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Jazz-Star aus Verzweiflung: Billie Holiday wäre heute 100 Jahre

Von nachrichten.at/apa, 07. April 2015, 12:51 Uhr
Die legendäre amerikanische Jazzsängerin Billie Holiday während ihres Auftritts in der Hamburger Ernst-Merck-Halle im Jahr 1954. Bild: Rohwedder (APA/dpa/Rohwedder)

NEW YORK. Als Putzfrau und Prostituierte schlug Billie Holiday sich durch, bevor sie einen Job als Sängerin in einer Kneipe ergatterte und zum Weltstar wurde. Vor 100 Jahren wurde sie geboren.

Millionen Menschen auf der ganzen Welt lieben und bewundern Billie Holiday für ihre unverwechselbare Stimme - doch die Jazz-Sängerin selbst blieb bis zuletzt bescheiden. "Ach, ich und meine alte Stimme, die geht doch nur ein bisschen hoch und ein bisschen runter", sagte sie einmal während einer auf Band aufgezeichneten Probe. "Sie ist nicht authentisch, ich habe keine authentische Stimme. Meine Stimme ist ein einziges Chaos."

Holiday war ein Weltstar und doch war sie wohl nur selten fröhlich, zu viel Leid hatte sie erlebt und zu sehr kämpfte sie bis zuletzt mit der Drogensucht. Am Dienstag (7. April) ist ihr 100. Geburtstag. Sie starb jedoch schon 1959 im Alter von nur 44 Jahren in einem New Yorker Krankenhaus. Alkohol und Heroin hatten die zierliche Frau völlig ausgezehrt und ihre Leber zerstört. "Geliebte Ehefrau Billie Holiday" steht auf ihrem hellen Grabstein im New Yorker Stadtteil Bronx.

Misshandlungen und Vergewaltigung

Schon der Beginn des Lebens der Jazz-Königin war schwierig. Als Eleonora Fagan wird Holiday am 7. April 1915 in Baltimore im US-Bundesstaat Maryland geboren. Ihre Eltern sind noch sehr jung, und Holiday wächst meist bei Verwandten und in extremer Armut auf. Eine Cousine misshandelt sie, ein Nachbar vergewaltigt sie. Schließlich wird Holiday in ein Erziehungsheim eingewiesen und dort erneut misshandelt, diesmal von den Ordensschwestern.

Holiday entkommt und schlägt sich in Baltimore als Putzfrau und Prostituierte durch. Auf dem Plattenspieler im Bordell hört sie erstmals Jazz und Blues von Musik-Legenden wie Louis Armstrong und Bessie Smith. Später zieht sie mit ihrer Mutter in den New Yorker Stadtteil Harlem. Dort zieht Holiday durch Clubs und Cafés und bettelt verzweifelt um einen Job. Für ein paar Dollar die Woche fängt sie schließlich als Sängerin in dem Nachtclub "Jerry Preston's Log Cabin" an. Aus dem Vornamen ihrer Lieblingsschauspielerin Billie Dove und dem Nachnamen ihres Vaters Clarence Holiday bastelt sie sich ihren Künstlernamen.

Zufällig kommt eines Abends 1933 der Jazz-Experte John Hammonds in dem Nachtclub vorbei und holt sie für Aufnahmen mit dem Klarinettisten Benny Goodman ins Studio. Holiday hat den Durchbruch geschafft: Mehr als 350 Platten nimmt die Pionierin des Jazzgesangs in den kommenden Jahren auf, tourt mit Musikern wie Count Basie und Artie Shaw und prägt den Swing-Gesang mit ihren Improvisationen. Die schöne Afro-Amerikanerin mit dem ebenmäßigen Gesicht und der weißen Gardenie im kurzen schwarzen Haar wird unter dem Spitznamen "Lady Day" zum Star im legendären Harlemer Apollo-Theater und auf den Konzertbühnen der Welt.

Rassismus, Drogen, Alkohol

Doch der scharfe Rassismus in den USA der 40er Jahre trifft Holiday schwer. In renommierten Auftrittssälen wie der Carnegie Hall oder der Metropolitan Opera jubelt ihr das weiße Publikum zu, doch die Sängerin darf nur durch den Hintereingang herein. Als ihr der schwarze Dichter Lewis Allen "Strange Fruit", eine leidenschaftliche Anklage gegen die Lynchjustiz im Süden der USA widmet, schreibt Holiday die Melodie dazu. Das Lied handelt von schwarzen Körpern, die von Bäumen baumeln, aus deren Blättern und Zweigen Blut tropft. Es macht traurig und wütend zugleich - und wird Holidays größter Plattenerfolg. Auch auf einer Europa-Tournee wird sie gefeiert.

Aber Holiday rutscht währenddessen immer tiefer in den Kampf gegen Drogen und Alkohol. Ihre Stimme wird brüchiger, ihre Ehe mit dem Trompeter Joe Guy geht auseinander. 1957 heiratet sie noch einmal, aber gesundheitlich geht es ihr immer schlechter. Wenige Tage vor ihrem Tod wird sie zum wiederholten Mal wegen Drogenbesitzes festgenommen, die Polizisten begleiten sie bis ins Krankenhaus. An ihre Beine hat Holiday 15 50-Dollar-Scheine geklebt, für ihr Begräbnis. Auf ihrem Konto sollen da nur noch wenige Cents gewesen sein.

 

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7  Kommentare
7  Kommentare
Neueste zuerst Älteste zuerst Beste Bewertung
jakobhollnstein (6.792 Kommentare)
am 07.04.2015 22:46

https://www.youtube.com/watch?v=iBanjMmV6zQ

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Strawanza (8.312 Kommentare)
am 07.04.2015 22:11

ist einfach nur great!
Ich spiele ihre Platten noch immer!

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fibonacci24 (182 Kommentare)
am 07.04.2015 22:23

Original Vinyl von Billie, beneidenswert! gut aufpassen drauf

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jamei (25.489 Kommentare)
am 07.04.2015 17:22

geboren wurden wären heute 100 Jahre, also was soll so eine fragwürdige Aussage?

Nur weil sie Putzfrau und Prostituierte war, gut das mit der Putzfrau hat sie durch singen ersetzt - aber sonst?

Die meisten sind aber sicher NICHT durch DROGENKONSUM gestorben
und werden NICHT "Verherrlicht".....

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jack_candy (7.736 Kommentare)
am 07.04.2015 19:24

Was für ein bescheuerter Kommentar.

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fibonacci24 (182 Kommentare)
am 07.04.2015 22:04

von Musik..

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jakobhollnstein (6.792 Kommentare)
am 07.04.2015 22:44

war keine Putzfrau und Prostituierte, starb auch NICHT durch DROGENKONSUM sondern wurde 1933 in Berlin vor dem Hotel Kempinski von einem SA-Trupp mit den Worten „Judenlümmel, raus aus Deutschland“ angegriffen und niedergeschlagen.

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