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„Il Trovatore“ als schriller und lautstarker Opern-Comic

Von Michael Wruss, 28. Mai 2013, 00:04 Uhr

Die Verdi-Trilogie der Wiener Festwochen wurde in der Interpretation von Philipp Stölzl im Theater an der Wien abgeschlossen

Mit „Il Trovatore“ haben die Wiener Festwochen ihre Verdi-Trilogie erfolgreich komplettiert. Philipp Stölzl greift für sein Regiekonzept das scheinbare abstrakt Skurrile in Verdis Oper auf, die inhaltlichen Brüche, das abstrus Unverständliche und stürzt sich auf den haarsträubenden Wahnsinn einer alle romantischen Schauerregister ziehenden Geschichte. Stölzl lässt comichaft Bild auf Bild knallen, verwandelt die Zigeuner in eine wilde Zirkustruppe, lässt die Schergen Lunas durch den Raum torkeln und hinterfragt jede Figur mehrmals auf ihre Ernsthaftigkeit und macht sich über seine eigene Entdeckungsreise lustig.

Dazu passen perfekt die witzig aufgepeppten historisierenden Kostüme (Ursula Kudrna) sowie die Bühne (Conrad Moritz Reinhardt und Philipp Stölzl), die durch Videoprojektionen (fettFilm) Leben eingehaucht bekommt. Die einengenden Steinquader öffnen sich und lassen an Magritte erinnernde Ausblicke auf eine surreale Landschaft zu. Dem Publikum war das zum Teil zu radikal, aber wahrscheinlich ist das eine der wenigen Möglichkeiten, diese Oper plausibel zu zeigen.

Musikalisch war der Abend unterschiedlich. Omer Meir Welber fand die richtigen Tempi und wusste speziell die Streicher fein phrasieren zu lassen und verstand es, das Verdische Um-Ta-Ta goldrichtig zu musizieren, bremste aber, wenn es richtig krachen dürfte, Bläser und Schlagwerk zu stark ein.

Dafür hätte er im jungen Ensemble für mehr dynamische Disziplin sorgen sollen. Yonghoon Lee beeindruckte als Manrico, aber in dieser forcierten Lautstärke wird er das nicht lange machen. Carmen Giannattasio war eine großteils wunderbare Leonore, Artur Rucinski ein klangvoller Luna, der ebenfalls auf seine Stimme achten sollte und Gábor Bretz ein feiner Ferrando.

Restlos überzeugend war Marina Prudenskaya, die für die Azucena nicht nur die ideale Stimme besitzt, sondern diese auch beeindruckend einzusetzen weiß. Der Rest des Ensembles und der Arnold- Schönberg-Chor waren auf hohem Niveau.

Wiener Festwochen: „Il Trovatore“, Oper von Giuseppe Verdi; Theater an der Wien, 26.5.

OÖN Bewertung:

 

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