Haydns "Welt auf dem Mond" ab März in Linz
LINZ. Joseph Haydns komische Oper "Die Welt auf dem Mond" ("Il mondo della luna") erlebt nach 64 Jahren eine neue Inszenierung am Linzer Landestheater.
Premiere ist am 4. März in der Blackbox des Musiktheaters. Es handelt sich um eine Produktion des am Landestheater angesiedelten Oberösterreichischen Opernstudios.
Zu Haydns Lebzeiten wurde die 1777 in Eisenstadt uraufgeführte Oper viel gespielt, führte dann aber viele Jahre ein Mauerblümchen-Dasein. Eigentlich erst mit dem Haydn-Gedenkjahr 2009 (zu seinem 200. Todestag) tauchte das Werk wieder öfter auf Bühnen und kleineren Festivals auf. Besonders greifen Ausbildungsstätten auf die Oper zurück. So nun auch in Linz, wenngleich die Mitglieder des hiesigen Opernstudios keine Anfänger mehr sind, sondern bereits reichlich Erfahrung auf Bühnen und in Konzertsälen gesammelt haben. Die instrumentale Begleitung der Produktion setzt allerdings auf Studierende: Unter der musikalischen Leitung von Martin Braun spielt das Orchester der Linzer Anton Bruckner Privatuniversität. Regie führt der Leiter des Opernstudios, Gregor Horres, der die "Welt auf dem Mond" erst vor wenigen Monaten auch in Bremen mit Studierenden produziert hat.
Sein und Schein sind die Grundlage des Spiels. Die Raumfahrt hat noch nicht stattgefunden. Der Mond ist noch nicht entdeckt - aber man träumt, wie es wohl dort sein könnte. Für den reichen Geschäftsmann Bonafede bedeutet der Mond eine ungestillte Sehnsucht. So ist es ein Leichtes für den Astrologiescharlatan Ecclitico und seine Helfer, dem alten Mann eine Mondfahrt einzureden, um ihm sein Geld abzuknöpfen und zu guter Letzt auch seine Schwestern zu heiraten. Somit beginnt eine witzig-skurrile Mondfahrt mit Haydns pointierter, charmanter Musik. "Eine farbige Partitur, in der alles vertreten ist, was das Herz begehrt", wie Dirigent Braun, heute bei einem Pressegespräch in Linz erläuterte.
Gespielt wird allerdings eine Mischform: die Rezitative werden deutsch, die Arien italienisch gesungen. Wegen der unterschiedlichen Grammatik der beiden Sprachen mussten Haydns Noten ein wenig korrigiert werden, so der Dirigent. Diese eigens für Linz eingerichtete Fassung wird etwa zweieinviertel Stunden dauern. Optisch wird die Inszenierung zu Beginn in der Zeit vor der ersten wirklichen Mondlandung - also in den 1960er-Jahren - angesiedelt sein, als vorgetäuschte "Welt" auf dem Mond aber in einem venezianischen Garten der Barockzeit. Wegen des jugendlichen Alters der Solistinnen und Solisten der Aufführung werden in dieser Inszenierung aus den ursprünglichen Töchtern des "Mondnarren" Bonafede dessen Schwestern.
Weiter Informationen: www.landestheater-linz.at
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