur Ausrichtung der von etablierten "Stelzhamerern" milde als "Außerirdische" belächelten Gruppe.

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1  Kommentar
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naalso (2.144 Kommentare)
am 18.11.2015 13:32

Da wurden die absolut Richtigen ausgezeichnet.
Meine Gratulation. Weiter so.

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