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Hemma Schmutz, Retterin des Lentos

Von Peter Grubmüller, 18. März 2017, 00:05 Uhr
Hemma Schmutz, Retterin des Lentos
Hemma Schmutz Bild: privat

Die Kärntner Kunsthistorikerin folgt Stella Rollig als Chefin des Linzer Kunstmusems nach.

Erst nach 17 Uhr hatte sich gestern der Linzer Bürgermeister Klaus Luger (SPÖ) entschieden: Hemma Schmutz wird Nachfolgerin der ins Wiener Belvedere gewechselten Stella Rollig und damit neue Chefin des Linzer Kunstmuseums Lentos. Zwei Tage lang hatten der Linzer Kulturdirektor Julius Stieber, Magistratsdirektorin Martina Steininger, Brigitta Schmidsberger (Leiterin der Personalverwaltung) und ein Experte eines Personalberatungsunternehmens die acht Kandidaten in die Mangel genommen. Als Experten ohne Stimmrecht waren Kunstuni-Rektor Reinhard Kannonier, Österreichs Biennale-Kuratorin Christa Steinle und Christian Strasser, der Linzer Chef des Wiener Museumsquartiers, zur Seite gestanden. Aus dem vorgelegten Dreier-Vorschlag fiel Lugers Wahl auf die 50-jährige Kärntnerin. Schmutz erhält einen Fünfjahresvertrag. Wann sie ihren Dienst antreten wird? "Möglichst rasch, weil es eine Menge vorzubereiten gibt", sagt Hemma Schmutz im Gespräch mit den OÖN.

Engagement und Offenheit

Luger: "Ich habe mit der neuen Lentos-Chefin noch nicht gesprochen, aber was mir geschildert wurde, waren für mich neben ihrer fachlichen Expertise folgende Punkte ausschlaggebend: ihre Fähigkeit, Mitarbeiter zu motivieren, ihr ungeheures Engagement, ihre Offenheit und ihre Art, nach außen aufzutreten." Die Linzer Kultur-Stadträtin Doris Lang-Mayerhofer (ÖVP) lobte gleichfalls die hohe "soziale Kompetenz" der designierten Lentos-Chefin. Beide formulierten quasi aus einem Mund ihre Erwartung, wie sie sich die Rettung des Lentos vorstellen: "Breitere inhaltliche Aufstellung von zeitgenössischer Kunst, Öffnung des Hauses, Interesse und Begeisterung wecken, aber nicht wegen einer besseren Besucher-Statistik, sondern Kunst hat für alle da zu sein."

Es klangen sämtliche Defizite durch, die an Stella Rolligs Arbeit über Jahre kritisiert worden waren. 2016 verzeichnete das Lentos 50.000 Besucher, um 5000 weniger als im Jahr davor. "Man muss aber verstehen, dass ein junges Museum nicht gleich eigene Identität entwickeln und internationale Strahlkraft aufbauen kann – mit 14 Jahren ist das Lentos ein sehr junges Museum", sagt Schmutz. Die Lentos-Sammlung hält sie für hervorragend, "obwohl es ungewöhnlich ist, dass ein Haus zugleich Werke aus dem 19. und aus dem 20 Jahrhundert hat – aber das kann auch positiv sein."

In Linz ist die ehemalige Direktorin des Salzburger Kunstvereins (2005-2013) und aktuelle Chefin des Klagenfurter Kunstraums "Lakeside" keine Unbekannte. Unter anderem war sie 2011 eine von sechs Kuratorinnen des bemerkenswerten Landesgalerie-Projekts "Proposals for Venice". Damals wurden Vorschläge für eine fiktive Bespielung des österreichischen Pavillons auf der Biennale in Venedig präsentiert.

Ein Porträt über Hemma Schmutz lesen Sie hier

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8  Kommentare
8  Kommentare
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observer (22.145 Kommentare)
am 30.03.2017 15:49

Dem Lentos müssen auch genug Geldmittel für breitenwirksame Ausstellungen zur Verfügung gestellt werden. Wenn eine Köchin ein super Geschirr hat (wobei man da beim Lentos auch darüber diskutieren kann), aber nicht genug Geld für gute Lebensmittel um darin was Gutes zu kochen, dann kann daraus bei keiner was Besonderes werden. Die Politiker bei uns geben oft eine Menge Geld für Bauten aus, eröffnen die mit Pomp und beim Betrieb fangen sie dann zu sparen an. Insofern messe ich der Frau Rollig keine Schuld zu und die Überschrift ist ein Unsinn. Ausserdem dürfte man die Tätigkeit der Frau Rollig in Wien wohl zustimmend bewertet haben, sonst hätte man sie nicht genommen.
Der Neuen in Linz wünsche ich jedenfalls alles Gute, das Lentos kann eine tüchtige Kraft brauchen. Um die Frau Rollig ist mir wegen des schönen Namens leid. Stelle heisst der Stern - ein überaus schöner Name, der mit sehr gefällt. Und Rollig kann auch die schönsten Assoziationen wecken, da kann Schmutz nicht so recht mit.

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Robert4502 (8 Kommentare)
am 19.03.2017 16:54

Mir gefällt das Lentos als Gebäude und Stätte für Ausstellungen & Performances.
Die bisherige Direktorin leitet künftig ein wichtiges Museum in Wien. Dort wird ihr Wirken offenbar positiver bewertet als in den OÖN.
Der neuen Leiterin Alles Gute!

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Puccini (9.519 Kommentare)
am 19.03.2017 13:13

Die gscheckerte Schuhschachtel, wie einmal ein Taxler zu mir sagte.. grinsen

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Gugelbua (31.807 Kommentare)
am 19.03.2017 09:46

wovor muß man das Lentos retten ?
nicht nur dieser Linzer Luxus würde ohne öffentliche Gelder schon eine Bauruine sein grinsen

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haspe1 (23.645 Kommentare)
am 19.03.2017 00:33

1. Die Überschrift ist ein reisserischer Schwachsinn: Wovor muss das Lentos gerettet werden? Und woher will der Autor wissen, dass die neue Chefin das Museum vor irgendetwas retten kann und will?

2. Dass der Bürgermeister Luger die Auswahl treffen kann, finde ich falsch. Luger ist ein simpler Macht-Taktiker, von Kultur und Kunst hat nur begrenzt eine Ahnung. Er meldet sich immer genau dann, wenn die Besucherzahlen eines Kunsttempels seiner Meinung nach zu niedrig sind und dann stimmt er das banal-bescheidene Lied von wegen "breites Angebot" und "niederschwelliger Zugang zur Kultur" an, wie es bei SPÖ-Politikern so der Brauch ist. Das ist genau für gar nichts gut und zeigt nur, dass einer will, aber nicht kann.

Ein Bürgermeister gehört der Exekutive an, genau so wie eine Kultur-Stadträtin, die zwar recht sympathisch wirkt, aber fachlich auch wenig Kompetenz aufweist. Wahrscheinlich sagt Lang-Mayerhofer, dass das Lentos "wieder Cool werden muss", so wie Anton Bruckner auch...

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marcispanis (30 Kommentare)
am 18.03.2017 06:52

Vielleicht entwickelt sie, die Direktorin, eine eigene Handschrift und hilft dem Hause zu neuem Glanz. Menschen in ein Kunstmuseum zu bringen ist nicht einfach, ob in einer wirklichen Großstadt oder in der Kleinstadt. Die Politiker sehen, so meine ich, vor allem die Besucherzahlen was aber im Grunde falsch ist denn sie sagen nichts über die Qualität eines Hauses aus.
Ich drück' ihr die Daumen.

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AlfDalli (3.986 Kommentare)
am 18.03.2017 10:39

Alles Gute für Lentos und ganz Linz!

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vonWolkenstein (5.562 Kommentare)
am 19.03.2017 12:41

War Lentos vielleicht gar eine Fehlinvestition? Linz baute mit Unterstützung des Landes einen Kulturtempel und jetzt fehlt die zündende Idee, wie man die Menschen hinein lockt. Wäre es da nicht gescheit, den Bedarf vorher zu eruieren?

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