Huberts kleines Trostpflaster
CD-Kritik: Heute veröffentlicht Hubert von Goisern sein neues Doppel-Album "Federn Live".
Live-Alben sind das tonträgertechnische Äquivalent zu Pralinen: ein nettes Mitbringsel, das kurz Freude macht, dessen Halbwertszeit in der Regel aber überschaubar ist. "Federn Live 2014- 2016", das heute erscheinende, exzellente Doppel-Album von Hubert von Goisern, ist anders.
Nicht nur weil es 23 durchwegs hervorragende Stücke versammelt, sondern auch weil die Platte das Ende einer Ära markiert. Nach zehn Jahren und 400 Konzerten mit seiner jungen, aus Alexander Pohn (Drums), Severin Trogbacher (Gitarre) und Bassist Helmut Schartlmüller bestehenden Band beendet der Goiserer dieses Kapitel. Für die kommenden beiden Jahre hat sich der 64-Jährige eine Konzertpause verordnet. Leider. "Federn Live" ist ein kleines Trostpflaster.
Rau und ohne nachträgliche Korrekturen des Sounds, vor Spielfreude sprühend die involvierten Musiker. Tiefer noch als auf dem "Federn"-Studioalbum dringt von Goisern hier bei seinen Live-Exkursionen in die Gefilde von Nashville und New Orleans vor, vermengt Country- und Blues-Versatzstücke mit seiner speziellen Spielart von echter Volksmusik. Anspieltipps: "Alle 100 Jahr", "I hab den Blues", "Wie der Wind", "Wieder hoam".
CD-Kritik: Hubert von Goisern "Federn Live 2014-2016" (Blanko/Sony)
OÖN Bewertung: