Hut ab, Herr Costello!
25 Songs in 140 Minuten, davon alleine acht Zugaben – schon rein quantitativ war der Auftritt des britischen Pop-Melodienmagiers Elvis Costello am Sonntag im restlos ausverkauften Linzer Posthof ein beeindruckender.
Noch erstaunlicher als die schiere Masse an Liedgut erwies sich aber die erlesene Qualität des Gebotenen.
Stimmlich absolut auf der Höhe und mit einem Füllhorn an schrägen Anekdoten und Schnurren ausgestattet, spielte sich der 60-Jährige mit dem markanten Krankenkassa-Gestell durch ein Solo-Set, das eine virtuose Mischung aus tiefgründigen Klavier-Balladen, rustikalem Folk, gelegentlichen Country-Seufzereien, New-Orleans-Klängen und ausgefeilten Pop-Arrangements bot.
Herausragend: eine Gänsehaut-Version von "Everyday I Write The Book", ein episches "Watching The Detectives", der unwiderstehliche Tränenzieher "She", sowie eine zu Herzen gehende "Alison"-Interpretation ohne Mikrophon und Verstärker, die den Saal für dreieinhalb Minuten totenstill werden ließ. Mit dem gemeinsam mit Burt Bacharach komponierten "He’s Given Me Things" gab’s sogar eine echte Weltpremiere zu beklatschen. Hut ab, Herr Costello!
Elvis Costello: Solo in Concert, Posthof Linz, 26. Oktober
OÖN Bewertung:
Laut der Elvis Costello Fan-Homepage www.elviscostello.info wurde "He's Given Me Things" in Linz zum fünften Mal gespielt, also knapp an der Weltpremiere vorbei.
Und so klang es: [url]http://youtu.be/1io5y7m7k9w [/url]