Im OÖ. Kulturquartier explodieren die Kosten
Kulturquartier: Landesrechnungshof kritisiert schlechten Eigendeckungsgrad, karge Vermietungen und Konzeptlosigkeit.
5,7 Millionen Euro Ausgaben, 900.000 Euro Einnahmen, auf Basis der Eintritte ergibt sich für 2017 ein Eigendeckungsgrad des OÖ. Kulturquartiers von lediglich 1,6 Prozent. Das ist eines der Ergebnisse einer Initiativprüfung des Landesrechnungshofes (LRH). "Man muss sich die Frage stellen, mit welchem Programm man das Kulturquartier bespielt – wofür soll es da sein", sagt Landesrechnungshof-Direktor Friedrich Pammer im Gespräch mit den OÖN. Die Finanzierungsbeiträge aus öffentlichen Mitteln hätten sich seit 2006 verdoppelt (siehe Grafik). "Das ist so gut wie ausschließlich auf den Höhenrausch zurückzuführen – und der wurde 2009 erstmals durchgeführt", sagt Kulturquartier-Chef Martin Sturm. Allerdings berechnet der LRH für das Kulturquartier-Jahr 2016 (inklusive Höhenrausch) auch nur eine Eigendeckung von 11,5 Prozent, "und ob das für einen Kulturbetrieb ein hoher Wert ist, muss man gesondert diskutieren", sagt Pammer. 2016 sei eine Art Entwicklungsjahr gewesen, sagt Sturm. Pammer stellt die Frage, warum 2016 bei gleichem Personalstand und Kosten von 4,63 Millionen Euro lediglich 76.000 Besucher gekommen sind. Die Kulturinstitution agiere zu wenig besucherorientiert, sie fördere vor allem Künstler. Pammer: "Es gibt keine Strategie, für welches Publikum die Ausstellungen gemacht werden. Es fehlt an einem kulturpolitischen Auftrag." Von der Marke ganz zu schweigen, zu wenigen sei das Kulturquartier ein Begriff. Sturm: "Was die Bekanntheit des Höhenrausches betrifft, haben wir gute Werte. Ich verstehe diesen Bericht auch als Evaluierungsauftrag, um die eigenen Programme noch einmal zu durchforsten."
Außerdem reklamiert der LRH, dass Säle und andere Räumlichkeiten im zum Kulturquartier zählenden Ursulinenhof ein halbes Jahr lang leer stehen. Pammer: "Wir reden von einem komplett renovierten Haus in Linzer Bestlage. Gleichzeitig mietet das Kulturquartier in diesem Block Büroräumlichkeiten von der Raiffeisen Landesbank an. Als Land muss man sich auch überlegen, ob das Kulturquartier für die Vermietung zuständig sein muss – vielleicht könnte sich das Gebäudemanagement des Landes darum kümmern."
Pammer will die künstlerische Qualität des Hauses keinesfalls bewerten, "aber man muss sich bei einem Kulturbudget schon Gedanken machen, was man wofür ausgibt. Vor allem jetzt, da man versucht, Mittel zu optimieren."
Es möge bitte jemand aus der Wirtschaftsredaktion die Zahlen im ersten Satz auf Plausibilität prüfen! (Kommastelle verschoben? Oder ein Nuller zuviel oder zu wenig? Oder gar kein Zusammenhang?)
Ein Fass ohne Boden unter der schützenden Hand des LH.
Die Grenze zwischen Geldverschwendung und Geldvernichtung ist fließend, macht aber offenbar nichts, wenn man es nicht selbst erarbeiten muss.
Als ehemaliger Mitarbeiter kann ich dazu nur sagen, dass ich auf Jobsuche bin und nicht mehr beim Höhenrausch arbeite, was ich sehr traurig finde!
Gleichzeitig mietet das Kulturquartier in diesem Block Büroräumlichkeiten von der Raiffeisen Landesbank an.
Ein schwarzes Loch füllt das andere.
Ich lese wenig von den Linken die dürfen leicht nicht gegen ihren Koalitionspartner schreiben?
Welcher Koalitionspartner von wem? Das OÖ Kulturquartier ist wie der Name schon sagt eine Landeseinrichtung. Und der Kulturreferent der Herr Landeshauptmann persönlich.
Das sind genau die versteckten schwarzen Löcher, auf die der Landesrechnungshof schauen muss!
Das sind genau die versteckten schwarzen Löcher, auf die der Landesrechnungshof schauen muss!
U-hof wird oft als nicht sehr aufgeschlossen und interessant wahrgenommen. Man weiß auch nicht, was da drinnen „passiert“. Schwaches Markteting.
Ageh, ich krieg doch Prospekte im Briefkasten!
Das Füllhorn der Mittel wird von Schlendrianen schamlos ausgenützt. Und wenig davon zum Wohl des Publikums.
Die Zahlen in diesem Artikel sind komplett falsch. Traurig, dass es diese auf die Titelseite der OÖN geschafft haben!
Das steht im RH Bericht: Im Rechnungsabschluss 2017 (2016) waren für das Oö. Kulturquartier Ausgaben von 5,7 Mio. Euro (6,5 Mio.) und Einnahmen von 0,9 Mio. Euro (1,8 Mio.) ausgewiesen.
2016 (Höhenrausch): 28%
2017 (kein Höhenrausch): 16%
https://www.lrh-ooe.at/Mediendateien/Berichte2018/IP_OöKulturquartier_Bericht_signed.pdf
Unter Punkt 7) in dem RH Bericht stehen die im Artikel verwendeten Prozentzahlen. Wie diese zustande kommen, ist mir ein Rätsel.
Um zu erfahren, wie sich die Beträge unter Punkt 7 ergeben, muss man nur auf die Seite 24 in den von Ihnen angeführten Bericht blättern.
Dort liest man dann, dass der Rechnungshof aus den Einnahmen etwaige Förderungen und Subventionen der öffentlichen Hand abzieht. Diese Methode scheint mir schon recht passend zu sein, oder etwa nicht?
Conclusio: der liebe Gerd möchte uns einlullen und den Landesrechnungshof samt OÖN als (zumindest) oberflächlich darstellen.
Na dann ist das Missverständnis aufgeklärt.
Nach der Finanzkontrolle stehen andere Zahlen in der Bilanz als vor der Finanzkontrolle. Das verstehe ich als pensionierter Unternehmer völlig.
900.000€ sind wieviel Prozent von 5.700.000€? Davon abgesehen das 16 Prozent auch nicht gerade erfreulich sind…