In 80 Tagen um die Welt – und zu sechs Musicalpreisen
Großer Erfolg beim Deutschen Musical Theater Preis für Linz.
"Wir schweben auf Wolken." Arne Beeker, der Musical-Dramaturg am Linzer Landestheater, ist "geplättet", wie er sagt. Immerhin wurde die Produktion "In 80 Tagen um die Welt" bei der Preisverleihung zum Deutschen Musical Theater Preis im Berliner Varieté Wintergarten gleich sechs Mal ausgezeichnet: bestes Musical, beste Regie für Matthias Davids, beste Choreografie für Simon Eichenberger, bestes Bühnenbild für Hans Kudlich, bestes Kostüm- und Maskenbild für Susanne Hubrich und bester Darsteller in einer Nebenrolle für Rob Pelzer – alle diese Preise gingen an "In 80 Tagen um die Welt".
"Dabei ist es ja ein Bastard, dieses Stück", sagt Beeker über die Produktion, die im Herbst 2016 in Linz ihre Uraufführung erlebte: "Es ist kein reines Musical, sondern hat auch anspruchsvolle musikalische Stücke Richtung Oper drinnen – aber gerade dieser Brückenschlag scheint viele fasziniert zu haben."
Auch Rob Pelzer, der als Nebendarsteller für seine Rolle als quirliger Diener Passepartout geehrt wurde, zeigt sich "erleichtert, begeistert, froh und glücklich. Diese Mischung aus Oper und Musical war für mich ganz besonders, diese vielen Opernzitate zu singen stimmlich eine große Herausforderung."
Arne Beeker vermutet, dass sich in der Musicalbranche herumgesprochen hat, was in Linz geleistet wird. "Wir machen riesige Produktionen wie ,Ghost‘ und ,Les Misérables‘, aber auch Perlen wie ,Preludes‘. Diese Preise sind zum Teil auch dafür."
30 Mal wurde "In 80 Tagen um die Welt" in Linz gespielt, mit einer durchschnittlichen Auslastung von mehr als 90 Prozent. Alle, die sich jetzt gerne von Phileas Fogg auf eine Reise entführen lassen möchten, muss Beeker enttäuschen. "Das Bühnenbild ist teilweise schon in anderen Produktionen verbaut." Interessierte haben aber immerhin die Chance, nach Flensburg zu fahren. Dort hatte "In 80 Tagen um die Welt" am Wochenende in anderer Inszenierung Premiere.
Porträt: Matthias Davids, Regisseur, Musical-Chef
In der großen Welt gewinnt Matthias Davids und sein Team, zu Hause in den OÖN kriegt er nie mehr als 5 Sterne? … "In 80 Tagen um die Welt" bekam damals in der OÖN Kritik noch weniger, nur 4 von 6 Sternen. …
Das aktuelle Musical "Haarspray" ist noch besser gelungen als die 80 Tage. Hingehen, anschauen und natürlich nicht vergessen, auch Freunde mitnehmen. Das Theater lebt von unserer Teilnahme.
Die Kritiker(in?) damals hat das Stück nicht verstanden, sonst hätte sie nicht die sehr sorgfälig abgezirkelte Darstellung von Alen Hodzovic als "unbeholfen" oder so ähnlich gebrandmarkt, sondern hätte begriffen, daß er erstklassig einen steifen Briten und von sich selbst allzusehr Überzeugten gemimt hat, der sich sehr zögerlich eingestehen muß, daß er ohne die Liebe und Hilfe einer Frau nicht weiterkommt...
Natürlich ist "in 80 Tagen" ein wesentlich komplexeres Werk als "Hairspray", aber beide für sich sind als das, was sie sein sollen, hervorragend inszeniert. Und "Hairspray" sollte man nicht als "unkomplizierte Unterhaltung" unterschätzen, denn bei aller fröhlichen Darstellung werden still und heimlich einige menschlich wichtige Botschaften transportiert.
Wenn die Leser & Freunde hingehen, kann jeder für sich mitnehmen was er/sie will: erstklassige Unterhaltung genauso wie eine Botschaft. Ja, HINGEHEN!!!
BRAVI!!! Hochverdient!
Und Rob Pelzer ist ein wahres Juwel!